Filmkritik: Pixar's Red

Pixar ist bekannt für progressive Filme und auch dieser Film ist ein weiterer Beweis, dass sie das mit Bravur gemeistert haben. Nur, was es mit unserer roten Fellnase namens Mei Lee auf sich hat, erfährst Du hier. Spoiler werden erkenntlich gemacht.

Handlung

Die spoilerfreie Kurzfassung

Mei Lee befindet ist ein Überflieger. Sie ist fleißig, hat viele Kurse, perfekte Noten und alles läuft wie am Schnürchen, da sie eine starke Mama hat, die sie bei jedem Schritt begleitet.

Doch wie alle jungen Mädchen beginnt auch bei ihr die Pubertät und das zeigt sich durch Emotionen und mehr. Irgendwann verwandelt sie sich in einen Panda und es wird versucht diesen wieder los zu werden. Wie es ausgeht, muss ich leider offen lassen, da ich hier nicht spoilere. 

Die Handlung - Achtung Spoiler!

Wer dies nicht lesen möchte, sollte ab hier bis zum "Fazit (in grün)" überspringen, denn ich möchte Dich ungerne spoilern. Auch meine Bewertung und Ansicht zum Film ist leider nicht spoilerfrei. 

Mei Lee ist 13 Jahre alt und eine Perfektionistin, hat Musikunterricht, ist ein Mathegenie, hat drei treue Freundinnen und hilft beim Tempel aus, der von ihren Vorfahren geschaffen wurde. Warum es diesen Tempel gibt, wird man später erfahren. Ihre Mutter ist bestens organisiert, sie plant, bestimmt und führt die ganze Familie. Der Papa ist einfach der Sternekoch der Familie und wird wenig nach seiner Meinung gefragt. 

Sie geht zur Schule und trifft dabei immer ihre Freundinnen. Nach dem Schulbesuch schlendern die Mädels herum und schwärmen nach ihrer Lieblings-Boyband namens 4*Town. In der Gruppe sind fünf Jungs, die "besondere" Eigenschaften haben. Während einer spricht Französisch, hat Andere Tauben und so weiter. Ein junger Mann aus der Nachbarschaft, ähnelt einem Teenager der als Aushilfskraft in einem Laden arbeitet. Alle außer Mei Lee schmachten ihn aus dem Ladenfenster an. Doch zu Hause rattern die Denkschrauben und so kommt es, wie es kommen muss... aus einer Schwärmerei zeichnet unsere Heldin eine Romanze mit dem jungen Mann und wird von der Mama in flagranti erwischt. Die Mutter mit einer immensen Fürsorge gerät dabei in  Rage und konfrontiert die Aushilfskraft vor Ort. Peinlich für die pflichtbewusste Tochter, die sie am darauf folgenden Tag erwischt, denn sie erwacht als Panda! Drama Baby! Drama!

Sie versteckt sich daraufhin im Bad, während Mama noch nichts von ihrem Glück weiß, denn sie vermutet, es wäre die erste Periode die einsetzt. Lange Rede kurzer Sinn: Sie findet es irgendwann raus und es wird ihr  erklärt, warum sie zum Panda wird und wie man ihn "versiegeln" kann, damit man "normal" weiterleben kann. Seitdem wird sie von der Mama penetrant observiert, kontrolliert und kommandiert.

Doch warum verwandelt sich die junge Dame in einen roten Panda? Das liegt daran, dass die Verwandlung an ihren Emotionen, zum anderen hatten die Vorfahren in der Kriegszeit die Götter darum gebeten sich verteidigen zu können, da die Männer nicht mehr da waren und wurden in einen Kriegerpanda verwandelt um ihre Familie und ihr Leben zu beschützen. Allerdings wird das an alle weiblichen Nachkommen weitergegeben und in der heutigen Zeit ist dies nicht mehr so nötig wie man es sich wünscht.

(Das gibt es noch einiges zwischendrin und das will ich offen lassen, sonst macht es keinen Spaß zu gucken. Denn der Panda der sie ist, hat nicht nur schlechte Seiten und warum er doch eventuell ganz schön nice ist, wirst Du beim Film sehen.)

Beim Finale kommt es zur Zeremonie, wo Mei Lee ihren Pandageist los werden kann. Doch das will sie gar nicht und so kommt es zu einem weiteren Wendepunkt. Beim Abbruch des Rituals kommt es zu einem Rückstoß, der die Mutter zu Boden stürzen lässt und das Pandasiegel bricht. Dies lässt die Mutter in einen Panda verwandeln, das alles noch einmal ordentlich aufwirbelt. Doch das Ende verrate ich Dir jetzt aber nicht. :-P

Die Message des Filmes (nicht spoilerfrei)

In dem Film habe ich einiges beobachten können. Oberflächlich betrachtet, sieht man ein pubertierendes Mädchen, das von der Mutter stark eingenommen und gefördert wird. Mehr als ihr lieb ist. Die Pubertät ist keine einfache Phase und dennoch findet sich Jeder darin. Schwärmerei, Liebe, Körperveränderungen usw... spielen dabei eine große Rolle. Allerdings ist der Mutter gar nicht klar, dass sie sie komplett so stark vereinnahmt, dass sich die Tochter weiter von ihr entfernt. Ebenfalls sieht man, dass der Papa der Familie absolut nichts zu melden hat, was auch  ein authentisches Familienbild vermittelt. So wird der Vater auch von ihr kommandiert, doch für ihn ist das okay so. Es ist toll, dass hier Frauen eine führende Rolle im Film spielen. 

