Review zum Film Die Eiskönigin 2

Kristoff, Sven, Olaf sowie unsere Heldinnen Anna und Elsa kehren zum zweiten Mal auf die Leinwände zurück. Am 20 November konnte man ihn in den deutschen Kinos bestaunen. Doch lohnt sich der Besuch? Hier findest Du alle Antworten. 

Sven Kristoff Olaf Anna und Elsa
Sven Kristoff Olaf Anna und Elsa

ACHTUNG: Beginn aller Spoiler!


Zur Geschichte / Handlung

Anfangs war alles gut, allesamt haben sich Elsa, Anna, Kristoff, Sven und Olaf alle unheimlich lieb. Sie sind in Arendelle engagiert, geben alles und sind ein super Team. Elsa hört allerdings eine mysteriöse Stimme, der sie irgendwann nachgeht. "Aus Versehen" hat sie die Elementargeister (Feuer, Luft, Wasser, Erde) die sich u.a. hinter der Stimme verstecken beschworen und gerufen. Mit verheerenden Folgen für Arendelle. Die Geister folgten ihrem Ruf und vertreiben ausnahmslos alle Bewohner*innen des Volkes. Pebbels, der Seher der Trolle hat Elsa gezeigt, wenn sie dem Ruf nicht nachgehe, werde Arendelle nicht mehr bestehen können, doch dazu muss eine Aufklärung der damals aufgetretene Missstände im verzauberten Wald her.

Der Geschichte zu folge, die ihr Vater den Prinzessinnen als Kind erzählte, waren König (der Opa der Kleinen) und Sohn im verzauberten Wald. Dort wollte Arendelle mit dem Bau eines Staudamms ein Friedenszeichen setzen und sich mit den Waldbewohnern versöhnen, doch es endet in einem Krieg. Die Geister haben dies verärgert und haben den Wald in einen ewigen Nebel gesetzt. Die Königin der Mädchen sang ihnen von einem Ort, der alle Erinnerungen wiedergeben kann und das war der Schlüssel für Team. 

Wie der Weg dorthin führt, wie Elsa oder Anna es schaffen Arendelle und den Wald zu retten oder ob doch Jemand einen hohen Preis zahlen muss, das sieht man im Film. 


Emotionen auf hohem Niveau

Wer einen Menschen verloren hat, wird hier sehr stark berührt, wie ich selbst auch. Es gibt eine Szene, an der Elsa ihre Mutter wiedersieht. Im Film denkt man zuerst, sie rede mit ihr, allerdings ist dies nicht der Fall. Die Erinnerungen wieder zu erleben, ist trotzdem sehr ergreifend. Ich musste in diesem Moment auch einige Tränen vergießen, denn es hat mich ebenfalls stark getroffen. 

Eine, für mich, sehr emotionale Szene war als Anna Olaf verliert, weil Elsa sterben wird. Doch wodurch, das will ich Dir nicht verraten. Jemanden zu verlieren ist schrecklich, egal wie man zu einem steht. Gut, was wäre Disney, wenn wir nicht einen "really really bad moment" haben, denn es wird ja wie wir alle es kennen ein Happy End geben. Ob es sich aber wirklich um ein "Happy" End handelt, lasse ich lieber offen.

Tatsächlich hat mich Kristoff's Herzschmerzsong total gekriegt. Ich fand's lustig, aber auch sehr emotional, weil er halt so verliebt ist und nicht weiß wie er sich so anstellen soll um Anna einen Heiratsantrag zu machen. Wird er es schaffen? Das wirst Du im Film erraten können.

Nur eins ist in diesem hoch emotionalen Film klar: Durch die Liebe werden wir allen Hass und alle Angst besiegen können. Denn Angst verursacht Krieg. Eine kleine politische Message sehe ich schon darin. In den heutigen Tagen haben es Populisten leicht, den Bürger*innen Angst zu machen und somit entwickelt sich Hass. Man kann dies zur Zeit weltweit beobachten. Natürlich bleibe ich gerne im Film und möchte erinnern: Liebe besiegt alles und ist stärkste Kraft. 


