Tokyo Disney Resort - Teil 3

Mike und ich waren Juli 2019 im Tokyo Disney Resort und haben es gewagt. Hier findest Du wie die kommenden Tage für uns verliefen. Der erste Tag an dem wir dauerhaft die Parks wechselten. Denn hier wollten wir uns noch einmal richtig austoben. Anfangen wollten wir mit Soaring. Denn an diesem Tag war die Eröffnung! Wir wollten unbedingt mitmachen. Obwohl die Wartezeit 5 Stunden waren, haben wir dank Fastpass ein Ticket ergattern können.

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Tokyo Disney Resort - Teil 2

Mike und ich waren Juli 2019 im Tokyo Disney Resort und haben es gewagt. Hier findest Du, wie die kommenden Tage für uns verliefen. Gespannt, wie Tag 2, 3 und 4 aussehen? Ich ehrlich gesagt auch, denn jedes Mal, wenn ich mir den Bericht schreibe und durchlese, erlebe ich immer wieder wie schön es dort war. 

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Silvester 2022 im Disneyland Paris

Das Ende vom Jahr 2022 wurde im Disneyland Paris gebührend mit seiner Silvesterparty gefeiert. Was es zu entdecken gab und welche positiven Überraschungen mich erwarteten, erfährst Du hier.


Organisation und Einlass

Tatsächlich ist hier alles perfekt verlaufen und es sieht so aus, als ob Paris von seinen Freunden aus Amerika gelernt hat. Du bekommst über den Tag lang ein Armbändchen um damit eingelassen zu werden. An dieser Stelle möchte ich Dich erinnern: Dein Eintrittsticket brauchst Du unbedingt trotzdem um das Tor öffnen zu können. Die Jahreskarte gilt hier nicht!

Beim Kauf der Tickets müsst ihr schnell sein. Die sind schnell ausverkauft. Meine Empfehlung: Sobald Du es auf meiner Seite auf Facebook oder/und Instagram mitkriegst, direkt buchen. 

Menschen mit einem Schwerbehindertenausweis (o.ä.) können neuerdings nur am Veranstaltungstag an den Tageskassen (Relations Visiteurs) dieses Ticket kaufen. (-25% für Begleitperson und Dich)

Meet and Greets? Fehlanzeige

Was sich auf den ersten Moment für "Charakterhunter" negativ anhört, ist gar nicht mal so verkehrt. Als wir in den Park hereinkamen, wurde sofort klar: Hier gibt es keinerlei Meet and Greets mit Charakteren. Ob das ein gewolltes Konzept ist oder ob das ein Vorgeschmack für die AP-Soirée am 10.03.2023, ist schwer zu sagen. Zwar wurde dies mit dem Veröffentlichen des Programms klargestellt, aber wer sich an die letzten Jahre erinnert, der wäre mit einem Preis über 100 Euro definitiv geprellt worden. 

Ich spreche hier definitiv von geprellt, da das Programm zu spät kommuniziert, um Gästen zu ermöglichen eventuell zu stornieren. Ob das Vorsatz ist oder nicht, möchte ich an dieser Stelle nicht beurteilen, aber ich finde, dass man hier nicht zwingend die Katze im Sack kaufen will. 

Des einen Leid ist des anderen Freud wie man so schön sagt. Mike kam beispielsweise voll und ganz auf seine Kosten und wir haben viele mögliche Shows besucht, die angeboten wurden. So konnte man im Adventureland, nochmal den Jungle Book Jive in einer abgespeckten Form erleben, während hinter dem Schloss der Walzer mit den Prinzessinnen angeboten wurde. Dazu folgen noch ein paar Videos. Ich bin aber diesbezüglich positiv überrascht, denn zum Einen habe ich die Qualität und Quantität an Shows echt unterschätzt, während auch die Überraschungen durchaus gelungen sind. Außerdem wurde mir aus Versehen meinen absoluten Magic Moment kurz vor dem Ende von 2022 beschert, den ich dir im Verlaufe des Artikels gerne zeige. 

Shows

Shows gab es überall, aber leider auch so viele, dass man nicht alles schaffen konnte. Was wir also gemacht haben sind folgende Shows:

  • Dream and shine brighter - special edition
  • Minnie's enchanted wishes
  • New years eve royal Disney ball
  • Disney Dlight
  • The sparkling Wishes (Nach dem Countdown)

Dream and shine brighter - Minnie's enchanted wishes

https://youtu.be/a27fN3GMd6Ahttps://youtu.be/xljspWYkFes

New year's eves royal disney ball - Disney Dlight (mit meinem besonderen Highlight)

https://youtu.be/By-06rJYIfAhttps://youtu.be/yhaGJZaVqdI

The sparkling wishes - Disney's new years eve

https://youtu.be/SIUyDkhCew0

Fazit

In denen vier Stunden haben wir so viele Charakter gesehen und Shows erlebt, dass die Soirée für uns schneller vorüber ging als wir schauen konnten, was ich definitiv positiv begrüße. 

Was uns im großen und ganzen gut gefallen hat war die Show mit den Prinzessinnen. Wer eine Carte Priorité (Priority Card) hat, konnte überall an einer kleinen Ecke in Ruhe schauen und erleben. Das war ein weiterer Pluspunkt. In jeder Ecke war etwas los, der gesamte Park war eine Party. Überall tanzte und klang tolle Musik. Egal ob Retro, was neues oder ungewohntes. Eine willkommene Abwechslung zu den stumpfen langen Schlangen mit Meet and Greets. Mike sagte auch eben beim Schreiben zu mir: "Es gab keine langen Gesichter, jeder hatte Freude alles mitmachen zu können. Warteschlangen gab es auch nirgendwo kaum welche." 