Auch wird hier die Freundschaft zu vier Mädchen gezeigt, was im Großen und Ganzen bedeutet, dass es hier wirklich fast nur um Mädchen geht, was mich sehr stark an Sailor Moon erinnert. Vor allem weil unsere Protagonistin sich in einen Panda verwandeln kann um zu beschützen bzw. Freude und Liebe zu vermitteln. Auch extrem stark empfinde ich die gegebene Aufmerksamkeit der Menstruation. Es ist ein absolut natürliches Thema, doch wird immer noch als großes Tabu angesehen, was ich absolut nicht nachvollziehen kann. Ein ganz normaler biologischer Vorgang, der bei allen Säugetieren vorkommt und es wird auch demonstrativ gezeigt wie fürsorglich da die Mutter reagiert. Einfach top!

Der Stil der Augen wechselt manchmal wenn etwas mega "süß" ist oder Jemand sich etwas doll wünscht. Hier kommt der Stil im Animeformat durch, der bei mir sehr gut ankommt und ich das feiere. Es kommt wie schon bereits erwähnt an unsere Kriegerin des Mondes. Tatsächlich spielt der Film im Jahre ca. 1999-2002 und wäre somit in der Zeit der heutigen 30+ die ebenfalls hier ihre Pubertät erleben durften. Ich durfte mich für ca. 90 Minuten nochmal wie 12 fühlen und es wäre für mich ein Graus, diese Zeit nochmal zu durchleben, ganz ehrlich.

Kommen wir nun zum "deepen".

Die tiefe Message des Filmes (nicht spoilerfrei)

Nun kommen wir zum "deepen" der Story. Es geht um viel Selbstliebe. Ja genau, Selbstliebe. Die Mutter und als auch die Tochter versuchen eigenen Mutter gerecht zu werden. Oberflächlich betrachtet ein asiatisches Klischee, aber das betrifft u.a. auch uns bzw. mich. Wie ich immer alles mitgemacht habe, damit ich ja keinen Stress mit meiner Mama bekomme und ich sie eigentlich stolz machen wollte. Bis auch ich 14 Jahre wurde und nicht mehr zu den Versammlungen der Zeugen Jehovas wollte, weil es mich seelisch kaputt gemacht hat. So ist es im Film genauso, Mei Lee möchte so sein wie sie möchte und geht den richtigen Weg: zu sich selbst. 

Auch zum Schluss, als sie sich dazu entschloss zum Konzert zu gehen und ein Panda zu bleiben, gehörte viel Mut dazu in dieser jungen und signifikanten Phase seinen Eltern zu trotzen. Die Mutter leidet unter dem gleichen Druck ihrer Mutter gegenüber. So war beispielsweise der Schwiegersohn (Papa) nicht gut genug und alles was sie tat war ihr nie gut genug für die Großmutter von Mei Lee. So wurde dies einfach auf die Kleinste weiter übertragen. Zum Glück zeigt uns das Ende des Films, dass alles nochmal seinen heilenden Weg findet, allerdings weiß ich auch, dass wir Menschen es immer wieder unseren Eltern gerecht machen wollen und um Anerkennung buhlen. Nur so hart es klingt: Die wird es nie geben. Ein inneres Loch, das nie gestopft werden kann entsteht. Doch man kann es füllen. Mit Liebe, sehr viel Selbstliebe. Lerne Dich selbst kennen, lerne Deine Grenzen kennen, lerne Dich lieben lernen und hör auf die Anerkennung anderer zu erbetteln. Anfangs konnte Mei Lee sich anfangs nicht leiden, doch später während des Films lernte sie sich lieben, sah den Vorteil darin ein Panda zu sein um ihn dann doch mit Liebe kontrollieren zu können. 

Fazit des Films - spoilerfrei

Im Film musste ich einmal lachen und einmal fühlte ich mich sehr nostalgisch. Andererseits fand ich die Thematisierung der weiblichen Menstruation als auch das aktuelle gesellschaftliche Bild der "Helikopter-Eltern" extrem toll. Als Erzieher erlebt man so einiges, wenn es um das Wohl der Kinder geht. Manche Eltern übertreiben es wirklich und merken nicht, dass sie eigentlich durch ihr Misstrauen ihrem Kind mehr schaden als nützen. Sich trennen ist auch zudem sehr schwer, das stimmt, doch ich empfinde auch hier, dass das Klammern noch wesentlich weniger hilft. 

Die Dialoge waren auch komplett in Ordnung, sowie der asiatisch-japanische Animetouch war einfach fabulös. Ich habe es geliebt. An Coco meinem absoluten Lieblingsfilm von Pixar kommt der Film nicht dran, aber es ist ein guter Wachrüttler an all diejenigen, die sich nicht selbst genug lieben konnten in der Pubertät, denn das ist die eindeutige Message: Mehr Selbstliebe. 

