Kritik zu "Die Eiskönigin - das Musical"

Ende Februar durften wir die Eiskönigin - Das Musical in Hamburg anschauen. Ob es sich lohnt und was besser laufen könnte, erfährst Du hier.

Der Einlass

Wer ins Musical will, muss mit einem Transportboot über die Elbe, so will es das Gesetz. Nein Spaß. Es ist in der Tat so, dass Du den Transport nutzen musst. Natürlich kannst Du aussuchen ob Du Dir oben auf der Terrasse oder unten im Glaskasten die Fahrt anschaust. Ehrlich gesagt empfand ich die Fahrt oben angenehm und war die Erfahrung definitiv wert. 

Du gehst ganz nach vorne zum Steg 1 bei den Landungsbrücken. Am besten mind. 1,5 - 2 Stunden vor Beginn, um unnötigen Stress zu meiden. 

Am Theater angekommen galt die 2G+ Regelung. Ob dies noch aktuell ist, weiß ich nicht. Ich bitte Dich bei Stage Entertaiment zu informieren und die Sicherheitsmaßnahmen zu befolgen.

Ca. 30 Minuten vor Beginn wurden wir in den Saal eingelassen und die Suche des Platzes begann. Wir haben uns mit Absicht links an die hinterste Reihe gesetzt. Obwohl unser Platz sehr einfach zu finden war, hatten andere Gäste Schwierigkeiten ihren Platz zu finden und suchten lange. Leider war auch kein:e Mitarbeiter:in im Saal um den Suchenden zu helfen. Schade.

Zum Merchandise von "Die Eiskönigin - Musical" gibt es einiges zu kaufen. Vor allem gab es ein tolles Kristoff Sweatshirt, das aber leider eng ausfiel und nicht mehr nachproduziert wird. Dennoch hat Mike es sich nicht nehmen lassen einen Pin mitzunehmen. ;-)

Die Besatzung

Die Besatzung sah wie folgt aus (Siehe Foto). Elsa war nicht von Sabrina Weckerlin besetzt, was aber nicht weiter tragisch war. Anna, Kristoff, Pitzbühl, Pebbie und Olaf waren die Hauptbesetzung, während ich ja gestehen muss dass Pabbie alias David Negletto extrem attraktiv auf mich wirkte und ich definitiv mehrmals mein Auge auf ihn geworfen habe. Verratet es nur nicht Mike. ;-)

Elsa war tatsächlich nicht einmal mit der Zweitbesetzung vertreten sondern mit einer Dame aus dem Chor, wurde uns das mitgeteilt.

Nachtrag: Mir wurde mehrfach nun gesagt, dass Marcella die Zweitbesetzung wäre. Dementsprechend möchte ich mich für das Missverständnis entschuldigen.


Das Musical itself

Das Musical fängt wie im Film an mit dem Chor an. Man wird eingeführt, wie nahe sich beide Schwestern stehen. Irgendwann kommt es so wie es kommen muss. Anna wird von einem Eisblitz am Kopf getroffen und wird von Pebble wieder geheilt. Elsa wird beigebracht ihre Emotionen in den Griff zu bekommen, was aber durch das Älterwerden sich immer schwieriger darstellt. 

Den Rest kennst Du doch sicher oder? 

Das Musical hat die Musikliste erweitert und ein klein wenig den Text verändert, damit es zum Stück passt. Die kleinen Prinzessinnen waren einfach fantastisch und haben ihre Rollen super gemeistert. Was eine Leistung die zwei Mädchen gebracht haben war immens und sie verdienen meinen höchsten Respekt für so eine Perfomance. 

Darsteller:innen

Anna (Celena Pieper)
Sie war einfach grandios mit ihrer Stimme. Ihre verrückte und schrullige Art kommt sehr gut rüber. Es war authentisch und tatsächlich nicht so künstlich. Ihr Gesang war ebenfalls Annatastisch und habe es wirklich genoßen zuzuhören. Zwar hatte sie mal kurz ein kleiner Aussetzer, dem aber keiner wirklich auffiel. Für die Künstlerin ging auch ein großer Wunsch in Erfüllung, dem ich ihr wirklich von Herzen gönne. 