Hier an der Stelle will ich anmerken, dass Jede:r für sich entscheiden muss, ob das ca. 100 Euro wert ist oder nicht, allerdings weine ich keineswegs dem Geld hinterher und würde es sofort wieder machen. Vielleicht sogar mit einem 15.- teuren Champagner mit einem netten (hochwertigen) Plastikglas. ;)

Warst Du auch gewesen? Wenn ja, wie fandest Du es?

 

Ich kann nur eins sagen: Happy New Year!


Silvester bei Chucks Wagon

Jedes Jahr gibt es zur Weihnachtszeit und an Silvester ein spezielles Menü in den Disney Restaurants. Dieses Jahr haben wir Chucks Wagon ausprobiert und wie das war, erfährst Du in diesem Blogartikel.

Preiserhöhung an den speziellen Tagen

Was Du bedenken musst ist, dass der Preis von 40 Euro auf 65 Euro angehoben wurde. Das wird spezifisch auf der Homepage und in der App erwähnt. Vor allem ist hier eine sehr frühe Reservierung wichtig, denn Buffets wie Downtown oder Plaza Gardens sind sehr früh ausgebucht. Wer eine Disney Hotelreservierung hat, sollte dies so früh wie möglich machen. Ansonsten gilt: 30 (oder 60) Tage im Voraus reservierbar.

Ein unerwartetes Highlight​

Was in der Führungsposition vom Disneyland Paris üblich ist, ist, dass die Führungskräfte wie Natacha Rafalski, Daniel Decourt und auch die Hoteldirektion vorbeikommen und sich alles anschauen. So habe ich das Glück gehabt und durfte mit Sophie, der Hoteldirektion des Disney Hotel Cheyenne sprechen und es war wahrhaftig für mich ein Highlight des Abends. So habe ich erfahren, dass dies eine Tradition ist. Auch hat sich Natacha es sich nicht nehmen lassen und hat mich direkt begrüßt und sich gefreut mich zu sehen. Sie hat sich erneut das Bild angeschaut, welches wir gemacht haben für Instagram und lobte mich für meine Arbeit alles vom Französischen ins Deutsche zu übersetzen. Das macht einen schon stolz, wenn ich ehrlich sein darf. Ich freue mich, sie sehr bald wieder anzutreffen.


Unterschiede zum Standardbuffet

Den Rabatt, den Du von der Jahreskarte bekommen kannst, ist hier anwendbar. Wer jedoch eine Halbpension und Jahreskarte hat, muss auf den Rabatt leider verzichten. Jedoch muss man hier die Differenz bezahlen.

Was man für 65 Euro erwarten kann, ist eine Steigerung der Qualität der angebotenen Speisen. Bilder findest Du unten in der Galerie. Beispielsweise sind die Lachstücke größer und saftiger. Üblich ist es auch, dass frische Meeresfrüchte wie Austern angeboten werden, während die Naschkatzen beim Dessert definitiv auf ihre Kosten kommen. Üblicherweise findet jeder in den Disney Restaurants etwas zum Essen.  

Mein persönliches Fazit

Zum Abschluss des Jahres, soll man immer positiv enden, denn man weiß nie, wie es endet. Es kann immer schlimmer sein, aber wenn nicht, so kann man das Gute im neuen Jahr definitiv wertschätzen. Was ich damit sagen will ist, man soll sich definitiv an diesem besonderen Tag etwas Besonderes gönnen. Während Paare sich das leisten können, müssen Eltern mit Kindern eher auf das Kleingeld achten, was absolut verständlich ist. Da würde ich definitiv das Disneyland allgemein weniger empfehlen aufgrund der hohen Ansammlung der Menschen und der vollen Parks!

Meine persönlichen kulinarischen Highlights waren: der Lachs mit der Weinsauce, der Milchreis mit Jasmin Geschmack sowie das leckere Turkey mit Barbecue Sauce. Doch schau Dir die Fotos selbst an. Es war viel Leckeres dabei, nur leider war der Magen viel zu klein. ;-)

Das Essen, worum es mir ja hauptsächlich geht, war genauso ein Genuss wie die Jahre im La Grange im Billy Bobs. Allerdings habe ich hier eine größere Auswahl gehabt und preislich ergab es keinen großen Unterschied. Was ich allerdings schade fand, dass es hier beispielsweise keine Tischdecken gab, wie ich es gewohnt war. Also ohne es schlechtreden zu wollen, empfand ich mich schon zweitklassig. Ob das so gewollt ist, das kann ich nicht sagen, denn ich muss auch hier anmerken, dass es hier eine Massenabfertigung gibt und man muss sich einfach vor Augen halten, dass es eben nicht so klein ist wie im Billy Bobs. Würde ich es empfehlen? Definitiv ja! Mittlerweile unser Lieblingsrestaurant, denn das "Tex Mex-Restaurant" ist einfach günstig (für das Disneyland Paris) und qualitativ definitiv besser als diverse andere Disney Restaurants. 

Welches Restaurant soll ich 2023 ausprobieren? Schreibs in die Kommentare!

Galerie


Disney Restaurant online reservieren

Wer ins Disneyland Paris reist, will auch sicher dort essen. Hier kannst Du Schritt für Schritt sehen, wie man ein Restaurant reserviert.