Ich bin zudem extrem fasziniert darüber, dass sie einfach so angenommen wurde und alle schnell eine Lösung für ihr Problem gefunden haben. Es ist sehr schön Freunde zu haben, die einem in komisch-schweren Zeiten helfen. 

Den Film kann ich ruhigen Gewissens allen ans Herz legen. Es gibt zwar eine Szene wo der Panda etwas wild wird und eventuell Angst machen kann bei unseren kleineren Disneyfans, aber mit ein wenig Gespräch und ein wenig Vorbereitung, wird das schon hinhauen. :-)

Was denkst Du darüber, hast Du den Film schon auf Disney+ gesehen und vor allem, wie findest Du den?


Filmkritik zu Cruella

Emma Stone as Cruella in Disney’s live-action CRUELLA. Photo by Laurie Sparham. © 2021 Disney Enterprises Inc. All Rights Reserved

Die Geschichte zu Cruella de Vil, einem Bösewicht wie es aus den Disney‘s Klassiker bekannt ist. Doch hier geht es nicht um ihre Machenschaften gegen Dalmatiner, sondern es geht alleine darum, wie sie zu dem geworden ist, wie wir sie (bald) kennen. Hier findest Du die Kritik zur Story, Schauspieler:innen und noch viele weitere Einblicke. 


(L-R): Paul Walter Hauser as Horace, Emma Stone as Estella and Joel Fry as Jasper in Disney’s live-action CRUELLA. Photo by Laurie Sparham. © 2021 Disney Enterprises Inc. All Rights Reserved.

Diesen Abschnitt überspringen um Spoiler zu meiden.

Kommen wie zur Story: 

Estella oder auch Ella genannt wurde von einer herzensguten Mutter großgezogen und man zeigt sie direkt in ihrer Grundschulzeit. Dabei sieht man, dass Ella gequält und gemobbt wurde. Sie hat irgendwann einen fiktiven Charakter in ihr selbst geschaffen, der sich zu helfen weiß. Allerdings fiel dieser Charakter oft negativ auf. Mutter und Tochter nannten sie Cruella, weil sie so „cruel“ zu anderen ist.

Wie viele Kinder finden manche eher spät ihre Bestimmung und auch bei unserer Protagonistin findet sie diese. An einem Empfang an dem haute Couture die ausgefallensten, einzigartigsten und impressionistischsten Kleider zelebrieren. Dabei funkeln ihre Augen und spürt direkt: Das ist es!

Ihre Mutter fuhr mit ihr dorthin um mit einer alten Freundin zu sprechen und untersagt ihr aus gutem Grund das betreten des Geländes. Allerdings tut sie, wie man es erwarten kann, nicht. Mit fatalen Folgen. (Hier blende ich mal bewusst den Teil aus um nicht zu hart zu spoilern.)

Schmuddelkind ist auf sich gestellt und versucht das Beste zu machen. Zum Glück findet sie Freunde, die sie in ihrer Truppe aufnehmen. Um zu überleben, klaut das Trio mit raffinierten Tricks. Dabei schneidert Ella, die tollsten Uniformen, Kostüme und Kleider, sprich ihre Leidenschaft lernt sie nebenbei wie ein Profi, ohne irgendeine Unterstützung. Doch irgendwann hört sie mit Klauen auf und arbeitet in einem Kleidergeschäft wo sie regelmäßig putzt. Ella wäre nicht Ella, wenn sie ihren Charm einsetzt und für sich wirbt in der Schneiderei zu arbeiten. Während sie mehrmals gedemütigt und schikaniert wird, setzt sie sich unter einem speziellen Einfluss zur Wehr. In Cru… hust… ella Manier! Sie hat ein Schaufenster umgestaltet, was zu einer direkten Kündigung führt. Doch, im Unglück kommt ihr ein kleiner Hoffungsschimmer zur Seite und nennt sich Baronesse. Eine Modedesignerin, aber nicht irgendeine sondern DIE Designerin schlecht hin. Sie schaute sich im Laden um und empfand das Schaufenster genial. Als sie erfuhr, wer für diese Wohltat zuständig ist, wird sie bei ihr angestellt. Somit begann Ellas Glück…? 

Als sie herausfindet, wo sie ist, wo sich die Wege ihrer Mutter getrennt haben und die Baronesse ihr Familienerbstück trug, hat sie ein Ziel: Cruella freien Lauf zu lassen. 

Emma Stone as Cruella in Disney’s live-action CRUELLA. Photo courtesy of Disney. © 2021 Disney Enterprises Inc. All Rights Reserved.

Spoiler ender hier


Die Story

Disney versucht hier eine tiefgründige Geschichte zu schaffen, die bei mir wirklich gepunktet hat. Als der Film als VIP-Access kam, dachte ich, dass der Film floppen würde. Deshalb gibt es jetzt erst so spät diese Kritik. Zu meinem Bedauern, hat mich die Story total gekriegt. Von Anfang bis Ende, hatte alles einen Kopf und einen Fuß. Es gab auch einige Momente, wo auch einfach meine sadistische Seite sich vor lauter Schadenfreude zeigte. Ein guter Film muss bei mir einfach folgendes auslösen: Gerechtigkeitswut, Lacher, Trauer/Wut, Vergeltung. Das ist hier absolut gut gelungen. Einige Sachen haben mich etwas verwundert, manche ergaben erst beim zweiten und dritten Angucken einen Sinn. Deshalb lohnt sich das mehrfache schauen des Films. Doch das Ende ist offen, das heißt, es wird noch weitergehen… und da bin ich schon Feuer und Flamme dies zu sehen. 