Elsa (Marcella Adema)
Sie war gesanglich ebenfalls eine Wucht und ich empfand sie zurecht als Zweitbesetzung. Was mir aber auffiel: ihr Gesang war mir persönlich zu leise. Ich habe zwar von der Gesangstechnik keine Ahnung, vielleicht ist es bewusst so gemacht worden um schiefe Töne zu meiden oder ich saß einfach schlecht. Das kann ich aber an dieser Stelle nicht beurteilen. Im Gegenteil. 

Olaf (Elindo Avastia)
Er war mein absoluter Favorit in dem ganzen Stück. Wieso? Nun er war dermaßen authentisch und brachte uns mehrmals zum Lachen. Auch sein Gesang war on point und wenn ich nicht hinsehen würde, wäre ich fast dazu übergegangen und würde behaupten, dass es Hape Kerkeling sei. 

Kristoff (Benét Monteiro)
Ich empfand ihn als eine gute Auswahl und finde das Statement einen Mann of Color zu nehmen einfach stark. Danke dafür! Gesanglich war sehr gefühlsvoll (Was weißt Du schon über Liebe) und war traumhaft. 

Pitzbühl (Erik Minsk)
Was soll ich dazu sagen? Er war in seiner Rolle fantastisch und war perfekt besetzt. Gesanglich habe ich ihn leider nicht in Erinnerung behalten, was aber nicht negativ zu werten ist.

Prinz Hans (Max Meister)
Man merkt, dass er nicht die Erstbesatzung ist, denn das Ganze kam gar nicht bei mir rüber. Es fühlte sich nicht echt bzw. authentisch an. Im Gegenteil. Irgendwie hat er alles nur kein "classy" Hans. Da muss leider den Daumen nach unten halten.

Pebbie (David Negletto)
Egal ob als Pebbie oder als normaler Typ, er ist ein guter Schauspieler und Sänger. Dazu kann ich nicht schlechtes sagen. Im Gegenteil, er sieht verdammt heiß aus auf dem Bühnenbild und lässt den ein oder andere:n dahin schmelzen. So wie es besetzt ist, ist es das Beste. ;-

Bühnenbild

Das Bühnenbild war bezaubernd im wahrsten Sinne des Wortes. Angefangen von Arendelle und das Zimmer der Schwestern, bis über die Rolling Stones (Pebbie und Co), den Sand von Olaf unserem Schneemann und den Eispalast von Elsa. 

Was mir aufgefallen ist, ist das Disneyschloss von Olaf. Ich will natürlich nicht verraten um welches es sich handelt. Hast Du es gesehen? Dann teil es doch in die Kommentare bei Facebook oder/und Instagram oder/und hier mit. Ich bin gespannt was Du sagst. 

Elsa's Eispalast ist die Wucht schlecht hin. Überall glitzert es und es hat mich extremst glücklich gemacht das zu sehen. Auch der Wechsel vom Kleid hat mich fasziniert. Bin so dermaßen gespannt, ob es sich bei Mickey and the Magician ändert oder nicht. Dennoch war ich einfach hin und weg davon. Davon unbedingt mehr. 

Im Großen und Ganzen kann ich einfach sagen, dass es immer etwas zu schauen gibt. Egal ob Kind oder großes Kind. Es ist beachtenswert. 

Fazit

Wie war das Musical? 
Es war grandios, es hat mich mitgenommen und ich empfand es als großer Erfolg. Es ist für Jeden etwas dabei. Die Musik selbst ist ja weltbekannt und holt jeden ab. Von "Lass jetzt los" bis über "Monster" und "Hygge" sind einfach die Songs stimmig und passend. Ob es der hübsche Pebbie ist oder die zuckersüßen Mäuse Anna und Elsa bzw. die Königin Elsa als sie sich verwandelt. Gesanglich erreicht Dich das Musical emotional und packt Dich sofort in seinen Ban. Ich empfehle definitiv einen Trip nach Hamburg und einen Besuch nebendran bei König der Löwen. 

Mein Hamburger-Trip kannst Du hier nachlesen.