Bis zu 60 Tage im Voraus reservieren

Hier gilt "Der frühe Vogel fängt den Wurm" im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Du kannst Dein Restaurant 60 Tage im Voraus buchen und das hat auch seinen guten Grund, denn es gibt einige Restaurants die binnen weniger Stunden ausgebucht sind. 

Dies betrifft:

  • Downtown im New York Hotel - The Art of Marvel
  • Manhatten im New York Hotel - The Art of Marvel
  • Walt's Restaurant im Disneyland Park
  • Chez Rémy im Walt Disney Studios Park
  • Silver Spur im Disneyland Park
  • Plaza Gardens (Charakterdinner/-frühstück) im Disneyland Park
  • Auberge de Cendrillon (Charakteressen) im Disneyland Park
  • La Grange im Billy Bob's

Reservierungen werden um ca. 08/09/10 Uhr freigeschaltet. 

Ist Dein Restaurant (schon) nicht dabei? Schau immer regelmäßig vorbei, manchmal kann doch noch ein Platz frei werden. 

Nicht überall sind Reservierungen nötig

Im gesamten Resort, musst Du allerdings nicht für alles eine Reservierung haben. 

Das sind folgende Restaurants:

  • Annette's Diner (Disney Village)
  • Quick Service Restaurants wie
    • Bella Note (Disneyland Park)
    • Rainforest Café (Disney Village)
    • Planet Hollywood (Disney Village)
    • Café Hyperion (Disneyland Park)
    • Casey's Corner (Disneyland Park)
    • Colonel Hathis Pizza Outpost (Disneyland Park)
    • Cowboy Cookout Barbecue (Disneyland Park)
    • Fuente del Oro (Disneyland Park)
    • Hep Cat Corner (Studios Park)
    • Last Chance Cafe (Disneyland Park)
    • Market H0use Deli (Disneyland Park)
    • New York Style Sandwiches ((Disney Village)
    • Hakuna Matata (Disneyland Park)
    • Restaurant en Coulisse (Studios Park)
    • Toad Hall Restaurant (Disneyland Park)

In der Regel kann man auch nett beim Empfang eines Restaurants fragen, ob sie noch einen Platz haben. Manchmal sind die Cast Member nett und geben Dir noch einen Platz. Oft werden manche Reservierungen nicht storniert und nicht wahrgenommen.

Schritt-für-Schritt Anleitung zur Reservierung

Meine Empfehlung gilt immer ein Disney Restaurant im Disneyland Paris über die App zu reservieren. Es ist zeitsparend und erspart das Telefonat mit dem Disneyland Paris. Für das Charakterfrühstück im Plaza Gardens musst Du anrufen. Die Telefonnummer lautet: +33/160 30 40 50 (Frankreich) oder +49 (0)69 13804107

Nun zu der Schritt für Schritt-Anleitung:

Schritt-für-Schritt Anleitung zur Stornierung

Am reservierten Tag erhältst Du eine E-Mail, wo Du noch einmal alles stornieren könntest. Dementsprechend klickst Du einfach auf den Link der in der E-Mail zu finden ist. Wenn Du Dein gewünschtes Restaurant doch reservieren kannst oder wechseln möchtest, kannst Du einfach die Reservierung "überschreiben" und folgst den Anweisungen obendrüber. 

Wenn Du es vorher schon stornieren möchtest, kannst Du der kommenden Anleitung folgen und Deine Reservation für andere freigeben.   

Du willst wissen welche Restaurants es noch gibt? Dann schau hier meine persönliche Liste (mit Fotos und Essensliste) an oder hier auf der offiziellen Seite vom Disneyland Paris

Für weitere Fragen (o.Ä.), wende Dich einfach unter Impressum > Kontakt an mich. 


Erfahrungsbericht: Disneyland Paris mit schwerem Rheuma

Zum ersten Mal im Disneyland war ich im Sommer 2000 im Alter von 22 Jahren mit meiner gesamten Familie. Damals war meine Welt noch in Ordnung. Wir waren zuerst eine Woche in Paris, dann 2 Tage im Disneyland. Ich hatte schon als Kind immer davon geträumt und gebettelt hinzufahren, aber damals gab es nur die Parks in Amerika, das war viel zu teuer und ich habe 3 jüngere Geschwister und irgendwie war immer gerade mindestens einer noch zu klein.

Das Disneyland-Virus kam herbei

Jedenfalls hat der Disneyland-Virus bei diesem Besuch meine Mama, meine Schwester Sarah (damals 14) und meinen Bruder Tim (damals 7) voll erwischt und wir beschlossen im nächsten Jahr wieder zu fahren. Das taten wir auch im Sommer und waren wieder so begeistert, dass wir beschlossen auch die Weihnachtssaison dort erleben zu wollen. Wir buchten also für Ende Dezember erneut.

Diagnose: Schweres Rheuma

Doch Anfang Dezember schlug für mich das Schicksal zu - über Nacht schwollen beide Knie auf die Größe von Basketbällen an, ich hatte wahnsinnige Schmerzen und hohes Fieber und konnte mich kaum bewegen. Später stellte sich das Ganze als schwere Form von Rheuma heraus. Ende Dezember ging es zwar etwas besser, aber ich war mir sicher - ich kann so nicht mitfahren. Doch meine Mama und Sarah wussten, wie traurig ich wäre, wenn ich Zuhause bleiben müsste, holten Erkundigungen ein, packten für mich und schleppten mich irgendwie mit nach Paris - bis heute weiß ich nicht wirklich, wie ich das geschafft habe. Dort liehen wir für mich einen Rollstuhl aus - hätte es diesen Service nicht gegeben, hätte ich nicht in den Park gekonnt. Ich konnte zwar inzwischen wieder unter Schmerzen mit Krücken laufen, aber keine langen Strecken - einige Schritte, dann war Schluss.

