Schwerbehindertenausweis im Disneyland Paris
Beeinträchtigt im Disneyland Paris
Stand: 01/2024
Fall: Ich habe einen Schwerbehindertenausweis oder eine offizielle, amtliche oder medizinische Bescheinigung
Hast Du eine amtliche Bescheinigung*
Dann stehen folgende Möglichkeiten aus:
– Sondertarife:
Du bekommst einen Rabatt in Höhe von 25% auf den Tageseintritt. Die Preise variieren immer wieder. Die Preise kannst Du hier nachschauen. (klick hier)
– Begleitperson:
Dieser Preis erhält ebenso eine Begleitperson von Dir!
– Vergünstigte Jahreskarten:
Diese werden ebenfalls mit 25% Rabatt bepreist. Dazu musst Du nur zum Jahreskartenschalter am Eingang zum Walt Disney Studios Park. (Anmerkung: Auch unter dem Disneyland Hotel / Disneyland Park Eingang sollen sich Jahreskartenschalter befinden. Angabe ohne Gewähr)
– Zugangskarte / Priority Card
Die Zugangskarte gibt Dir vorrangigen Zugang (aber mit geringerer Wartezeit) zu Attraktionen, Kassen in den Shops, Shows, Charakteren/Fotopoints**. Die Zugangskarte kannst Du entweder online beantragen (klicke hier) oder in der City Hall (Disneyland Park), Studios Services (Walt Disney Studios Park), Conciergerie oder Rezeption Deines Disney Hotels. (Keine Partnerhotels)
*Ein ärztliches Attest reicht nicht aus.
Disneyland Paris akzeptiert die in Deutschland folgende Ausweise:
– Parkausweis (für beeinträchtigte Personen)
– Schwerbehindertenausweis
Gerne kannst Du hier offiziell noch einmal alles nachlesen. (klick hier)
**Diverse Chrakterpoints vergeben Termine. Wenn es keine Termine mehr zu vergeben gibt, musst Du Dich leider wie nicht beeinträchtigte Menschen anstellen. (Charakterpoints OHNE Termine: Meet Mickey, Princesspavillon, Darth Vader bei Star Tours – Update 03/24: Angeblich vergeben die Cast Member alle 10 Minuten nun einen Termin. Jedoch ist dies nicht offiziell bestätigt!)
Beeinträchtigt aber Selbstständig
Es werden Dir folgende Fragen gestellt, um den Grad Deiner Selbstständigkeit festzustellen!
- Nutzen Sie einen Rollstuhl oder ein anderes als Rollstuhl verwendetes Gerät? (Ja / Nein)
- Werden Sie in den Attraktionen immer begleitet? (Ja / Nein)
- Sind Sie in der Lage, alleine oder mithilfe Ihrer Begleitperson schnell in eine Attraktion? (z.B. einen Zug oder ein Schiff) ein- und auszusteigen? (Ja / Nein)
- Sind Sie im Falle einer Evakuierung in der Lage, eine Leiter oder viele Treppen hinunterzusteigen und enge, dunkle Wege alleine oder mit der Hilfe Ihres Begleiters zu nutzen? (Ja / Nein)
Nach der Befragung, wird eine Farbe dem Cast Member angezeigt, um Deine Autonomie festzustellen.
Dann wird eins dieser Codes rechts unten auf dem Priority Pass erkenntlich sein:
- Grün (komplett autonom)
- Orange (Gast ohne Rollstuhl, aber benötigt besonderen Zugang zur Attraktion und Unterstützung die Attraktion zu evakuieren)
- Lila (autonomer Gast mit reduzierter Mobilität)
- Hellblau (nicht autonomer Gast mit Mobilitätsschwierigkeiten)
- Grau (Nicht autonom und kein Transfer mit Rollstuhl möglich)
Die Informationen werden vertraulich behandelt und Du bist auch nicht mehr gezwungen Deine Diagnosen mit Cast Member:innen zu teilen. (Früher war dies noch nötig!) Sie werden Dir das Ergebnis Deiner Umfrage zeigen, sprich welche Farbe Du erhältst. Dann wird Dir eine kreditkartengroße Karte ausgehändigt, auf der Dein Name, Farbcode, Foto und einen QR-Code beinhaltet. Die Karte ist dann gültig für Deinen ganzen Aufenthalt oder/und die Gültigkeit Deiner Jahreskarte.
Grün = Premier Access
Du kannst Dich damit nur an den Premier Access anstellen.