Schauspieler:innen

Emma Stone und Emma Thompson in ihren besten Rollen. Emma Stone ist und bleibt für mich ein Naturtalent während Emma Thompson einfach eine Perfektion darstellt. Beide haben hier absolut gepasst. Auch die Synchronspecher:innen haben hier im deutschen ihren Job einfach genial gemacht. Natürlich ist der britische Akzent im englischen einfach kult, da es ja auch in London abspielt. Hier hat halt die Geschichte in Kombination mit diesen zwei Schauspielerinnen einfach alles abgerundet. 

Nebenrollen, die ich gerne erwähne fand ich ebenfalls auch als einfach passend. So wurden Tiere teils mit CGI  konstruiert, damit keine unnötigen Tierquälereien stattfinden müssen, dass die Tiere Kunststücke machen. Die menschlichen Nebenrollen haben zu dem Gesamtbild gepasst. Hier empfinde ich nichts groß fehlbesetzt. Zwar merke ich, dass unser Film auch auf politische Korrektheit achtet, in dem man dunkelhäutige Menschen mitspielen lässt. Ich begrüße es, weil Kinder unserer heutigen Zeit jederzeit wissen sollen, dass alle so gut sind wie sie sind und nicht schlecht behandelt werden dürfen. 

Sonstige

CGI, die künstliche Erstellung von Bildern (König der Löwen aus 2019) zeigt, dass noch viel mehr möglich ist. Wer nicht 100% aufmerksam ist, wird das nicht mal merken. Die Ideen in der Geschichte sowohl die Streiche, die hier gespielt werden sind einfach toll und bieten den ein oder anderen Lacher bzw. staunen. Schadenfreude aktiviert sich automatisch mit. Versprochen. Wer mir tierisch auf die Eier ging ist der Geschäftsführer vom Laden. Seine Art soll zwar gewollt sein, aber ich könnte mit seiner schmierigen Art direkt den Kopf ins Klo senken. Warum? Weil es eine Arschkrampe ist. Ich verstehe nicht, wieso man mit Menschen so umgeht und sie behandelt wie Dreck. Jeder verdient einen respektvollen und höflichen Umgang und nicht so einen schmierigen selbstgeilen Ficker. Sorry, da stellen sie die Haare am Nacken hoch. 


Emma Thompson as the Baroness in Disney’s live-action CRUELLA. Photo by Laurie Sparham. © 2021 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.

Fazit

Wie ich schon erwähnte bietet die Story alles, was eine Story bringen muss. Mit Emma Thompson und Stone ist der Film einfach ein Erfolg. Das erkenne ich auch an vielen Aussagen einiger eifriger Leser:innen und Besucher:innen vom Disneyland Paris. Den Film kann man zwar mit der gesamten Familie schauen, dennoch würde ich ein Mindestalter von ca. 8-10 empfehlen. Wenn Du Fragen dazu hast, wende Dich bitte per Kontaktformular an mich. 

Cruella ist mir mittlerweile sehr sympathisch geworden. Auch der Live-Action von 101/102 Dalmatiner mit Glenn Close ist einfach legendär und sollte man im Nachhinein auch mal anschauen, denn Parallelen kann man sicher erkennen. Der Film bekommt von mir 5 von 5 Mickeys , weil ich den Film zur Zeit in Dauerwiederholung bei Disney+ habe und es nicht als langweilig empfinde. 

Was meinst Du dazu? Hast Du ihn schon gesehen? Schreibs in die Kommentare (auf FB auch möglich). 


Raya und der letzte Drache

Raya und der letzte Drache erscheint am 05.03.2021 bei Disney+ mit dem VIP-Access. Ob dieser Film Potenzial hat sich gegen andere Disney-Filme zu behaupten wirst Du hier in meiner Filmkritik erfahren.

© 2020 Disney. All Rights Reserved.

Worum geht es?

Die Handlung ist asiatischen Ursprungs. Um genau zu sein soll es aus den Philippinen sein. 

Um es kurz zu fassen: 
Es gibt ein Land namens Kumandra. Dieses Land wird von dunkeln Mächten den Druun bedroht und wird von Drachen befreit. Doch nach dem epischen Kampf, entstand ein Drachenjuwel und es wird noch gemunkelt, dass ein Drache noch existiert. Durch den Neid und Habgier der anderer Völker um die letzte Drachenmagie, hat sich Kumandra in fünf Völker gesplittet: Herz, Kamm, Zahn, Klaue und Schweif. Warum diese so heißen, wirst Du im Film sehen. 

Raya ist die Prinzessin von Herz und gemeinsam mit ihrem Vater Beschützer des Drachenkristalls der sich dort versteckt hält. Ihr Vater ist voller Hoffnung und möchte Kumandra wieder in Frieden zusammenzuführen. Doch das geht schief und der Kristall kommt "abhanden". Durch diese Aktion kehren die Druuns zurück und alles steht auf dem Spiel. Raya sucht also Hilfe um Kumandra wieder zu vereinen. Die Suche nach dem letzten Drachen namen Sisu beginnt. Doch Raya und der letzte Drache werden fündig, sonst würde der Filmtitel ja nicht passen.  