Das Pflaster: Disneyland Paris

Der Castmember beim Rollstuhlverleih schickte uns direkt in die City-Hall für die (damals noch) blaue Karte, mit der wir dann alle durch den Ausgang in die Attraktionen konnten und meistens auch fast direkt dran kamen. Die Castmember waren so nett und verständnisvoll und erklärten uns alles genau. Es war mir zwar nie wieder im Leben soooooo kalt (da waren es etwa -10°C), wenn wir abends ins Hotel kamen, waren meine Beine trotz Strumpfhose, Leggins, Stulpen und Jeans eiskalt, und ich hatte schon echt starke Schmerzen, aber trotzdem habe ich an diesen Urlaub eigentlich nur schöne Erinnerungen. Ich hatte erlebt, dass mein Lieblingsort auch im Rolli komplett zugänglich war und dass ich weiterhin alle meine Lieblingsattraktionen fahren konnte und das gab mir Kraft, als sich herausstellte, dass ich Rheuma habe, also eine unheilbare Krankheit, die sich auch leider immer weiter verschlechterte. In den nächsten Jahren schaffte ich den Disneyland Urlaub oft noch 1 oder 1/2 Tag auf eigenen Füßen, dann liehen wir für mich einen Rolli, später hatte ich meinen eigenen Rolli mit, weil ich seit 7 Jahren die ganze Zeit darin sitze.

Auch als ich mit 33 Jahren einen schweren Schlaganfall hatte, kämpfte ich mich zurück ins Leben (ich hatte eine Halbseitenlähmung, Doppel-Sehen, Schwindel, Sprachstörungen, ...) und hatte immer das Ziel vor Augen: in 3 Monaten steht unser nächster Disneyland Urlaub an, bis dahin will ich wieder so fit sein, dass ich mitfahren kann. Und ich war 3 Monate später dort. Ich war so glücklich und erleichtert, dass mir die Tränen herunterliefen als ich im Rolli auf das Disneyland Hotel zugeschoben wurde.

Das Disneyland ist mein persönliches Nimmerland, in dem ich alle Sorgen, Nöte, Probleme und auch den Großteil meiner Schmerzen hinter mir lassen kann und einfach nur zufrieden und glücklich bin und meine Zeit dort genieße. Inzwischen fahren seit ein paar Jahren meist nur meine Mama und ich, aber ihr geht es genauso und wir warten nach jedem Urlaub wieder sehnsüchtig auf den nächsten. Jetzt hoffen wir darauf, dass Corona endlich etwas weniger schlimm wird, denn wir wollen unbedingt Sarahs kleinem Sohn, Nicolas (er ist geistig behindert) das Disneyland zeigen. Er liebt Karussels und Autos bzw Fahrzeuge aller Art, also wird er sicher begeistert sein.

Weitere Texte sind gerne gesehen. Schreibe mir Deinen persönlichen Erfahrungsbericht per Kontakt -> Impressum.


Erfahrungsbericht: Ein letztes Mal Pluto's Hand halten

Nadine schrieb mir privat auf Facebook und ist im Hospiz unterwegs und erfuhr von einem Verein, der sich dafür einsetzt den letzten Wunsch einer Person noch zu erfüllen bevor ihre Patientin geht. Um diese Möglichkeit nach wie vor zu geben, wird die Spendenmöglichkeit am Ende des Beitrages erscheinen. Danke für eure Arbeit Jungs und Madels als auch unsere Nadine. 

Triggerwarnung: In diesem Beitrag geht es um Menschen die bald sterben oder (mittlerweile) gestorben sind. Wenn Du Dich nicht wohlfühlst mit dem Thema, bitte ich Dich diesen nicht zu lesen.

Ich habe lange Zeit in einem Hospiz gearbeitet und eine Dame kennengelernt die ihre Disney liebe versucht hat geheim zu halten.

Bis sie mich getroffen hat und so kam dann immer mehr heraus das sie Disney total liebt, hat Figuren und Filme mitbringen lassen... Und dann fiel ein Satz, so ganz nebenbei, der zu einem Riesen Projekt wurde. "Noch einmal Pluto treffen und ihm die Hand geben, das wärs!"

Zufällig hatte sich kurz zuvor ein Verein bei uns im Hospiz vorgestellt, der Erwachsenen Menschen einen letzten Wunsch erfüllt. Nach dem dieser Wunsch also geäußert wurde hat das gesamte Team alles IN Bewegung gesetzt damit er auch erfüllt werden kann. Die Damen von dem Verein waren super und haben einen 3 Tage Aufenthalt für die Patientin, ihr Enkelin mit Freund und Kind und für mich als begleitende Pflegekraft gebucht.

Und dann war es soweit: Wir sind morgens los gefahren Richtung Paris und waren alle super aufgeregt. Am Disneyland angekommen, haben wir dann im Newport bay hotel eingecheckt, (ich war bis zu diesem Moment selbst noch nie dort gewesen) und schwups bekamen wir den ersten Hauch Magie, als das gesamte Hotelpersonal zu uns kam und der Patientin einen Plüschpluto überreichten und uns allen einen magischen Aufenthalt wünschten. Wir sind dann nachdem wir die Zimmer bezogen hatten los um einen ersten Eindruck zu gewinnen.

