Die Wiedereröffnung der Vergnügungsparks, die Anfang April geplant waren, sollen im besten Fall um anderthalb Monaten verschoben werden. Zumindest hofft die Branche darauf, nach den neuesten Ankündigungen von Emmanuel Macron.


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Die Leitungen der Freizeitparks und Park- und Adrenalinjunkies hoffen in diesem Falle stark darauf. Seit der jüngsten Ansprache des Präsidenten an das französische Volk, lässt Hoffnung aufkommen. (Zitat: „Ab Mitte Mai einen Kalender der progressiven Wiedereröffnung von Kultur, Sport, Freizeit, Events und Cafés/Restaurants…“) Mit einer Ausnahme.

Bereits mehr oder weniger haben die Parks ihre Kalender hoch und runter berechnet, alles auf den Kopf gestellt, was wie eine Wiedereröffnung Anfang April vorsah. „Wir führen weiterhin Gespräche mit dem Tourismusministerium, insbesondere über die einzuführenden Hygienemaßnahmen, jedoch keinen genauen Zeitplan. Wie alle anderen hören wir uns an, was die Regierung sagt, und hoffen, dass die Infektionszahlen sinken… Das optimistischste Datum wäre Anfang Mai. Aber als der Präsident vom 15. sprach, ist es das wohl eher realistisch“ schätzt Arnaud Bennet, Direktor der PAL-Parks in der Auvergne und Präsident der Union der Vergnügungsparks (SNELAC)

Disneyland Paris im Dornröschenschlaf bis Juni?

Auch andere Parks melden gleiche Beobachtungen. „Wir haben keine klare Sichtbarkeit, bereiten uns aber insbesondere auf die Einstellung von 1.000 saisonalen Mitarbeiter*innen vor. Wir brauchen vierzehn Tage um alles wieder auf Kurs zu bringen und bleiben optimistisch.“ erläutert die Pressestelle vom Parc Astérix. Ein Start im Juni wie im letzten Jahr wäre wirtschaftlich eine herbe Strafe für die Parkbetreiber. Außerdem betont Bennet: „Letztes Jahr haben wir bewiesen, dass mit unseren Sicherheitsmaßnahmen wie das Essen zum mitnehmen, Abstandmarkierungen, Maskenpflicht, Kapazitätslimits usw. alle „on Point“ waren. Bei uns gab es keine „Cluster“ (Superspreader). 

Zwischen 30 – 60 Prozent Umsatzverlusten mussten die Parks im Vorjahr machen. Auch wenn die französische Regierung neue Hilfsmaßnahmen ergriffen hat, die unabdingbar sind. „Für den Tourismussektor übernimmt der Staat 70% der Fixkosten. Das sind gute Nachrichten, um die wir seit einem Jahr gebeten haben. In einem Park kann man nicht jeden für Kurzarbeit einsetzen. Auf bestimmten Stellen muss eine permanente Präsenz bestehen, insbesondere in Zoos. Bei „Le Pal“ zum Beispiel ist der Umsatz letztes Jahr um 36% gesunken, die Ausgaben jedoch nur um 9%. Die Entscheidung wird die „Blutung“ nicht stoppen, aber verlangsamen.“ so der Chef von SNELAC

Nun zur Ausnahme und Sonderfall: Disneyland Paris. Wirtschaftlich gesehen ist der Park von ca. 50%  ausländischen Kunden abhängig, die im Mai zweifellos nicht in Frankreich sein werden können. Darüber hinaus, hängt ein Neustart teilweise von Entscheidungen ab, die nicht mehr in Frankreich sondern den USA getroffen werden. Wie aus der Eröffnung der Reservierungen für Juni der Webseite hervorgeht, ist es daher wahrscheinlich, dass das Magic Kingdom einige Wochen länger geschlossen bleibt als die Konkurrenz. Zum Leidwesen aller Fans und Disneyliebhaber. 

Quelle: LeParisien