PS: Meine absolute Lieblingssongs: Lass jetzt los und Monster ♥


Filmkritik: Pixar's Red

Pixar ist bekannt für progressive Filme und auch dieser Film ist ein weiterer Beweis, dass sie das mit Bravur gemeistert haben. Nur, was es mit unserer roten Fellnase namens Mei Lee auf sich hat, erfährst Du hier. Spoiler werden erkenntlich gemacht.

Handlung

Die spoilerfreie Kurzfassung

Mei Lee befindet ist ein Überflieger. Sie ist fleißig, hat viele Kurse, perfekte Noten und alles läuft wie am Schnürchen, da sie eine starke Mama hat, die sie bei jedem Schritt begleitet.

Doch wie alle jungen Mädchen beginnt auch bei ihr die Pubertät und das zeigt sich durch Emotionen und mehr. Irgendwann verwandelt sie sich in einen Panda und es wird versucht diesen wieder los zu werden. Wie es ausgeht, muss ich leider offen lassen, da ich hier nicht spoilere. 

Die Handlung - Achtung Spoiler!

Wer dies nicht lesen möchte, sollte ab hier bis zum "Fazit (in grün)" überspringen, denn ich möchte Dich ungerne spoilern. Auch meine Bewertung und Ansicht zum Film ist leider nicht spoilerfrei. 

Mei Lee ist 13 Jahre alt und eine Perfektionistin, hat Musikunterricht, ist ein Mathegenie, hat drei treue Freundinnen und hilft beim Tempel aus, der von ihren Vorfahren geschaffen wurde. Warum es diesen Tempel gibt, wird man später erfahren. Ihre Mutter ist bestens organisiert, sie plant, bestimmt und führt die ganze Familie. Der Papa ist einfach der Sternekoch der Familie und wird wenig nach seiner Meinung gefragt. 

Sie geht zur Schule und trifft dabei immer ihre Freundinnen. Nach dem Schulbesuch schlendern die Mädels herum und schwärmen nach ihrer Lieblings-Boyband namens 4*Town. In der Gruppe sind fünf Jungs, die "besondere" Eigenschaften haben. Während einer spricht Französisch, hat Andere Tauben und so weiter. Ein junger Mann aus der Nachbarschaft, ähnelt einem Teenager der als Aushilfskraft in einem Laden arbeitet. Alle außer Mei Lee schmachten ihn aus dem Ladenfenster an. Doch zu Hause rattern die Denkschrauben und so kommt es, wie es kommen muss... aus einer Schwärmerei zeichnet unsere Heldin eine Romanze mit dem jungen Mann und wird von der Mama in flagranti erwischt. Die Mutter mit einer immensen Fürsorge gerät dabei in  Rage und konfrontiert die Aushilfskraft vor Ort. Peinlich für die pflichtbewusste Tochter, die sie am darauf folgenden Tag erwischt, denn sie erwacht als Panda! Drama Baby! Drama!

Sie versteckt sich daraufhin im Bad, während Mama noch nichts von ihrem Glück weiß, denn sie vermutet, es wäre die erste Periode die einsetzt. Lange Rede kurzer Sinn: Sie findet es irgendwann raus und es wird ihr  erklärt, warum sie zum Panda wird und wie man ihn "versiegeln" kann, damit man "normal" weiterleben kann. Seitdem wird sie von der Mama penetrant observiert, kontrolliert und kommandiert.

Doch warum verwandelt sich die junge Dame in einen roten Panda? Das liegt daran, dass die Verwandlung an ihren Emotionen, zum anderen hatten die Vorfahren in der Kriegszeit die Götter darum gebeten sich verteidigen zu können, da die Männer nicht mehr da waren und wurden in einen Kriegerpanda verwandelt um ihre Familie und ihr Leben zu beschützen. Allerdings wird das an alle weiblichen Nachkommen weitergegeben und in der heutigen Zeit ist dies nicht mehr so nötig wie man es sich wünscht.

(Das gibt es noch einiges zwischendrin und das will ich offen lassen, sonst macht es keinen Spaß zu gucken. Denn der Panda der sie ist, hat nicht nur schlechte Seiten und warum er doch eventuell ganz schön nice ist, wirst Du beim Film sehen.)