Restaurant Café Mickey

Unser erster Stopp: Minnie-Ohren kaufen am nächsten Tag haben wir dann durch die Hotel Mitarbeiter erfahren das es die Greencard gibt, diese haben wir uns dann sofort besorgt und sind dann auf die Suche nach Pluto dich den Park... Wir haben viele Fotos mit allen Charakteren die wir getroffen haben gemacht, aber Pluto nicht finden können. Bei der Buchung wurde man da aber schon drauf hingewiesen und so hatte das Orgateam von dem Verein ein Mittagessen In Mickeys Café gebucht. Also sind wir mittags dorthin und haben gewartet das wir zu unserem Tisch gehen können. (wir mussten echt lange warten) irgendwann lief dann Pluto an uns vorbei und die Enkelin der Patientin und ich waren nicht zu halten, wir haben gerufen und sind ihm ein Stück hinterherlaufen. (Patientin im Rollstuhl vorweg geschoben) als die Restaurant Leiterin kam, haben wir ihr den Grund erklärt und dann hatten wir den nächsten magischen Moment :als sie erfuhr das die Dame im Rollstuhl schwer krank ist und dies ihr letzter Wunsch war, hat sie uns von Mickey und Goofy zu unserem Tisch begleiten lassen, Pluto und letztendlich "ALLE" Charaktere die zu dem Zeitpunkt noch im Restaurant waren zu uns geschickt! Wir wussten zum Teil gar nicht wo wir zuerst hingucken und mit wem zuerst ein Foto machen sollten. 🙈

Nach dem Essen hatte ich meiner Patientin angeboten ins Zimmer zu gehen damit sie sich etwas ausruhen kann, ihr Blick traf mich ziemlich hart und ihre Worte erlaubten keinen Widerspruch : "bist du verrückt! Ich leg mich doch jetzt nicht hin und verpasst hier dann irgendwas!" also sind wir weiter durch den Park gezogen und haben eine tolle Zeit verbracht, bei der Parade haben wir einen Platz in der ersten Reihe bekommen. Da die Patientin wusste das ich gerne Achterbahnen etc. fahre, hatte sie mir immer wieder angeboten, sie einfach mal in die Ecke zu stellen und mit Hilfe der Karte mal ne schnelle Runde zu drehen hab ich natürlich nicht gemacht (Verantwortungsbewusstsein lässt grüßen 🙈😂) also beschloss sie das wir eine Attraktion zusammen fahren. Wir waren Dann in den Studios und ich war total überrascht das sie nicht aus dem Rollstuhl aussteigen musst, sondern mit Hilfe einer Hebebühne in den Wagen transferiert wurde und dort fachmännisch befestigt wurde. Ich war wirklich beeindruckt das ein Freizeitpark auch auf Menschen die im Rollstuhl sitzen Rücksicht nimmt! Das war für mich ein weiterer magischer Moment für mich!

Das magischste an dem ganzen Ausflug war, das wir die komplette Zeit über, den Schatten der Erkrankung und dem bevorstehenden sterben davon laufen konnten und die Zeit genießen konnten! Das bedeutet für mich Magie! Das verbinde ich mit Disneyland!


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Erfahrungsbericht: Familienzeit in unserem Seelenzuhause

Janni schrieb mir eine Geschichte, die sich zum einen mit Übergewicht, aber auch mit Erkrankungen die nicht sichtbar sind. 

!! Triggerwarnung: Die Geschichte beinhaltet Themen wie Bodyshaming, Tumorerkrankungen, Schwangerschaft und Herzinfarkt. Wenn Du Dich nicht mit dem Thema wohlfühlst, solltest Du den Artikel meiden. !!

Mein Mann und ich lernten uns vor etwa 17 Jahren kennen. Unterschiedlicher könnten wir nicht gewesen sein. Er, ein stattlicher, aber nicht dicker Mann, und ich, eine sehr dicke Frau. Wir verliebten uns. Unsere Familien waren gegen unsere Beziehung. Seine Eltern wollten keinen Fettklops und meine Eltern wollten keinen Armenhäusler. Doch wir wussten, dass wir zusammenbleiben und unser erstes Geschenk war ein gegenseitiger Gutschein ins Disneyland Paris. Dabei blieb es erstmal, wurde ich relativ schnell mit unserer Prinzessin schwanger. Schwanger ins Disneyland? Da gibt es ja nichts zu erleben, so dachten wir.

Nach der Geburt unserer wunderbaren Tochter wollten wir uns den Stress nicht antun. Kurz vor dem 1.Geburtstag unseres Schatzes war ich schon wieder schwanger. Dieses Mal mit gleich zwei Prinzen. Wieder verschoben wir unser Vorhaben auf unbestimmte Zeit. Im April 2013 sollte es dann soweit sein. Unsere Tochter war 6 Jahre und unsere Söhne 5 Jahre alt. Wir dachten, jetzt sei die perfekte Zeit dafür. Die Kinder sind in einem Alter, wo sie auch alles verstehen können. Einen Abend vor Abreise wollten unsere Jungs noch schnell eine Runde Rad fahren. Es kam nur einer heil nach Hause. Der andere stürzte und brach sich das Wadenbein und das Schienbein. Wieder wurde unser Disneytrip verschoben. Ein Jahr später war es dann doch soweit und wir waren begeistert. So richtig. Diese Magie ein Stück heile Welt. Die Kinder konnten das meiste schon mitfahren. Da wir nur 2 Erwachsene mit 3 Kindern waren, waren die Castmember sehr lieb und freundlich. Entweder durfte einer der Kinder bei einem CM bleiben oder wir durften hintereinander fahren. Einmal erlebten wir die Magie, dass ein CM einfach mit unserer Tochter mitfuhr, weil sie neben sich auch einen Erwachsenen haben wollte. Ich als sehr dicker Mensch konnte und kann alles fahren, was in teils anderen Parks nicht möglich war. Ich sag nur Wodan und Silverstar im Europapark.