– Hyperspace Mountain
– Big Thunder Mountain
– Phantom Manor
– Indiana Jones
– Autopia
– It’s a small world
– Hollywood Tower Hotel
– Cars Road Trip
– (bald) Pirates of the Carribean
Parken im Disneyland Paris
Wenn Du mit dem Auto ankommst, musst Du Dir einen Schalter aussuchen, die mit einer Person besetzt sind. Dies erkennst Du an den obrigen Symbolen.
Kartensymbol = Maschine zum Abscannen Deiner Jahreskarte / Hotel Pass.
„Zoll“-Mann = Mensch am Schalter, der Deinen Ausweis nimmt und weitere Schritte mit Dir durchgeht.
Du zeigst deinen Schwerbehindertenausweis vor. Dir wird dann ein Zettel mit einem QR-Code ausgehändigt, der Dich zum „Winnie“-Parkplatz. Sobald Du die Schranke passierst reihst Du Dich ganz rechts ein um dorthin zu gelangen. Folge bitte dann den Schildern.
Alternativ kannst Du auch ein grünes Blatt bekommen und dort wird ein Code aufgezeichnet sein, diesen Code musst Du zur Öffnung an der Schranke zum Winnie Parkplatz eingeben, ansonsten kommst Du nicht zum Parkplatz. Die Cast Member erklären Dir nochmal wie Du dorthin kommst.
Hinweis: Folgender Absatz ist noch nicht geprüft und spiegelt die Vergangenheit vor der Renovierung des Disneyland Hotels wieder! Die Bestätigung steht noch aus und wird zur gegebenen Zeit aktualisiert. (spätestens Februar 2024)
Menschen mit einem Parkausweis oder/und einem aG oder/und 80% auf ihrem Ausweis bekommen einen Zettel zum Disneyland Hotel. Dort wird dann Dein Auto geparkt und bist im Handumdrehen im Disneyland Park. Menschen, die im Rollstuhl sind, werden diesen Parkplatz am ehesten bekommen. Jedoch kann es sein, dass es neue Regelungen gibt. Ich bitte um Verständnis.
Fall: Ärztliches Attest mit einer Langzeiterkrankung
Wenn Du eine anerkannte Langzeiterkrankung hast, bekommst Du die Zugangserleichterungskarte (auch „Easy Access Card“ genannt). Im Attest muss in Französisch oder Englisch sein. Es muss attestieren, dass Deine Langzeiterkrankung dauerhaft (chronisch) sind. Die Liste der anerkannten Langzeiterkrankungen kannst Du offiziell vom Disneyland Paris nachlesen. (hier klicken)
Leider bekommst Du mit diesem Schreiben kein Sondertarif für Deine Begleitung und Dich. Für Dich bleibt nur die eventuelle Möglichkeit auf den Parkplatz für beeinträchtigte Menschen (Winnie/Disneyland Hotel) zu kommen und die Zugangserleichterungskarte.
Unterschied Zugangskarte und Zugangserleichterungskarte
Die Priority Card gibt Dir diesen prioritären Zugang jederzeit und ist belieblig einsetzbar. Bei der „Easy Access Card“ bekommst Du einen Zeitplan in Papierform vom Cast Member (Mitarbeiter) an der City Hall oder/und Conciergerie oder Schalter des jeweiligen Parks. Es wird Dir eine Uhrzeit eingetragen an der Du wieder zurückkommst. Nach der vereinbarten Uhrzeit kommst Du zurück und bekommst den prioritären Zugang dann zur Attraktion. Bei Shows & Charakterpoints gilt das Gleiche wie bei Zugangskarten. Die „Dauer“ wann Du wiederkommst, hängt von der regulären Wartezeit der Attraktion ab. Während der Zeit, wo Du außerhalb der Attraktion wartest, kannst Du andere Dinge erleben, sofern es Deine Gesundheit zulässt. (Shows schauen, Fotos machen, Spazieren, andere Attraktionen besuchen uvm.)
Wieviele Begleitpersonen kann ich mitnehmen?