Beim Finale kommt es zur Zeremonie, wo Mei Lee ihren Pandageist los werden kann. Doch das will sie gar nicht und so kommt es zu einem weiteren Wendepunkt. Beim Abbruch des Rituals kommt es zu einem Rückstoß, der die Mutter zu Boden stürzen lässt und das Pandasiegel bricht. Dies lässt die Mutter in einen Panda verwandeln, das alles noch einmal ordentlich aufwirbelt. Doch das Ende verrate ich Dir jetzt aber nicht. :-P

Die Message des Filmes (nicht spoilerfrei)

In dem Film habe ich einiges beobachten können. Oberflächlich betrachtet, sieht man ein pubertierendes Mädchen, das von der Mutter stark eingenommen und gefördert wird. Mehr als ihr lieb ist. Die Pubertät ist keine einfache Phase und dennoch findet sich Jeder darin. Schwärmerei, Liebe, Körperveränderungen usw... spielen dabei eine große Rolle. Allerdings ist der Mutter gar nicht klar, dass sie sie komplett so stark vereinnahmt, dass sich die Tochter weiter von ihr entfernt. Ebenfalls sieht man, dass der Papa der Familie absolut nichts zu melden hat, was auch  ein authentisches Familienbild vermittelt. So wird der Vater auch von ihr kommandiert, doch für ihn ist das okay so. Es ist toll, dass hier Frauen eine führende Rolle im Film spielen. 

Auch wird hier die Freundschaft zu vier Mädchen gezeigt, was im Großen und Ganzen bedeutet, dass es hier wirklich fast nur um Mädchen geht, was mich sehr stark an Sailor Moon erinnert. Vor allem weil unsere Protagonistin sich in einen Panda verwandeln kann um zu beschützen bzw. Freude und Liebe zu vermitteln. Auch extrem stark empfinde ich die gegebene Aufmerksamkeit der Menstruation. Es ist ein absolut natürliches Thema, doch wird immer noch als großes Tabu angesehen, was ich absolut nicht nachvollziehen kann. Ein ganz normaler biologischer Vorgang, der bei allen Säugetieren vorkommt und es wird auch demonstrativ gezeigt wie fürsorglich da die Mutter reagiert. Einfach top!

Der Stil der Augen wechselt manchmal wenn etwas mega "süß" ist oder Jemand sich etwas doll wünscht. Hier kommt der Stil im Animeformat durch, der bei mir sehr gut ankommt und ich das feiere. Es kommt wie schon bereits erwähnt an unsere Kriegerin des Mondes. Tatsächlich spielt der Film im Jahre ca. 1999-2002 und wäre somit in der Zeit der heutigen 30+ die ebenfalls hier ihre Pubertät erleben durften. Ich durfte mich für ca. 90 Minuten nochmal wie 12 fühlen und es wäre für mich ein Graus, diese Zeit nochmal zu durchleben, ganz ehrlich.

Kommen wir nun zum "deepen".

Die tiefe Message des Filmes (nicht spoilerfrei)

Nun kommen wir zum "deepen" der Story. Es geht um viel Selbstliebe. Ja genau, Selbstliebe. Die Mutter und als auch die Tochter versuchen eigenen Mutter gerecht zu werden. Oberflächlich betrachtet ein asiatisches Klischee, aber das betrifft u.a. auch uns bzw. mich. Wie ich immer alles mitgemacht habe, damit ich ja keinen Stress mit meiner Mama bekomme und ich sie eigentlich stolz machen wollte. Bis auch ich 14 Jahre wurde und nicht mehr zu den Versammlungen der Zeugen Jehovas wollte, weil es mich seelisch kaputt gemacht hat. So ist es im Film genauso, Mei Lee möchte so sein wie sie möchte und geht den richtigen Weg: zu sich selbst. 