Nun buchten wir wieder Disneyland für 2015. Doch dieses Mal traf es uns hart. Mein Mann bekam einen Herzinfarkt und bei mir wurde wenig später ein Gehirntumor festgestellt. Wir kämpften beide, doch ich wurde und werde nicht mehr gesund. Im Oktober 2018 fuhren wir das zweite Mal ins Disneyland. Ich hatte einen SBA, aber ich wusste nichts von einer greencard. Deshalb fuhren wir weniger, da ich manchmal einfach nicht so lange stehen konnte. Und was soll ich sagen. Es war trotzdem magisch und einfach wunderschön. Es war Familienzeit in unserem Seelenzuhause. Am letzten Tag holten wir uns unsere Jahreskarten, damit wir an diesen ruhigen und liebevollen Ort immer wieder zurückkommen konnten, um Kraft zu tanken. Zu Hause wurden wir dafür regelmäßig verspottet, ob wir spinnen, ob wir vor der Realität flüchten, ob wir wieder in unsere "Rosaglitzerblasenbubblewelt" fahren, ob wir gute Vorbilder für unsere Kinder sind, wenn wir ihnen eine gefakte heile Welt vorspielen..... Es war traurig für uns. Die Urlaube und Auszeiten meines Bruders in Wellnesshotels wurde hochgelobt und unser "Disneywellnessprogramm" wurde und wird bewitzelt und belächelt. Naja. So fuhren wir etwa alle 6-8 Wochen in unser Zuhause und es war jedes Mal erholsam und wunderschön.

Wir bekamen dann auch die greencard mit und haben sie geholt. Es ist wirklich eine Erleichterung für Menschen mit Behinderung, doch trotzdem würde ich mich lieber normal in die Schlange stellen und dafür gesund sein. Man sieht mir nicht immer die Krankheit an, die Narbe ist von Haaren bedeckt und die Welt ist so hektisch, damit sie die kleinen Anzeichen einer Behinderung nicht sieht. Was mir viel ausgemacht hat, waren die teils bösen Blicke von normal wartenden Besuchern, wenn man sich in ihren Augen vordrängelte. Damit habe ich auch heute noch zu kämpfen und mir ist es sehr unangenehm.
Nach mittlerweile unzähligen Besuchen im Disneyland ist es für uns immer noch magisch, eine Krafttankstelle und unser Seelenzuhause, auch wenn wir nicht mehr alles durch die rosarote Brille sehen. Geärgert haben wir uns auch schon etliche Male, aber da sind auch die besonderen Castmember, die uns immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Durch die Jahreskarten gehen wir nun alles ruhiger an, wenn was nicht klappt, dann ist das einfach so.
Kurzes Fazit: Für Kinder ab 5/6 Jahren, für Behinderte und sehr dicke Menschen geeignet. 😅❤

Liebe Grüße
Deine Janni

Du hast auch eine Geschichte, die Du mir erzählen willst? Damit hilfst Du anderen Menschen, die im gleichen Boot sitzen und überlegen ins Disneyland zu fahren.

Nachtrag: Der Beitrag wurde übernommen. Haftung wird nicht dafür übernommen. 


Lass Dich nicht entmutigen! Sei kreativ! - Das Leben mit Diabetes Typ 1

Hey! Zuerst mal vorne weg: ich finde deine Idee einfach klasse!
Viel zu selten wird in der Gesellschaft über das Thema Inklusion gesprochen. Und doch kann es jeden von uns tagtäglich treffen - plötzlich und ohne Vorwarnung. So wie bei uns. Aber lass mich von vorne anfangen. Mein Sohn Leon wurde 2011 als kerngesundes Kind geboren. Bis auf die normalen Infekte und Kindergarten Krankheiten keine Auffälligkeiten. Er war immer fröhlich, fit und selbstbewusst.

Die ersten Anzeichen

Im Jahr 2018 haben wir beschlossen, unseren ersten gemeinsamen Familienurlaub im Disneyland Paris zu verbringen.
Es sollte ein schöner Urlaub werden, doch leider wurde eher das Gegenteil daraus.
Im Sommer vor unserem Urlaub begann Leon, viel Wasser zu trinken. Mehr als sonst, allerdings war er schon immer ein guter Trinker im Vergleich zu anderen Kindern. Da es in diesem Sommer sehr heiß war, hat keiner - auch die Kinderärztin - erstmal keinen Verdacht geschöpft.

Auf dem Weg nach Paris ging es dann bereits los: Viel Wasser, ständige Toilettengänge und kein Appetit. Da es unser erster gemeinsamer großer Urlaub war, schoben wir die Appetitlosigkeit erstmal auf Aufregung. Die ständigen Toilettengänge erklärten wir mit dem vielen Wassertrinken. Wie sich im Nachhinein herausstelle - ein Teufelskreis den keiner erkennen kann der nicht mit dieser Krankheit in Berührung gekommen ist.