Danach klappert sie die einzelnen Völker ab um den Kristall "wiederherzustellen", findet neue Freunde. Ob sie es schaffen? Das lasse ich hier offen.


Lohnt es sich den Film zu schauen? (Spoilerfrei)

Der Film spricht einige asiatische Philosophien an. In der aktuellen Zeit trifft Disney durch den Film wieder den Nerv und ins Schwarze. Es ist ein Film in dem Werte wie Vertrauen angesprochen werden. Etwas was in der aktuellen Zeit mehr als nötig ist. Im Film wird gar nicht gesungen und es gehört nicht zu den "kitschigen" Disneyprinzessinnen-Filmen. Hier wird auch stark auf die weibliche Besatzung  und weniger auf die sogenannte "toxische Männlichkeit" gesetzt. Das begrüße ich sehr und empfinde es auch als wichtig, dass man Mädchen und Frauen zeigt, dass jeder Mensch, unabhängig vom Geschlecht alles schaffen kann. 

Der Film kostet derzeit 21,99 via Disney+, doch die wichtigste Frage ist: "Lohnt es sich den zu schauen?"

Meines Erachtens nach, sind viele Disneyland Paris Besucher*innen es gewohnt Geld auszugeben. Wieso soll man nicht 21,99 ausgeben, was man eh im Disneyland getan hätte? Ist zwar jetzt kein gutes Argument, dennoch möchte ich es erwähnt haben. Wie bei Mulan auch, vertrete ich die Meinung, wenn man eine Familie ist aus mind. 3 Personen schon der Preis sich rein rechnerisch lohnt. Ein Kinobesuch kostet je nach Ort und Kino ca. 8-10 Euro. Bei 3 Personen wären wir schon über die 21,99 Euro gekommen. Der Film bleibt dauerhaft bei Disney+ und kannst den Film öfters anschauen.

Persönlich habe ich den Film schon mehrmals angeschaut und empfinde ihn nach wie vor sehr toll. Rotten Tomatoes stuft den Film mit 95% ein, was nicht oft vorkommt. Einige Kritiker unterstellen dem Film "wenig Innovation" oder meinen, dass Disney lieber "auf Nummer sicher gehen will". Auf den ersten Blick ist der Film tatsächlich vorhersehbar und es gibt Passagen, die man sicher gestalten kann. Allerdings hat er mich emotional erreicht, was bei mir nicht einfach ist. Die Persönlichkeiten die man alle im Film trifft sind wirklich liebenswert und zeigen tolle Eigenschaften. Auch sind die Farben richtig toll gestaltet im Film und es macht einem wirklich Spaß zuzuschauen. Vergleichen tue ich sehr ungerne, jedoch empfinde ich ihn diesen Film besser als Soul von Pixar. Vielleicht liegt es daran, dass man mich aus der Realität nehmen konnte und aus der Tristesse ziehen konnte? Ich weiß es nicht. Allerdings empfinde ich ihn als lohnenswert. 

© 2021 Disney. All Rights Reserved.

Warnung: Spoiler ab hier

© 2021 Disney. All Rights Reserved.

Sisu findet sie mit Erfolg und sucht nach den Drachenkristallsplittern um sie zusammenzusetzen und nochmal die Druuns zu vertreiben, wie es Sisu vor 500 Jahren gemacht hat. Im Film gibt es eine Rivalin die mit Raya anfangs im Film kämpfte und dadurch der Drachenkristall bricht, jedes Volk nimmt sich ein Splitter und verschwindet. Dadurch kommen die Druun und verwandeln alles in Stein, womit es in Kontakt kommt. So wird die halbe Welt in Stein verwandelt und Raya macht es sich gemeinsam mit Sisu zur Aufgabe wieder alles zurückzubringen. 

Während des Abenteuers wird einem klar, dass Sisu ein Urvertrauen zu jedem Menschen und Lebewesen aufbaut. Allerdings versucht Raya ihr die Realität beizubringen. Am Ende des Films wird das Vertrauen wichtig und entscheidet darüber, ob das Team alles schafft oder nicht. Mehr verrate ich jetzt nicht. ;-)

© 2021 Disney. All Rights Reserved.

Meine Meinung zum Film

Zunächst einmal war der Film schon vorhersehbar. Auch wusste ich, dass am Ende alles gut geht. Das ist auch typisch für Disney. Was anderes erwarten wir auch nicht. Im Gegenteil: Man fordert es auch. 

Sisu gefällt mir am meisten von allen. Raya spielt zwar eine große Rolle, aber ich empfinde den Drachen als absoluter Favorit. Ein Grund den wirklich auf meinen Arm zu tätowieren, denn sie ist es die jedem Urvertrauen schenkt. Zwar kommt sie wie ich auch mal in Teufelsküche, aber das ist egal. Das ist das was mich so berührt. Vertrauen schenken, auch wenn man Jemanden nicht kennt. Zwar trifft es hart, wenn man verarscht wird, aber Vertrauen ist in dieser aktuellen Zeit so wichtig. Vor allem bei der Pandemie. Viele sind nur noch misstrauisch und hinterfragen alles. Zwar ist das Nutzen der grauen Zellen mehr als richtig, aber alles hinterfragen macht müde und verunsichert andere. Umso mehr schenkt mir der Film so viel Hoffnung und zeigt, dass man alles gemeinsam schaffen kann. Man muss nur den ersten Schritt machen. 