Auch zum Schluss, als sie sich dazu entschloss zum Konzert zu gehen und ein Panda zu bleiben, gehörte viel Mut dazu in dieser jungen und signifikanten Phase seinen Eltern zu trotzen. Die Mutter leidet unter dem gleichen Druck ihrer Mutter gegenüber. So war beispielsweise der Schwiegersohn (Papa) nicht gut genug und alles was sie tat war ihr nie gut genug für die Großmutter von Mei Lee. So wurde dies einfach auf die Kleinste weiter übertragen. Zum Glück zeigt uns das Ende des Films, dass alles nochmal seinen heilenden Weg findet, allerdings weiß ich auch, dass wir Menschen es immer wieder unseren Eltern gerecht machen wollen und um Anerkennung buhlen. Nur so hart es klingt: Die wird es nie geben. Ein inneres Loch, das nie gestopft werden kann entsteht. Doch man kann es füllen. Mit Liebe, sehr viel Selbstliebe. Lerne Dich selbst kennen, lerne Deine Grenzen kennen, lerne Dich lieben lernen und hör auf die Anerkennung anderer zu erbetteln. Anfangs konnte Mei Lee sich anfangs nicht leiden, doch später während des Films lernte sie sich lieben, sah den Vorteil darin ein Panda zu sein um ihn dann doch mit Liebe kontrollieren zu können. 

Fazit des Films - spoilerfrei

Im Film musste ich einmal lachen und einmal fühlte ich mich sehr nostalgisch. Andererseits fand ich die Thematisierung der weiblichen Menstruation als auch das aktuelle gesellschaftliche Bild der "Helikopter-Eltern" extrem toll. Als Erzieher erlebt man so einiges, wenn es um das Wohl der Kinder geht. Manche Eltern übertreiben es wirklich und merken nicht, dass sie eigentlich durch ihr Misstrauen ihrem Kind mehr schaden als nützen. Sich trennen ist auch zudem sehr schwer, das stimmt, doch ich empfinde auch hier, dass das Klammern noch wesentlich weniger hilft. 

Die Dialoge waren auch komplett in Ordnung, sowie der asiatisch-japanische Animetouch war einfach fabulös. Ich habe es geliebt. An Coco meinem absoluten Lieblingsfilm von Pixar kommt der Film nicht dran, aber es ist ein guter Wachrüttler an all diejenigen, die sich nicht selbst genug lieben konnten in der Pubertät, denn das ist die eindeutige Message: Mehr Selbstliebe. 

Ich bin zudem extrem fasziniert darüber, dass sie einfach so angenommen wurde und alle schnell eine Lösung für ihr Problem gefunden haben. Es ist sehr schön Freunde zu haben, die einem in komisch-schweren Zeiten helfen. 

Den Film kann ich ruhigen Gewissens allen ans Herz legen. Es gibt zwar eine Szene wo der Panda etwas wild wird und eventuell Angst machen kann bei unseren kleineren Disneyfans, aber mit ein wenig Gespräch und ein wenig Vorbereitung, wird das schon hinhauen. :-)

Was denkst Du darüber, hast Du den Film schon auf Disney+ gesehen und vor allem, wie findest Du den?


Moin Hamburg - meine Reise in den Norden

Ende Februar 2022 sind Mike und ich in den Norden gefahren und hatten eine tolle Hamburg Reise. Hier findest Du unsere Planung und unsere Eindrücke dazu.

Unsere Planung

Angefangen haben wir uns einen Platz für das Musical "Die Eiskönigin" zu gönnen. Es war Kategorie 2 und ganz links, wo weder hinter uns noch links neben uns ein Gast sitzen könnte. Der Grund ist recht einfach, aber erkläre ich gerne ein andermal. Es war Parkett links, unten, Reihe 12 Platz 15+16. Preis pro Person 120.- 

Dann kamen die Züge von Die Bahn. Wir wollten nachschauen was es kostet und es war tatsächlich ein Schnäppchen. Kleiner Tipp, wer ganz früh einen Zug bucht (auch von der Uhrzeit), kriegt einen super Preis. So kostete bei uns ca. 78.- ein Ticket, erste Klasse bis nach Hamburg. 

Mike ließ es sich nicht nehmen und gönnte uns Reihe 3, Platz 1 und 2 inklusive "Open Bar" das als Extra von Stage angeboten wurde. Der Preis pro Person 164.- 

Natürlich müssen wir für die Tage auch irgendwo übernachten. Da Mike's Ex schon einmal über ein Stage ein Hotel gebucht hat, hat er das gleiche Hotel vorgeschlagen. So nahmen wir das Hotel Hanseport bei der Reeperbahn. Preis p.P. 180.-

Preisliste

  • 1. Klassetickets DB: 78,-
  • Die Eiskönigin Kat. 1: 120,-
  • König der Löwen Premium inkl. Open Bar: 164.-
  • Hotel 180,-

Total: 542.- p.P. 