Elsa entdeckt ihre Kräfte
Elsa entdeckt ihre Kräfte

Das deutsche Synchro-Dilemma

Zuerst einmal: Ich bin total erleichtert, dass alle Synchronisationstimmen geblieben sind. So wurde Olaf von Hape Kerkeling gesungen, Elsa wurde von Willemijn Verkaik besungen und von Dina Kürten gesprochen. Anna durfte sich mit der gleichen Gesangsstimme wie der von Rapunzel teilen (Pia Allgaier). Yvonne Greitzke hat ihr die Stimme geliehen. Leonard Mahlich hat sowohl gesprochen als auch gesungen und ich feier das, weißt Du warum? Das erkläre ich Dir gerne. 

Viele Filme von Disney haben oft die gleichen Stimmen. Sehr präsent und prägnant ist die Stimme von Manuel Straube. Er singt unter anderem Prinz Hans aus dem ersten Teil, Genie von Aladdin (2019), Flynn Rider bei Rapunzel oder noch Le Fou bei Beauty and the Beast (2017). Seine Karriere ist natürlich für ihn sicherlich ein Erfolg, nur für mich als Synchrofan fällt das stark auf und ich kann bei der Stimme mittlerweile nur die Augen verdrehen. Ich wünsche mir eine breitere Vielfalt an Stimmen, doch da an weitere Stimmen zu kommen, ist ein Systemproblem, da man oft ohne Schauspielausbildung anscheinend keine Stelle bekommt. Ob das nun der Wahrheit entspricht oder nicht, möchte ich offen lassen. Obwohl ich ja mal gerne meine Stimme verleihen würde, wäre sicher lustig. 

Nun zu einem größeren Problem: die deutsche Übersetzung. 

Während wir schon die Lieder eher auf Englisch kennen, habe ich erst einmal irritiert schauen müssen, als "Into the Unknown" zu "Wo noch Niemand war" wurde. Doch das war noch nicht mein Problem, denn es gab ein Lied an dem Anna alleine war (Der nächste Schritt). Dort passte die Mundbewegungen und Lied überhaupt nicht. Das störte mich dann doch. Vielleicht liegt es an mir selbst, dass ich auf sowas achte. Mich würde interessieren: Stört Dich sowas auch? Lass es mich doch wissen. Die Lieder an sich waren, aber schön und stimmig. Bei "Zeige Dich" war ich irritiert, da es öfters eine kurze Pause gibt. Dennoch finde ich das Lied toll. (Ein Heulmoment bei mir)

Anna und Olaf
Anna und Olaf im Boot

Emotional? Lustig geht auch!

Was für mich einen guten Film ausmacht ist, wenn ich in alle Emotionen gebracht werde: Lachen, Traurig, Weinen, Optimistisch, Hoffnungsvoll und auch mal wieder albern werden. 

Sauer konnte mich der Film in keinem Moment machen, doch ich vermisste das Gefühl nicht. Im Gegenteil: Olaf hat mit so tollen "Funfacts" gepunktet und ich musste so oft lachen. Ich musste mich auch oft bezähmen nicht drauf loszulachen. Der Spruch aller Sprüche ist: "Schildkröten atmen auch durch's Poloch." Wenn das noch von Hape Kerkeling gesprochen wird umso fabulöser. Ich liebe es einfach. Doch mehr verraten möchte ich wirklich nicht, ich komme am besten zu meinem Fazit und will Dich heiß drauf machen, den Film anzuschauen. 

Indina Menzel und Elsa
Indina Menzel und Elsa

Hape Kerkeling als Olaf
Hape Kerkeling als Olaf

Fazit

Was mir direkt am Ende des Filmes in den Kopf kam war: "Die Filme, sprich erster und zweiter Teil, kann man nicht vergleichen."