Ich habe Raya und der letzte Drache in deutscher Fassung angeschaut und empfinde die Synchronstimmen als angenehm. Auch wurde von Disney nicht wieder alles recycelt und man hört einen Manuel Straube und Konsorten. Es war erfrischend. Zwar erkennt man die ein und andere Stimme, aber es sind nicht wie so üblich immer die Gleichen. Auch die stark weibliche Besatzung gefällt mir so gut. Es zeigt Mädchen und Frauen sowie Jungs und Männern, dass jeder unabhängig vom Geschlecht alles schaffen kann. Auch gibt es eine Szene, die Herrschaften gefangen genommen werden und "vor Angst" erzittern sollen vor einem Krieger. Doch hinter diesem Menschen stecken Gefühle. Jemand der sie sogar zeigt trotz typisch "männlicher Merkmale" und seine Bedürfnisse nennt. Ich empfinde das als fortschrittlich. Oft werden Kinder und Männer so erzogen "hart" zu sein und "keine Gefühle" zu zeigen. Tatsächlich ist die deutsche Kindererziehung  in verschiedenen Gegenden noch auf dem Stand vom 20ten Jahrhundert, was ich absolut nicht begrüße als Erzieher. Es gab auch herrliche Passagen, wo ich herzhaft lachen musste, weil sie das naive Denken von Sisu einfach so herrlich ist und trotzdem funktioniert. Einfach herrlich.


© 2020 Disney. All Rights Reserved.

Ab hier: Spoilerfrei

Meine Wertung:

Der Film verdient seine 5 Mickeys. Warum? Im Großen und Ganzen ist Raya und der letzte Drache für Jedermann geeignet. Es ist ein Film, der Hoffnung und Vertrauen in die Welt bringt, hoffentlich genau die Hoffnung, die uns bald aus der aktuellen Lage befreit. Wie Oben auch erwähnt: "Hier wird auch stark auf die weibliche Besatzung  und weniger auf die sogenannte "toxische Männlichkeit" gesetzt. Das begrüße ich sehr und empfinde es auch als wichtig, dass man Mädchen und Frauen zeigt, dass jeder Mensch, unabhängig vom Geschlecht alles schaffen kann."

Was wir jetzt brauchen ist ein wenig Vertrauen und Hoffnung? Findest Du nicht auch?


Noch weitere Fragen? Dann schreibe mir per Mail. Die findest Du hier.


Filmkritik zu Mulan 2020

Endlich hat es die Neuverfilmung von Mulan geschafft. Zwar nicht auf die Leinwände, dafür aber auf Disney+. Ob Mulan sehenswert ist und ob noch etwas vom Original übrig bleibt, kannst Du hier nachsehen.

Disney's MULAN

Mulan (Yifei Liu)

Photo: Film Frame

© 2019 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.


Handlung

Zunächst einmal ist eins vorneweg wichtig. Ich werde erst im Verlauf einige Vergleiche zum Disney Klassiker ziehen. Da hier die Handlung sehr oberflächlich ist, sind nur minimale Spuren von Spoiler drin. Ganz vermeiden lassen sie sich nicht.

Die Geschichte ist recht simpel: Das Kaiserreich China wird angegriffen. Allerdings unterscheidet sich hier, dass die Angreifer eine Zauberin/Hexe im Schlepptau haben. Diese hilft ihnen auf perfide und raffinierter Art, einige Ansiedlungen auszurotten. Der Kaiser wünscht sich von jeder Familie einen Mann, der für das Land, Dorf, Familie und Ehre kämpft. In China scheint die "Ehre" ein großes Wort zu sein, denn wer keine hat wird mir Verachtung behandelt bzw. verliert seinen ganzen Besitz. 

Disney's MULAN  L to R: Bori Khan (Jason Scott Lee) and Xianniang (Gong Li)  Photo: Film Frame  © 2019 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.Disney's MULAN L to R: Bori Khan (Jason Scott Lee) and Xianniang (Gong Li) Photo: Film Frame © 2019 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.

Es fängt an, dass Hua Mulan und ihr Vater schon seit sie Kind ist merken, dass sie eine Gabe hat, die andere nicht haben. Diese Gabe namens Chi. Was es mit dieser Gabe auf sich hat, bleibt mir persönlich noch ein wenig offen. Ich denke aber, es geht hier um die Kampfkunst an sich selber. Ich wurde dennoch nicht schlauer. Allerdings ist dieses Chi nur für Jungs/Männer vorbehalten. Die Familie wohnt in einem kleinen Dorf, das auf engstem Raum zusammenlebt. Im späteren Verlauf soll Mulan, wie auch im Klassiker einem Mann vermittelt werden. Wer den Zeichentrickfilm kennt, wird sicher über den ein oder anderen Moment schmunzeln. Wie man die Geschichte kennt, wird das nichts. Direkt darauf folgt eine Einberufung vom Kaiser und Mulan's Vater wird einberufen. 