Sonderregelung: Disney Events
Plätze für die Parade und Shows vorm Schloss
Shows
Disney Restaurants - Quick Service Restaurants
Weitere Informationen und Hilfestellung
Du bist im Autismus-Spektrum oder hast kognitive Beeinträchtigungen? Dann kannst Du Dir „das blaue Heft“ anschauen. Du findest hierzu weitere Informationen (in englischer Sprache) speziell für Autist:innen und Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen. > Klicke hier <
Den Zugänglichkeitsleidfaden kannst Du hier (in englischer Sprache) ebenfalls anschauen. > Klicke hier <
Meine Hilfe biete ich Dir gerne an. Dazu nutze einfach am besten das Kontaktformular, das Du im Hauptmenü unter „KONTAKT“ findest. (alternativ: > Klicke hier < )
Erfahrungsbericht: Disneyland Paris mit schwerem Rheuma
Zum ersten Mal im Disneyland war ich im Sommer 2000 im Alter von 22 Jahren mit meiner gesamten Familie. Damals war meine Welt noch in Ordnung. Wir waren zuerst eine Woche in Paris, dann 2 Tage im Disneyland. Ich hatte schon als Kind immer davon geträumt und gebettelt hinzufahren, aber damals gab es nur die Parks in Amerika, das war viel zu teuer und ich habe 3 jüngere Geschwister und irgendwie war immer gerade mindestens einer noch zu klein.
Das Disneyland-Virus kam herbei
Jedenfalls hat der Disneyland-Virus bei diesem Besuch meine Mama, meine Schwester Sarah (damals 14) und meinen Bruder Tim (damals 7) voll erwischt und wir beschlossen im nächsten Jahr wieder zu fahren. Das taten wir auch im Sommer und waren wieder so begeistert, dass wir beschlossen auch die Weihnachtssaison dort erleben zu wollen. Wir buchten also für Ende Dezember erneut.
Diagnose: Schweres Rheuma
Doch Anfang Dezember schlug für mich das Schicksal zu - über Nacht schwollen beide Knie auf die Größe von Basketbällen an, ich hatte wahnsinnige Schmerzen und hohes Fieber und konnte mich kaum bewegen. Später stellte sich das Ganze als schwere Form von Rheuma heraus. Ende Dezember ging es zwar etwas besser, aber ich war mir sicher - ich kann so nicht mitfahren. Doch meine Mama und Sarah wussten, wie traurig ich wäre, wenn ich Zuhause bleiben müsste, holten Erkundigungen ein, packten für mich und schleppten mich irgendwie mit nach Paris - bis heute weiß ich nicht wirklich, wie ich das geschafft habe. Dort liehen wir für mich einen Rollstuhl aus - hätte es diesen Service nicht gegeben, hätte ich nicht in den Park gekonnt. Ich konnte zwar inzwischen wieder unter Schmerzen mit Krücken laufen, aber keine langen Strecken - einige Schritte, dann war Schluss.
Das Pflaster: Disneyland Paris
Der Castmember beim Rollstuhlverleih schickte uns direkt in die City-Hall für die (damals noch) blaue Karte, mit der wir dann alle durch den Ausgang in die Attraktionen konnten und meistens auch fast direkt dran kamen. Die Castmember waren so nett und verständnisvoll und erklärten uns alles genau. Es war mir zwar nie wieder im Leben soooooo kalt (da waren es etwa -10°C), wenn wir abends ins Hotel kamen, waren meine Beine trotz Strumpfhose, Leggins, Stulpen und Jeans eiskalt, und ich hatte schon echt starke Schmerzen, aber trotzdem habe ich an diesen Urlaub eigentlich nur schöne Erinnerungen. Ich hatte erlebt, dass mein Lieblingsort auch im Rolli komplett zugänglich war und dass ich weiterhin alle meine Lieblingsattraktionen fahren konnte und das gab mir Kraft, als sich herausstellte, dass ich Rheuma habe, also eine unheilbare Krankheit, die sich auch leider immer weiter verschlechterte. In den nächsten Jahren schaffte ich den Disneyland Urlaub oft noch 1 oder 1/2 Tag auf eigenen Füßen, dann liehen wir für mich einen Rolli, später hatte ich meinen eigenen Rolli mit, weil ich seit 7 Jahren die ganze Zeit darin sitze.
Auch als ich mit 33 Jahren einen schweren Schlaganfall hatte, kämpfte ich mich zurück ins Leben (ich hatte eine Halbseitenlähmung, Doppel-Sehen, Schwindel, Sprachstörungen, ...) und hatte immer das Ziel vor Augen: in 3 Monaten steht unser nächster Disneyland Urlaub an, bis dahin will ich wieder so fit sein, dass ich mitfahren kann. Und ich war 3 Monate später dort. Ich war so glücklich und erleichtert, dass mir die Tränen herunterliefen als ich im Rolli auf das Disneyland Hotel zugeschoben wurde.