Das möchte ich auch gar nicht, denn Elsa musste ja im ersten Teil zuerst mit sich klar kommen, dann musste sie mit ihrer Vergangenheit abschließen. Betonung auf musste, denn sie wurde ja mehr oder weniger gezwungen. Der Film war anfangs etwas langatmig, was mich aber jetzt nicht weiter störte. Ich finde, der Film hätte mit dem Frozen-Universum nicht besser sein können. Das Rad haben sie aber doch noch einmal erneut erfunden und ich bin mir sicher, dass der Film ein großer Erfolg ist. Wenn nicht, bleibt er ein Erfolg.... in meinem Herzen. Meine Heldinnen Anna und Elsa sowie Kristoff, Sven und Olaf sind top. Ich möchte sie nicht mehr missen und ich denke, es wird wohl an der Zeit sein, mein Arm mit meinen Disneytattoos zu erweitern. Die Lieder sind alle "catchy", aber ob sie an "Let it go" ankommen, kann ich erst nach ein paar Tagen/Wochen sagen, denn jetzt spukt "Into the unknown" (Wo noch Niemand war) von der Melodie herum. Die Witze von Olaf waren einfach on point und richtig amüsant. Habe viel gelacht, viel geweint und ich würde den Film noch einmal sehen wollen. Denn er war toll. Ich war auch so bei Elsa, denn ich denke, in jedem von uns steckt eine kleine Elsa.

PS: Gucke Dir den Abspann bis zum Ende durch, es wird was Süßes zum sehen geben.

Mickey Symbole
5 von 5 Mickeys - Must see

Coco - lebendiger als das Leben

Coco kam November 2017 in die deutschen Kinos, am 29. März 2018 auf DVD/Blu-Ray und verzaubert Große als auch Kleine mit der mexikanischen Kultur. In Mexiko wird der Dias de los Muertos gefeiert. Was bei uns am 1. November in einigen Bundesländern als Allerheiligen-Tag gefeiert wird, ist bei den Mexikanern der Abend vom 02. November, sprich Tag der Toten.

Die Welt der Toten

Die Philosophie im Film

Philosophisch betrachtet behandelt der Film den Tod. Das ist in meinen Augen sogar ein wichtiger Schritt, denn nur wer an seine liebsten Verstorbenen denkt, wird auch nicht vergessen bzw. lebt weiter. Ich persönlich glaube ja auch daran, dass sie nicht weg sind und uns immer neue Zeichen im Leben geben um weiterzukommen. Die Liebe zu einem Menschen stirbt auch nicht und geht bekanntlich über den Tod hinaus. Auch wenn die katholische Kirche meint, dass eine Ehe durch den Tod getrennt wird. Was absolut nicht mehr dem Weltbild entspricht, denn es zählt keine Ehe, sondern eine Liebe zwischen zwei Menschen.


Die Sicht des Pädagogen

Pädagogisch betrachtet muss man objektiv an die Sache rangehen. Den Tod verstehen tun bis heute einige Erwachsene nicht und ist ein sehr heikles Thema. Disney/Pixar hat es sich wohl zur Aufgabe gemacht, dass hier der Tod als etwas Selbstverständliches gehandhabt wird. Es wird zwar keine Werbung dafür gemacht zu sterben, dennoch ist der Tod auch etwas Schönes, wie man im Film unschwer erkennen kann.  Sobald ein Mensch im Film stirbt, kommt er in das Reich der Toten, wo Blumen und Lichter in allen Farben zu sehen ist. Auch Alebrijes, sprich farbige Tiere sind vorhanden. Sie entspringen ja eher der Fantasie, was aber hier absolut nicht verwerflich ist, denn das Reich der Toten hat bis jetzt noch keiner gesehen. Ob ein Kind den Tod so versteht wie ein Erwachsener ist tatsächlich vom Zustand des Kindes abhängig zu machen. Ich würde nie einem Kind einen Film vorsetzen, das schnell Angst vor Etwas hat. Hypochondrie (Einbildung von Krankheiten) muss nicht zwingend gefördert werden. Wenn Du aber als Mama, Papa o.Ä. mit Deinem Kind darüber sprichst und Du das noch einmal verarbeitest, wird das Kind sicher kein Problem damit haben. Es ist auch wichtig gelegentlich das Kind zu fragen, wie fühlst Du Dich? Hast Du Angst oder findest Du das schön? Wenn Dein Kind auch nicht auf das Thema anspringt, ist es auch gut manchmal ruhig zu bleiben. Wie gesagt, wäge es ab, denn nur Du kennst Dein Kind am allerbesten. Dies waren nur kleine Tipps und Ratschläge.  Funfact: Wusstest Du, dass Pinjatas aus Alebrijes bestehen?  