Den Rest kennen wir: Es gibt Streit in der Familie, dann werden Rüstung, Schwert, Pferd geklaut und unsere Kriegerin galoppiert zum Ausbildungslager. Ein steiniger, langer, schwerer Weg. Man erlebt sie in einer schwachen Kondition. Allerdings wird sie nicht von "Berta der Kuh", Cricki und Mushu begleitet, sondern ihr Pferd und ein Phönix, der Schutzpatron ihrer Ahnen. 

Angekommen wird man direkt mit einigen Regeln konfrontiert. Eine davon ebenfalls wichtig: Frauen absolut Tabu! Die harte Probezeit kommt und ich überspringe ein paar Details um nicht zu spoilern. Denn soweit kennen wir die Geschichte. Es folgt eine Schlacht zwischen den Angreifern und der kaiserlichen Armee. Irgendwann trifft Mulan die Hexe, die direkt erkennt, wer und was sie ist. Sie spürt in ihr das Potenzial und sagte ihr, dass sie nur stark sein kann, wenn sie weiß wer und was sie ist. Ohne wertend zu klingen wollte die Hexe sie nicht umbringen. Im Gegenteil, sie wollte, dass Mulan wohl ihr "Coming Out" hat. Natürlich hat das nichts mit dem typischen Coming Out zu tun, aber was im Film oft verdeutlicht wird, geht es hier um Treue, Loyalität und Truth. Das Deutsche Wort Wahrhaftigkeit ist m.E. schlecht gewählt. Authentisch klingt wesentlich besser und passender. 

In der Geschichte kürze ich noch weiter drastisch ab um nicht wirkliche Dialoge oder wichtige Schlüsselszenen zu spoilern. Bis jetzt war es noch ganz oberflächlich betrachtet. Das Ende vom Lied ist, dass sie selbstverständlich nicht stirbt, noch einmal kämpft und den Kaiser rettet. Ist selbstredend oder?

Disney's MULAN

Photo: Film Frame

© 2019 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.

Zum Schluss wird sie als Heldin gefeiert und somit zur Legende Chinas. Eine tolle Story oder? Nun ich möchte jetzt ins Detail gehen. Achtung: Ab hier werden Texte verfasst, die spoilern. Zwar ist der Film recht vorhersehbar, allerdings möchte ich Dich vor Spoiler schützen. 