Das Disneyland ist mein persönliches Nimmerland, in dem ich alle Sorgen, Nöte, Probleme und auch den Großteil meiner Schmerzen hinter mir lassen kann und einfach nur zufrieden und glücklich bin und meine Zeit dort genieße. Inzwischen fahren seit ein paar Jahren meist nur meine Mama und ich, aber ihr geht es genauso und wir warten nach jedem Urlaub wieder sehnsüchtig auf den nächsten. Jetzt hoffen wir darauf, dass Corona endlich etwas weniger schlimm wird, denn wir wollen unbedingt Sarahs kleinem Sohn, Nicolas (er ist geistig behindert) das Disneyland zeigen. Er liebt Karussels und Autos bzw Fahrzeuge aller Art, also wird er sicher begeistert sein.
Weitere Texte sind gerne gesehen. Schreibe mir Deinen persönlichen Erfahrungsbericht per Kontakt -> Impressum.
Erfahrungsbericht: Familienzeit in unserem Seelenzuhause
Janni schrieb mir eine Geschichte, die sich zum einen mit Übergewicht, aber auch mit Erkrankungen die nicht sichtbar sind.
!! Triggerwarnung: Die Geschichte beinhaltet Themen wie Bodyshaming, Tumorerkrankungen, Schwangerschaft und Herzinfarkt. Wenn Du Dich nicht mit dem Thema wohlfühlst, solltest Du den Artikel meiden. !!
Mein Mann und ich lernten uns vor etwa 17 Jahren kennen. Unterschiedlicher könnten wir nicht gewesen sein. Er, ein stattlicher, aber nicht dicker Mann, und ich, eine sehr dicke Frau. Wir verliebten uns. Unsere Familien waren gegen unsere Beziehung. Seine Eltern wollten keinen Fettklops und meine Eltern wollten keinen Armenhäusler. Doch wir wussten, dass wir zusammenbleiben und unser erstes Geschenk war ein gegenseitiger Gutschein ins Disneyland Paris. Dabei blieb es erstmal, wurde ich relativ schnell mit unserer Prinzessin schwanger. Schwanger ins Disneyland? Da gibt es ja nichts zu erleben, so dachten wir.
Nach der Geburt unserer wunderbaren Tochter wollten wir uns den Stress nicht antun. Kurz vor dem 1.Geburtstag unseres Schatzes war ich schon wieder schwanger. Dieses Mal mit gleich zwei Prinzen. Wieder verschoben wir unser Vorhaben auf unbestimmte Zeit. Im April 2013 sollte es dann soweit sein. Unsere Tochter war 6 Jahre und unsere Söhne 5 Jahre alt. Wir dachten, jetzt sei die perfekte Zeit dafür. Die Kinder sind in einem Alter, wo sie auch alles verstehen können. Einen Abend vor Abreise wollten unsere Jungs noch schnell eine Runde Rad fahren. Es kam nur einer heil nach Hause. Der andere stürzte und brach sich das Wadenbein und das Schienbein. Wieder wurde unser Disneytrip verschoben. Ein Jahr später war es dann doch soweit und wir waren begeistert. So richtig. Diese Magie ein Stück heile Welt. Die Kinder konnten das meiste schon mitfahren. Da wir nur 2 Erwachsene mit 3 Kindern waren, waren die Castmember sehr lieb und freundlich. Entweder durfte einer der Kinder bei einem CM bleiben oder wir durften hintereinander fahren. Einmal erlebten wir die Magie, dass ein CM einfach mit unserer Tochter mitfuhr, weil sie neben sich auch einen Erwachsenen haben wollte. Ich als sehr dicker Mensch konnte und kann alles fahren, was in teils anderen Parks nicht möglich war. Ich sag nur Wodan und Silverstar im Europapark.