Worum geht es?

+++++ Ich möchte hier erwähnen, dass ab hier gespoilert wird. +++++

Miguel - ein Junge der die Musik liebt

Miguel ein Junge aus Santa Cecilia darf keine Musik hören oder spielen. Ihre Abuelita (Oma) verbietet es ihm ausdrücklich. Dies kommt davon, dass die Mama von seiner Urgroßoma namens Coco von einem Musiker verlassen wurde und sie ganz allein mit Kind war. Durch das Produzieren von Schuhen, wuchs die Familie und das Geschäft. So wurde aus dem Schuhbetrieb ein Familienbetrieb. Die Schuhmarke Rivera war in Santa Cecilia gut angekommen. Doch Miguel, hat wie auch bei Arielle oder bei Rapunzel einen Traum: Die Musik. Die Musik hat er also heimlich in seinem Versteck gemacht.

Ernesto de la Cruz - der Teufel im Schafspelz

Am Dias de los Muertos war dann ein Talentwettbewerb auf der Mariachi-Plaza (Musiker-Plaza) organisiert an dem Miguel erwischt worden ist. Lange Rede kurzer Sinn: Ein Missverständnis als auch ein Riesenstreit entstand und seine gebaute Gitarre wurde zerstört von seiner Abuelita. Er läuft weg und möchte doch dort teilnehmen. In Santa Cecilia gab es noch eine große Berühmtheit, Ernesto de la Cruz! Ein berühmter Sänger mit dem Slogan „Nutze deinen Augenblick.“ gesagt getan! 

Miguel steigt in sein Mausoleum und stiehlt die Gitarre von ihm. Doch wer am Tag der Toten stiehlt landet auch ins Totenreich. Miguel traf dann auch seine Ur-Uroma Imelda, sprich Cocos Mama. Die gab ihm seinen Segen mit der Bedingung keine Musik mehr zu spielen, was Miguel jedoch nicht akzeptierte und auch dort wegrannte. Doch wenn er den Segen nicht annimmt ist er nach Sonnenaufgang ebenfalls tot. Er trifft auch dort andere Gestalten, wie Hektor, der nicht am Tag der Toten zurück in die Welt der Lebenden kann, weil sein Foto auf keiner Ofrenda (Familienaltar) steht. Denn nur am Tag der Toten können die Toten in die normale Welt um ihre Familie zu besuchen. So hat Hektor ihm vorgeschlagen ihn zu Ernesto zu bringen, den er kennt. 

Miguel und Hektor verhandeln einen Pakt

Ein lustiges Abenteuer als auch viel Herzschmerz wird dich begegnen. Ab hier höre ich auf zu spoilern, denn worum es geht wissen wir und das Ende möchte ich Dir nicht verraten. Dazu müsstest Du den Film selber kaufen oder (legal auf Amazon/Apple etc.) streamen.


Mein persönliches Empfinden

Der Film ist liebevoll und detailreich gestaltet und geht sehr ans Herz, da ich vor 10 Jahren meine Schwester (4 Jahre) in meinen Armen verloren habe und der Film auch vermittelt, dass ich mich an sie erinnern soll. Nicht nur der Tod wird hier behandelt, nein auch der Umgang mit dem Verlust eines wundervollen Menschen den man sehr geliebt hat. Deshalb passt der deutsche Titel „lebendiger als das Leben“ tatsächlich ganz gut. Ich habe mir die englische, die deutsche und die spanische Version angeschaut, verglichen und empfand tatsächlich zum ersten Mal die deutschen Synchronstimmen, Übersetzungen als auch Dialekte sehr gut gelungen und hier ganz nah am Englischen. Sehr gefreut hat es mich, als ich gesehen habe, wer Miguel synchronisiert hat. Salvatore Sciré, ein kleiner Junge der beim Supertalent mit einem Song von Adele echt abgeräumt hat.