Disney's MULAN

Photo: Film Frame

© 2019 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.

~~~~ Warnung: Spoilerbeginn ~~~~

Schauspieler*innen: 

Liu Yifei: Ich empfand Mulan als sehr authentisch und gibt einem echt Motivation durch die härtesten Prüfungen im Verlaufe des Films durchzustehen. Tatsächlich kommt Hua Mulan androgyn rüber im Film und ich empfinde es als sehr gelungen hier mit den Geschlechtern zu spielen. Auch ihre schauspielerischen Künste waren beeindruckend. Selten bewegt mich etwas bzw. bringt mich zum Tränen geschweige denn Heulen. Hier hat es Mulan an einer Sequenz geschafft, dass selbst ich Pipi in den Augen hatte, vor allem als es darum ging, Ehre für die Familie zu bringen und nicht verurteilt zu werden was und wer man ist. 

Tzi Ma: Als Vater Hua Zhou war Tzi Ma in einer authentischen und stereotypischen Rolle als chinesischer Vater, der sich ebenfalls an Traditionen halten muss und nicht möchte, dass seine Familie Schande bevorsteht. Also beschließt er Mulan, obwohl sie mehr im Kampf talentiert ist zu unterdrücken und den traditionellen Weg zu führen. Doch die Blindheit des alten Mannes wird ihm zum Verhängnis, denn seine Tochter folgt im Prinzip ihrem Herzen. Authentisch und packend hat er seine Rolle wirklich gut gespielt, ich habe keinen Moment gezweifelt, dass das nicht echt bzw. un authentisch wäre. 

 

Quelle: TooFab's

Yason An: Während der Kriegsausbildung, war er sozusagen anfangs ein kleiner Feind von Mulan. Er nennt sich Chen Honghui. Jedoch ändert sich hier schnell die Beziehung und es wird eine Freundschaft. Ob es Liebe wird, das werde ich Dir nicht verraten. Dennoch empfand ich ihn eher als Nebensache, sozusagen kleiner Sidekick. Vielleicht kommt noch ein Teil mit Mulan raus? Es handelt sich wie der Film es schon sagt um Mulan und nicht um eine Lovestory... Gott sei Dank. 

 

Jason Scott Lee: Bori Khan, der Bösewicht des Films, macht einen wirklich üblen Eindruck. Das meine ich positiv, denn er ist wirklich gut in der Rolle gewesen. Allerdings hat mir am Charakter das ein oder andere gefehlt. Auch hätte ich gerne eine kleine Story mehr über den Charakter erfahren. Im Film wird erwähnt, dass sein Vater vom Kaiser umgebracht worden sei. Allerdings hätte ich gerne die Zustände und Beziehungen zwischen den Kämpfern verstanden, was mich etwas trivial empfand. Seine schauspielerischen Fähigkeiten waren aber wirklich gemein und böse. ;-) 

 

Quelle: Tumblr

Gong Li: Als Xian Lang war sie mein absoluter Favorit bei den Bösewichten. Als Hexe bzw. Krähe hat sie Bori Khan und seine Angreifer angeführt und viel "Backdoor" bei den Schlachten betrieben. Sie spielt übrigens eine Schlüsselrolle für Mulan. Sie erkennt sehr schnell, dass Mulan eine Frau ist und konfrontiert sie damit. Durch einen gezielten Angriff, kann sie auch Mulan's Identität offenbaren. Anfangs denkt man: "Was für eine B*tch!" Doch der Plot Twist lässt nicht lange auf sich warten, denn wie Mulan erfuhr Xian das Gleiche: Beide sind eine Frau und werden verachtet. Doch bei Mulan passiert genau das Gegenteil und führt am Ende die kaiserliche Armee. Am Ende überzeugt Mulan sie noch für die Gerechtigkeit zu kämpfen, muss sie doch einen hohen Preis dafür zahlen. Mich persönlich hat die Frau in Authentizität, Schauspiel und Emotionen sehr mitgenommen. Anfangs habe ich sie wirklich gehatet ja sehr sogar, jedoch durch ihren Willen Mulan zur Legende machen zu wollen war für mich ein Ehrenplatz in meinem Herzen. Xièxie für Deine Leistung Gong Li

 

Es gab noch weitere Charaktere wie Kommandant Tung, Sergeant Qiang, Yao, Po, Ling und der chinesische Kaiser und Mulan's Schwester und Mutter Hua Xiu und Hua Li. Allerdings empfinde ich es nicht für relevant hier groß einen Text über die Rollen zu schreiben. 


Disney's MULAN

Photo: Film Frame

© 2019 Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.


Meine Ansicht(en) zum Film

Mulan wird in der Neuverfilmung zur Legende gemacht. Außerdem wird hier auf ein Problem angesprochen, das schon seit Jahrtausenden gibt. Ob es sich hier um einen Versuch der "Political Correctness" des amerikanischen Filmemacher handelt oder einfach nur die Geschichte erzählt, das bleibt offen. Eins ist es trotzdem, es ist zeitgemäß. Noch bis heute erlebe ich in meinem privaten Umfeld wie blau Jungs und rosa Mädels zugeordnet wird. Sprich ein Schubladen denken, dass es dem Menschen leicht macht nicht so viel Energie in den Synapsen zu verbrauchen. Ein ganz normale psychologischer Vorgang, allerdings ist es ein Film der Mädchen stark machen möchte. Viele Filme bestehen meistens nur aus Filmen mit Männern und/oder Jungs die heldenhaft aus einer brenzlichen Situation kommen. Dieser Film hat zwar auch Männer im Film, besteht aber hauptsächlich von der Hauptrolle aus Frauen. Einmal die Hexe, einmal Mulan. Das empfinde ich als so wichtig gerade für unsere Generation. Mädchen können nämlich genauso stark sein und wesentlich besser sein wie Männer. Natürlich gefällt es dem ein oder anderem männlichen Ego kaum, das habe ich die Tage auch noch zu spüren bekommen. 

Durch den steinigen, schweren und eigentlich fast unmöglichen Weg, hat Mulan vergessen wer sie ist und was sie kann. Nur weil ihr klar wird, dass sie das "Chi" hat und sie das perfekt nutzen kann macht sie so unglaublich stark. Was hier definitiv angesprochen wird ist, unabhängig von Geschlecht, die Aussage der Erwachsenen zu einem Kind mit "Du kannst das nicht!". Warum sagen Eltern so etwas? Ja weil sie sicher ihr Kind gut einschätzen können, jedoch ist genau das, was bei Mulan auch passiert ist. Man unterdrückt seine Passion und evtl. damit auch eine Fähigkeit die keinem bewusst ist. Denn erst wenn wir es ausprobiert haben, wissen wir, ob wir es können oder nicht. Manche Dinge brauchen Zeit, manche Dinge machen wir auch nie wieder, aber wir haben es versucht denn egal in welcher Situation sind, kann ein einzelner Reiskorn die Waage zum Kippen bringen. 

~~~~ Spoilerende ~~~~

Fazit

Wer hier auf das Original hofft, der wird enttäuscht. Erwartungen soll man keine an den Film setzen. Der Film geht in die Jackie Chan-Richtung und hat auch einiges an Kämpfen zu bieten. Auch eine epische Schlacht wird folgen, dennoch hat der Film auch Emotionen, die man nicht verachten kann. Menschen die in einer Familie aufgewachsen sind und sich immer bemühen eine Anerkennung zu erhalten, wird dieser Film treffen. Es ist ein Film mit chinesischen Traditionen, Familienehre, Stolz, Loyalität, Mut und Wahrhaftigkeit (oder wie ich es sage Authentizität). 

Ich konnte vom Gedanken her, dass Muschu und Li Jang, sowie die fehlende Musik ausfallen absolut keine Freude dran gewinnen. Dennoch hat mich der Film auf eine andere Weise mitgenommen, was genau den gleichen Effekt hat: Man ist berührt und man muss sich im Klaren sein, was man kann und es sich nicht runterreden lassen. Denn der Film zeigt uns nämlich eins: Egal wer und was Du bist, Du kannst alles werden auch eine Legende wie Hua Mulan.

 


Meine Wertung

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