Im Disneyland ging es ihm rapide schlechter bis wir dann am 2. Tag beschlossen nach Hause zu fahren. Leon war fast nur noch am Schlafen, wenn er nicht schlief dann trank er oder musste aufs Klo. Essen wollte er gar nichts. Zu Hause angekommen habe ich ihn ins Bett gebracht, als dann plötzlich seine Atmung schneller wurde und ich den Notarzt gerufen habe. Leon kam mit einer Ketoazidose (einer lebensgefährlichen Stoffwechselentgleisung) und einem Blutzuckerwert von 588 (!) sofort in die Notaufnahme. Wäre Leon an diesem Abend zu Hause eingeschlafen, wäre er ins Koma gefallen und wer weiß was dann passieren hätte können.

Letztendlich wurde bei ihm Diabetes Typ 1 diagnostiziert. Eine Woche vor seiner Einschulung. Keiner in unserer Familie ist davon betroffen. Keiner hätte etwas merken können. Die anfänglichen Merkmale bis zur letztendlichen Ketoazidose werden oftmals nicht bemerkt und damit in Verbindung gebracht. Diese Nacht hat sich in unser aller Kopf gebrannt. Wir werden dies niemals wieder vergessen.
Sie hat unser Leben verändert...

Leben mit Diabetes Typ 1

Heute ist Leon noch immer fröhlich, fit und erstaunlich selbstbewusst. Man sieht ihm seine Erkrankung nicht an, er geht bewundernswert gut damit um und lässt sich von nichts und niemandem unterkriegen. Er ist tapfer, er ist ein Disney Liebhaber, Micky ist sein Held und er gibt uns als Eltern tagtäglich die Kraft die wir alle brauchen, um die Situation zu meisten.

Disneyland ist seither für uns ein Ort des 'Abschaltens', ein Ort der inneren Magie und Ruhe und ein Ort, an dem wir - trotz unseres etwas schwereren Alltags die Seele baumeln lassen können. Im Disneyland fühlen wir uns sicher. Disney begleitet uns als Familie in allen Lebenslagen.
Micky ist der Held meines Sohnes. Er hat sein Micky-Stofftier seit 2018 täglich und überall dabei...

Wenn wir ins Disneyland reisen, müssen wir mehr mitnehmen als andere. Ein Viertel unserer Koffer ist vollgepackt mit allen Sachen, die ein Typ 1 Diabetiker eben braucht, brauchen kann oder für den Notfall dabei haben muss.

Nicht alle Behinderungen sind sichtbar

Wenn wir ins Disneyland reisen, müssen wir mehr mitnehmen als andere. Ein Viertel unserer Koffer ist vollgepackt mit allen Sachen, die ein Typ 1 Diabetiker eben braucht, brauchen kann oder für den Notfall dabei haben muss. Wir haben uns immer sehr gut umsorgt, versorgt und behandelt gefühlt.
Die Cast Member sind immer sehr hilfsbereit und verstehen, was es heißt auch Menschen mit einer nicht sichtbaren Behinderung (in unserem Fall ein GdB (Grad der Behinderung) von 50 mit Merkmal H(ilflos)) zu verstehen... man erntet ja doch oft seltsame Blicke, wenn man als 'nach außen hin wirkender 'gesunder Mensch' eine Green Card zückt und dann 'anders' behandelt wird.

Viele Menschen können es vielleicht auch nicht verstehen, und denken sich, dass diese Erkrankung doch nicht so schlimm sei und heutzutage gut behandelbar sei. Das ist alles richtig, wie sehr dies allerdings das Leben umkrempeln kann und wie viel Pflege das wirklich bedeutet, das können viele Menschen nicht wissen. Von daher ist es für uns immer wichtig, einfach zu fragen, fragen, fragen, nur dann kann man wirklich verstehen, durch was ein Mensch durch muss und welche Päckchen er auf seinem Rücken zu tragen hat!

Was ich damit zeigen will?

Lasst euch vom Leben nicht unterkriegen! Seid stark, seid mutig, seid kreativ, seid wild und verfolgt eure Träume!

Ihr könnt alles sein, was ihr wollt - ihr müsst es nur versuchen!

Liebe Grüße
Melanie und Leon

PS: Beim Verfassen dieser Nachricht musste ich glatt weinen 😌

Dieser Text wurde von unserer Gastautorin Melanie geschrieben. Für den Artikel wird keine Haftung übernommen und spiegelt eine Erfahrung im Disneyland ggf. der Diabetes Melitus Typ 1 Krankheit. 


Erfahrungsbericht: Wenn man endlich zu Hause ankommt...

Dies ist ein Erfahrungsbericht von Katja. Da ich die Freiheit unserer Gastautor:innen respektiere, ist der Text 1:1 kopiert. Für den Inhalt des Textes wird keine Haftung übernommen.

Triggerwarnung: Seelisch-psychische Belastungen

Ich lese gerne Deine Berichte in FB und arbeite auch selbst als Erzieherin im Ü3 Bereich. Gerne folge ich Deinem Aufruf über Erfahrungen mit beeinträchtigten Menschen Im DLP zu schreiben.

Meine schönste Erfahrung habe ich vor mehreren Jahren mit einem Kurzzeitpflegemädchen gemacht, die mit uns in Paris war. Zur Erklärung… bei Kurzzeitpflege handelt es sich meist um Kinder, die ca. 3 Monate in eine andere Familie müssen. Wir haben das 16 Jahre lang gemacht. die Kids waren oft wegen Gewalt, Drogen und ähnlichem bei uns … aber auch ein fieser Sorgerechtsstreit mit Gutachten kann zu so einer Situation führen. Und jeder der schonmal ein Gutachten jedweder Art vor Gericht hatte weiß: das dauert Monate  … so auch bei A. Sie war 9 Jahre alt als sie zu uns kam. Und blieb etwas über 2 Jahre.