Fazit

Miguel, Hektor und Imelda habe ich stark in mein Herz geschlossen. Mein absoluter Favorit ist Dante, ein obdachloser Hund der ein einfach toller und süßer Kerl ist. Ich nenne ihn die Wurst. Hier beweist auch Disney wieder die Macht der Magie und Liebe, ein Film der wirklich m.E. zu schauen ist und ein Musthave in Deiner Sammlung sein sollte. Mein erster Eindruck war ein schlechter, da habe ich aber dem Film unrecht getan, denn jetzt habe ich mittlerweile auch ein Grito (spanisch für Schrei – sowas wie „arrrrriiiiiibaaa“) und würde ihn jederzeit im Disneyland rumschreien.

Wenn Du unsicher bist, leihe Dir den Film doch einfach bei einer/einem Freund/in aus und entscheide dann, ob Du ihn mitnehmen willst.


Mary Poppins returns

Mary Poppins kehrt nach mehr als 50 Jahre zurück. Doch was unterscheidet sich zum Klassiker aus 1964. Sind die alten Elemente noch zu bestaunen und vor allem stellt man sich die Frage: Verzaubert der Streifen auch?Das und mehr verrät Dir dieser Review. 

Emely Blunt als Mary Poppins

Mit der Tür ins Haus

Der Pendant zu Bert (Dick van Dyke) fängt wie im ersten Film ein Lied zu singen. (Unter Londons Himmelszelt) 

Der Song sorgt bei der Audienz für eine optimistische und hoffnungsvolle Schwerelosigkeit. Das Lied stimmte mich zumindest auf etwas positives ein. Der Film beginnt damit, wie das erwachsene Leben von den Michael und Jane Banks aussieht. Ein kurzer, aber prägnanter Eindruck. Genauso wie im ersten Teil. Wir erinnern uns: Im ersten Teil bringt Bert uns zum Kirchbaumweg 17 und man sieht wie das Kindermädchen kündigt. Die Kids sind abgehauen und alle Anwesenden sind zerstreut, demotiviert und wenn nicht sogar komplett verzweifelt. 
Auch hier: Eine etwas demenzkranke Haushaltskraft, ein Vater und Witwer (Michael) von 3 Kindern, zerstreut und verschuldet. Die Kinder versuchen die klaffenden Wunden von Vater und Tante zu schließen, indem sie vieles, wenn nicht fast alles in die Hand nehmen (müssen). Unterbrochen wird das Ganze durch Mitarbeiter der Bank, die nach einem Rückstand von 3 Monaten, die gesamte Summe des Darlehens verlangen. Da Michael  dies nicht auftreiben kann, wird das Haus vollstreckt, doch Jane hat tatsächlich eine Idee: Die Bankanteile die George Banks einst dem jungen Mann vermach zu verkaufen. Dies war die Idee. Doch finden tun sie diese nicht. 
 
An dem Punkt ist der Regisseur dezent mit der Tür ins Haus gefallen. Man weiß eigentlich direkt wo der Schuh drückt, was beim Vorgänger erst bei einem späteren Zeitpunkt klar wird. Es ist trivial. Was zugleich nicht negativ zu werten ist. Andererseits könnte es zu langwierig werden. Das könnte auch langweilig rüberkommen.
Ein Haus, das verschwindet?

Während die Kinder  einkaufen sind, rumpelt Michael und Jane alles aus dem Dachboden aus. Wer genau schaut findet Requisiten aus Walt‘s Meisterwerk. Zum Beispiel: Bauklötzchen, Aufziehclown und der berühmt-berüchtigte Drache den George Banks mit den Kindern geflickt hat. Der landet natürlich draußen im Müll und wird wie durch Zufall vom Winde verweht. Goergie, der Kleinste vom Kindertrio ist, der Einzige, der die Welt durch Kinderaugen sieht und den Drachen durch Zufall findet. Er hält ihn fest und fliegt tatsächlich mit. Am Ende half Jack, damit der Sprössling nicht komplett in den Wolken verschwindet, siehe da, wie im ersten Teil steigt Mary Poppins ab und ist erschienen um die Banks zu retten. 