Nun buchten wir wieder Disneyland für 2015. Doch dieses Mal traf es uns hart. Mein Mann bekam einen Herzinfarkt und bei mir wurde wenig später ein Gehirntumor festgestellt. Wir kämpften beide, doch ich wurde und werde nicht mehr gesund. Im Oktober 2018 fuhren wir das zweite Mal ins Disneyland. Ich hatte einen SBA, aber ich wusste nichts von einer greencard. Deshalb fuhren wir weniger, da ich manchmal einfach nicht so lange stehen konnte. Und was soll ich sagen. Es war trotzdem magisch und einfach wunderschön. Es war Familienzeit in unserem Seelenzuhause. Am letzten Tag holten wir uns unsere Jahreskarten, damit wir an diesen ruhigen und liebevollen Ort immer wieder zurückkommen konnten, um Kraft zu tanken. Zu Hause wurden wir dafür regelmäßig verspottet, ob wir spinnen, ob wir vor der Realität flüchten, ob wir wieder in unsere "Rosaglitzerblasenbubblewelt" fahren, ob wir gute Vorbilder für unsere Kinder sind, wenn wir ihnen eine gefakte heile Welt vorspielen..... Es war traurig für uns. Die Urlaube und Auszeiten meines Bruders in Wellnesshotels wurde hochgelobt und unser "Disneywellnessprogramm" wurde und wird bewitzelt und belächelt. Naja. So fuhren wir etwa alle 6-8 Wochen in unser Zuhause und es war jedes Mal erholsam und wunderschön.
Wir bekamen dann auch die greencard mit und haben sie geholt. Es ist wirklich eine Erleichterung für Menschen mit Behinderung, doch trotzdem würde ich mich lieber normal in die Schlange stellen und dafür gesund sein. Man sieht mir nicht immer die Krankheit an, die Narbe ist von Haaren bedeckt und die Welt ist so hektisch, damit sie die kleinen Anzeichen einer Behinderung nicht sieht. Was mir viel ausgemacht hat, waren die teils bösen Blicke von normal wartenden Besuchern, wenn man sich in ihren Augen vordrängelte. Damit habe ich auch heute noch zu kämpfen und mir ist es sehr unangenehm.
Nach mittlerweile unzähligen Besuchen im Disneyland ist es für uns immer noch magisch, eine Krafttankstelle und unser Seelenzuhause, auch wenn wir nicht mehr alles durch die rosarote Brille sehen. Geärgert haben wir uns auch schon etliche Male, aber da sind auch die besonderen Castmember, die uns immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Durch die Jahreskarten gehen wir nun alles ruhiger an, wenn was nicht klappt, dann ist das einfach so.
Kurzes Fazit: Für Kinder ab 5/6 Jahren, für Behinderte und sehr dicke Menschen geeignet.
Liebe Grüße
Deine Janni
Du hast auch eine Geschichte, die Du mir erzählen willst? Damit hilfst Du anderen Menschen, die im gleichen Boot sitzen und überlegen ins Disneyland zu fahren.
Nachtrag: Der Beitrag wurde übernommen. Haftung wird nicht dafür übernommen.
Lass Dich nicht entmutigen! Sei kreativ! - Das Leben mit Diabetes Typ 1
Hey! Zuerst mal vorne weg: ich finde deine Idee einfach klasse!
Viel zu selten wird in der Gesellschaft über das Thema Inklusion gesprochen. Und doch kann es jeden von uns tagtäglich treffen - plötzlich und ohne Vorwarnung. So wie bei uns. Aber lass mich von vorne anfangen. Mein Sohn Leon wurde 2011 als kerngesundes Kind geboren. Bis auf die normalen Infekte und Kindergarten Krankheiten keine Auffälligkeiten. Er war immer fröhlich, fit und selbstbewusst.
Die ersten Anzeichen
Im Jahr 2018 haben wir beschlossen, unseren ersten gemeinsamen Familienurlaub im Disneyland Paris zu verbringen.
Es sollte ein schöner Urlaub werden, doch leider wurde eher das Gegenteil daraus.
Im Sommer vor unserem Urlaub begann Leon, viel Wasser zu trinken. Mehr als sonst, allerdings war er schon immer ein guter Trinker im Vergleich zu anderen Kindern. Da es in diesem Sommer sehr heiß war, hat keiner - auch die Kinderärztin - erstmal keinen Verdacht geschöpft.
Auf dem Weg nach Paris ging es dann bereits los: Viel Wasser, ständige Toilettengänge und kein Appetit. Da es unser erster gemeinsamer großer Urlaub war, schoben wir die Appetitlosigkeit erstmal auf Aufregung. Die ständigen Toilettengänge erklärten wir mit dem vielen Wassertrinken. Wie sich im Nachhinein herausstelle - ein Teufelskreis den keiner erkennen kann der nicht mit dieser Krankheit in Berührung gekommen ist.