Anna-Maria* hatte eine schwere Traumafolgestörung. Sie war stark entwicklungsverzögert, besuchte eine Sonderschule. Sie wachte nachts mehrfach schreiend auf, nässte ein, bekam tagsüber Panikattacken und hatte riesige Konzentrationsschwierigkeiten. Im Auto spuckte sie stundenlang. Eine Reha hatte sie schon hinter sich, der Kinderpsychologe war am Start. Notfalltasche für Panikattacken immer dabei. Aber eine Änderung ihrer Gesamtsituation war noch lange nicht in Sicht. (Ein Behindertenausweis natürlich auch nicht, denn wenn sich die Sorgeberechtigten nichtmal über die Beschulung einigen können …)

"…und die willst Du mitnehmen?" fragte meine Nachbarin? Da versaust Du Dir ja den ganzen Urlaub!

Naja der Urlaub war schon lange gebucht und  angesichts ihres Zustandes kam eine Ersatzkurzzeitfamilie nicht in Betracht - sie hätte stationär aufgenommen werden müssen … klar kam sie mit.

(Ich hatte ja schon früher Pflegekinder mit dabei gehabt, würde schon schiefgehen) Jugendamt gab sein Ok. Alle Beteiligten, die das Sorgerecht wollten: ebenso Anna-Maria* dazugebucht. 5 Tage Santa Fe / 2 Erwachsene/ 5 Kinder unter 12 /Halbpension / Prinzessinnenessen und Frühstück mit Figuren.

Und was soll ich sagen: Es war so als würde sie Heimkommen… schon während der Hinfahrt wurde wenig gespuckt. Sie schaute Disneyfilme und war friedlich.

Unser Ritual nach dem Ankommen erstmal Ohren und Autogrammbücher kaufen überforderte sie überraschender Weise nicht.  Und dann im Park (Februar, Scheematsch) ging sie richtig ab. Alle wollten nachmittags ins Hotel ausruhen… Sie nicht. Sie sammelte mit mir Autogramme bis das Ding voll war. Und sie schlief nachts dabei gut. Beim Buffet brauchte sie Jemanden, der mit ihr hinging, schaffte es aber immer was zu Essen zu finden. Sie fühlte sich trotz Menschenmassen sicher.

Wir haben die Parade geschaut und das Feuerwerk - sie war völlig begeistert.

Und das absolute Highlight war als sie beim Prinzessinnen Essen auf Belle traf. Sie war selber als Belle verkleidet und so glücklich und entspannt, wie ich sie in der Zeit vorher noch nie gesehen hatte.

Klar hatten wir auch Probleme: Autogrammbuch auf dem Klo vergessen = Panikattacke, Dschafar tut so als ob er ihr Autogrammbuch wegwerfen will - sie schreit (richtig wüst)  Dschafar an und regt sich noch mindestens ne Stunde über ihn auf. (Cast Member fanden sie so süß - wütender "Bellezwerg" der Dschafar anbrüllt… aber für sie war es ein echtes Drama) und natürlich die Klassiker: Schreianfälle wegen nicht gekaufter Krönchen, nicht zutragende Glitzerschuhe bei Schneematsch usw. aber für dieses Kind war Disneyland hilfreicher als viele Therapien die sie vorher hatte und darum schreibe ich diesen Erfahrungsbericht.

Ich will allen wirklich  Mut machen, die sich für so einen Urlaub interessieren. Die Cast Member sind super hilfreich auch ohne Behindertenausweis. Es ist alles Videoüberwacht, da geht definitiv kein Kind verloren. Wenn man vorher in den Restaurants anruft und um eine „ruhigere Ecke“ bittet, bekommt man tolle Plätze.

Einfach die Speisekarten vorher im Internet ausdrucken und übersetzen und (in der Schlange der Attraktion vorher) schon mal aufschreiben was die Kids essen wollen. Lärmschutzkopfhörer und Klickerwürfel für unübersichtliche Situationen. (zum Beispiel wenn alle nach dem Feuerwerk rausströmen) um Panik zu vermeiden. Wichtig ist genügend Material für die vielen Wartezeiten dabeizuhaben. Man muss eben viel anstehen. (In unserem Fall Klemmbrett mit Malvorlagen und viel Fidgets) Nehmt Euch Zeit für die vielen ruhigen Ecken (Piratenhöhlen, Nautilus ,Schneewittchenbrunnen)  und dann wird es unvergesslich.

Anna-Maria* war selten wieder so entspannt wie in diesen paar Tagen. Ihr Therapeut hat die Disneyfiguren später sogar in ihr Therapie mit eingebaut, da sie ihr so viel Sicherheit gegeben haben.

Wir hatten keine grüne oder Orange Karte für sie und haben trotzdem eine sehr tolle Zeit dort verbracht.

Für Kinder mit eher mittelschweren Beeinträchtigungen ist Disney einfach toll. Klar mit Behindertenausweis wird vieles nochmal einfacher das Anstehen fällt weg, Figuren nehmen sich nochmal besonders Zeit, es gibt besondere Zimmer usw. aber mein persönlicher Eindruck war und ist, dass es sich wirklich lohnt.

Liebe Grüße
Katja

*Name wurde geändert