Viel Inhalt, wenig Background

Als Mary Poppins vor Michael und Jane steht, glauben sie ihren Augen nicht. Sie fragten sich, ob die Geschichten mit Mary tatsächlich stattgefunden haben. Hier frage ich mich: Wie kann man seine schönste Zeit als Kind vergessen? Ich hinterfrage mich: Ist das nun wirklich deren ernst? Kann man sich sowas nur ausdenken? Finde es sehr traurig.

Bis dahin, will ich in der Geschichte erzählen, denn der Rest sollst Du schon selbst rausfinden, sofern Dich der Text schon interessiert hat.

Die Szene mit der Schüssel, in denen sich die Kinder, Jack und Marry auf die Reise begeben erinnert sehr stark an den Moment, als Bert mit den Kindern in die Bilder gehüpft ist. Hier hat man den Klassiker stark wieder erkennen dürfen, dabei haben mir die gemalten Pinguine und Figuren gut gefallen.

Ebenso gefiel mir die Szene mit Meryl Streep (Topsi) ganz gut, nur war mir das Ganze zu kurz und trivial. Auch im späteren Filmverlauf stört mich, dass man hier von Topsi absolut nichts mehr mitbekommt. Natürlich soll man das vergleichen möglichst unterlassen, doch alle Szenen beim Vorgänger, hatte jede Szene irgendwo einen Nutzen. Der Witz mit Krauskopf: In der Bank hat es dafür die Junior-Jobstelle gegeben. Superkalifragilistikexpialigetisch war nicht nur für die Kinder amüsant, nein es hat den Vater einfach aus der Patsche geholfen. Im zweiten Teil wird dem Vater eigentlich den Kopf gewaschen, in dem er mehr auf seine Kinder hören muss bzw. dass man öfters die Welt mit Kinderaugen schauen muss. Fantasie-, Hoffnungs- und Farbenreich!


Ein herzerwärmendes und zu kurzes Ende

Das Ende der Story war sehr spontan und eher zufällig. Ein Ende, das etwas zu schnell ist. Die Banks erreichen durch diverse Tricks doch tatsächlich vor der angegebenen Zeit das Ziel und können rein theoretisch ihr Haus retten. Gerettet wird es durch den CEO der Bank der von Dick van Dyke gespielt wird. Erfreulich ist es Dick wiederzusehen. Es ist wirklich eine Szene die einem ans Herz geht. Auch im Ursprungsfilm ist Dick der Gleiche, er war ebenfalls der CEO der Bank. Hier muss man halt bedenken, dass der gute Mann über 90 Jahre alt ist und so sehr man es sich wünscht, nicht mehr leisten kann. Natürlich hätte man auch Bert im hohen Alter zeigen können, doch was noch nicht ist, kann ja noch werden. Denn seit anfang 2019 wurde veröffentlicht, dass ein Sequel also eine Fortsetzung zu Mary Poppins Rückkehr in Entwicklung steht. Quelle: Screenrant.com


Effekte, CGIs und Schauspieler*innen

Gehen wir in die Einzelheiten ein. Angefangen von der Musik. Ich habe es anfangs oft schwer mich an neue Musik zu gewöhnen. Oft muss ich mir mehrmals die Lieder anhören um sie zu mögen. Das hat hier aber schneller funktioniert. Das Eröffnungslied, Stellt euch das nur mal vor, das was ihr vermisst oder auch das Licht bei den Lyries sind einfach ein Meisterwerk. Sie sind liebevoll, sie gehen ans Herz und sie sind auch gut übersetzt. Hier streiten sich aber die Geister. Deshalb empfehle ich immer: Wer mit Deutsch nicht kann, soll sich lieber das Englische anhören.