Im Disneyland ging es ihm rapide schlechter bis wir dann am 2. Tag beschlossen nach Hause zu fahren. Leon war fast nur noch am Schlafen, wenn er nicht schlief dann trank er oder musste aufs Klo. Essen wollte er gar nichts. Zu Hause angekommen habe ich ihn ins Bett gebracht, als dann plötzlich seine Atmung schneller wurde und ich den Notarzt gerufen habe. Leon kam mit einer Ketoazidose (einer lebensgefährlichen Stoffwechselentgleisung) und einem Blutzuckerwert von 588 (!) sofort in die Notaufnahme. Wäre Leon an diesem Abend zu Hause eingeschlafen, wäre er ins Koma gefallen und wer weiß was dann passieren hätte können.
Letztendlich wurde bei ihm Diabetes Typ 1 diagnostiziert. Eine Woche vor seiner Einschulung. Keiner in unserer Familie ist davon betroffen. Keiner hätte etwas merken können. Die anfänglichen Merkmale bis zur letztendlichen Ketoazidose werden oftmals nicht bemerkt und damit in Verbindung gebracht. Diese Nacht hat sich in unser aller Kopf gebrannt. Wir werden dies niemals wieder vergessen.
Sie hat unser Leben verändert...
Leben mit Diabetes Typ 1
Heute ist Leon noch immer fröhlich, fit und erstaunlich selbstbewusst. Man sieht ihm seine Erkrankung nicht an, er geht bewundernswert gut damit um und lässt sich von nichts und niemandem unterkriegen. Er ist tapfer, er ist ein Disney Liebhaber, Micky ist sein Held und er gibt uns als Eltern tagtäglich die Kraft die wir alle brauchen, um die Situation zu meisten.
Disneyland ist seither für uns ein Ort des 'Abschaltens', ein Ort der inneren Magie und Ruhe und ein Ort, an dem wir - trotz unseres etwas schwereren Alltags die Seele baumeln lassen können. Im Disneyland fühlen wir uns sicher. Disney begleitet uns als Familie in allen Lebenslagen.
Micky ist der Held meines Sohnes. Er hat sein Micky-Stofftier seit 2018 täglich und überall dabei...
Wenn wir ins Disneyland reisen, müssen wir mehr mitnehmen als andere. Ein Viertel unserer Koffer ist vollgepackt mit allen Sachen, die ein Typ 1 Diabetiker eben braucht, brauchen kann oder für den Notfall dabei haben muss.
Nicht alle Behinderungen sind sichtbar
Wenn wir ins Disneyland reisen, müssen wir mehr mitnehmen als andere. Ein Viertel unserer Koffer ist vollgepackt mit allen Sachen, die ein Typ 1 Diabetiker eben braucht, brauchen kann oder für den Notfall dabei haben muss. Wir haben uns immer sehr gut umsorgt, versorgt und behandelt gefühlt.
Die Cast Member sind immer sehr hilfsbereit und verstehen, was es heißt auch Menschen mit einer nicht sichtbaren Behinderung (in unserem Fall ein GdB (Grad der Behinderung) von 50 mit Merkmal H(ilflos)) zu verstehen... man erntet ja doch oft seltsame Blicke, wenn man als 'nach außen hin wirkender 'gesunder Mensch' eine Green Card zückt und dann 'anders' behandelt wird.
Viele Menschen können es vielleicht auch nicht verstehen, und denken sich, dass diese Erkrankung doch nicht so schlimm sei und heutzutage gut behandelbar sei. Das ist alles richtig, wie sehr dies allerdings das Leben umkrempeln kann und wie viel Pflege das wirklich bedeutet, das können viele Menschen nicht wissen. Von daher ist es für uns immer wichtig, einfach zu fragen, fragen, fragen, nur dann kann man wirklich verstehen, durch was ein Mensch durch muss und welche Päckchen er auf seinem Rücken zu tragen hat!
Was ich damit zeigen will?
Lasst euch vom Leben nicht unterkriegen! Seid stark, seid mutig, seid kreativ, seid wild und verfolgt eure Träume!
Ihr könnt alles sein, was ihr wollt - ihr müsst es nur versuchen!
Liebe Grüße
Melanie und Leon
PS: Beim Verfassen dieser Nachricht musste ich glatt weinen
Dieser Text wurde von unserer Gastautorin Melanie geschrieben. Für den Artikel wird keine Haftung übernommen und spiegelt eine Erfahrung im Disneyland ggf. der Diabetes Melitus Typ 1 Krankheit.