Die Spezialeffekte waren allesamt gelungen und mir fiel nichts nennenswertes ein. :)

Meryl Streep ist in Musicalfilmen immer gut aufgehoben. Sie macht wie immer einen formidablen Job. Emily Mortimer (Jane Banks) und Ben Whishaw (Michael Banks) wirkten frisch, jung und konnten ihre Gefühle überzeugend spielen. Julie Walters, die verrückte Haushälterin war einfach ein toller Sidecharakter und hat mich oft zum lachen gebracht, ihre Art war genau richtig für den Film. Kinder möchte ich ungerne bewerten, da ich als Erzieher einfach immer erstaunt bin, was Kinder schaffen und wie sie uns so oft in die Tasche stecken. So gut schauspielen kann ich nicht, definitiv nicht. Deshalb meine Hochachtung.

Über Dick van Dyke brauch ich nicht reden. Eine Disneylegende ist und bleibt eine Legende. Colin Firth ist immernoch ein charmanter Mann, ein Mann der hier auch richtig  und authentisch etwas gespielt hat, was in der Welt noch immer zählt: Das Geld.

Nun kommen wir zu den Hauptrollen.

Emily Blunt:

Kennengelernt habe ich Emily Blunt bei "Der Teufel trägt Prada".

Ich mochte sie von Anfang an. Ihre Rolle kam damals authentisch und trotz ihrer pubertärenden Rolle doch als warmherzig rüber. Bei "Into the Woods" war ich sehr enttäuscht. Es kam emotional nichts an mich ran. Der Film ging gar nicht an mich. Vielleicht lag es unter anderem auch daran.

Dass Emily eine Mammutsaufgabe bei Mary Poppins Rückkehr hat, ist mir bewusst. Es ist nicht leicht Julie Andrews nachzuahmen. Doch ich habe das Gefühl gehabt, das wollte Emily nicht. Im Gegenteil. Sie setzte eigene Akzente, ohne Mary Poppins zu verändern, denn sie hat ihre Warmherzigkeit zwar nicht oft aber prägnant spüren lassen. Sie war optisch gesehen passend, denn eine andere Schauspielerin war m.E. auch nicht wirklich passender. Ebenfalls die deutsche Synchronstimme war passend dazu. Für mich ist sie die passende Mary Poppins. Vielleicht wird es einen Teil mit der "alten" und "neuen" Mary geben? Das wäre wünschenswert.

Lin-Manuel Miranda ist mir komplett unbekannt, also ein Newcomer sozusagen. Er war für mich in der deutschen Fassung angenehm und so mag ich ihn auch. Im Englischen fand ich den Gesang fehlplatziert. Warum? Nun eine Ente kann meiner Meinung nach schöner singen. Nicht dass er keine Töne trifft, ich empfinde die Stimme nur als störend. Dennoch ist sein Erscheinungsbild wirklich passend und auch die Kostümierung der Charakter hat super gepasst. Nur ein einziges Mal war etwas zuviel des guten Mannes zu sehen. (Mich stört es nicht - im Gegenteil :)) Das Einzige was mich wirklich stört sind seine Alltagserscheinungen. Lange Haare und rasiertes Gesicht passen überhaupt nicht. Er soll besser als Jack erscheinen. 


Fazit

Lohnt sich denn der Film? Definitiv. Für Mary Poppins Liebhaber, für Mary Poppins Neulinge, groß und alt. Es ist ein Film der Dich ein wenig in die Sorglosigkeit begleitet, für knappe 2 Stunden. Ein bis ins Detail geplanter Film ist immer interessant, denn man kann viele Easter Eggs finden. Zum Beispiel gibt es 5-6 hidden Mickeys. Darunter findet man auch Requisiten aus dem ersten Film oder man sieht einen Tisch den man nur im Club 33 vom Disneyland Resort bestaunen darf. Man muss den Film jedoch mehrmals sehen um die Easter Eggs zu finden. Auch zu finden ist Karen Dotrice, die die kleine Jane Banks gespielt hat. Doch hier werde ich keine Bilder zeigen, sondern überlasse das fröhliche Entdecken Dir.

5 von 5 Mickey - ein Must See!