Fazit
Es klingt auf den ersten Moment happig, aber wenn man jeden Monat ein Event erwirbt, wird es definitiv übersichtlicher insgesamt. :-) 

Die Anreise und Hotel

Die Anreise mit der Bahn, verlief ohne Probleme. Es gab zwar Verspätungen, sind aber nicht nennenswert. Die erste Klasse erwies sich als angenehm ruhig und man konnte gut sitzen. Schlafen gestaltet sich leider schwieriger und ich empfehle sich gut vorzubereiten. Stecker für PC und/oder Smartphones sind vorhanden. Das Internet habe ich nicht getestet, da ich ein unlimitiertes Datenvolumen in Deutschland habe. 

Wer in Hamburg angekommen ist sollte sich Google Maps runterladen. Vor allem iOS Nutzer: Bitte tut dies, da hat Google's Dienst mir mehr geholfen als der Kartendienst von Apple. Wir haben die Adresse eingetippt und uns wurde eine App vorgeschlagen um Tickets zu kaufen und welche U/S-Bahn wir nehmen sollen. Da wir neu in Hamburg waren und absolut null Plan hatten, gestaltete sich die Orientierung als einfach. Da unser Hotel bei St. Pauli bzw. Reeperbahn befand, war das alles in der Innenstadt sprich Wabe 1. Da half bei uns immer das "Kurzstrecken"-Ticket für 1,65. Da wir auch viel zu Fuß unterwegs waren, empfehle ich auch dieses. Alternativ das 9-Uhr Ticket. Dies kostete ca. 6-9 Euro und man konnte den ganzen Tag herum fahren, allerdings erst ab 09 Uhr bis 06 Uhr des Folgetages. 


Klicke aufs Bild um es besser zu sehen

Angekommen im Hotel wurden wir herzlich begrüßt. Zur Feier wurde unser Zimmer sogar zu einem Appartement "upgegradet". Wir waren sehr froh darum. Es war alles tip top sauber und wir haben von draußen absolut nichts mitbekommen. Das Frühstück war wirklich großartig. Es gab für Jede:n etwas. Von Joghurt bis Müsli, Säften, Aufschnitten, Frühstückseiern und mehr konnte man sich alles gönnen. Das einzige was ich wirklich vermisste war Kakao. ;-) 

Hamburger Sehenswürdigkeiten

Dinge, die man gesehen haben muss, es bedarf tatsächlich wenige Worte. Die Musicals möchte ich nicht näher erläutern, da dies ein spezieller Beitrag sein soll. Den kannst Du übrigens hier nachlesen. 

Was ich gerne erzähle ist über das Hamburger Dungeon. Wer es nicht kennt, sollte die Geschichte Hamburgs unbedingt erleben. Es wird als gruselig verkauft aber ich nenne es "schaurig" schön. Es ist tatsächlich auch für Kinder geeignet (ab ca. 12 Jahre). Vieles sind Illusionen und mit einem logischen und rationalen Denken kommt man da wesentlich "ungruselig" weiter. :-)

Erschreckt wird man trotzdem. Ich empfehle Dir hier auch direkt den Photopass mitzunehmen, denn das Bild, das Du am Anfang schießt, kannst Du dann mit nach Hause nehmen. (PS: Nimm am besten Deine:n Partner:in mit dem Hals. Warum? Naja sieht witzig aus und passt gut dazu! Mike tat es auch mit mir! Haha) - Noch ein Tipp: Wer eine Merlinkarte besitzt kommt umsonst rein.

Zum brasilianischen Restaurant Panthera Rodizio kann ich nur eins sagen: Machen! Ein absolutes Must-Do! Für ca. 30 Euro bekommst Du ein Büffet à la Brazil. Es ist ein Genuss was die Besatzung für Dich grillt und vor allem: Das Büffet kommt zu Dir. Ob gebratene Bananen, Steak, Würstchen (nimm unbedingt VIELE davon), mega leckere Pilze und jedes Gemüse ist gegrillt und super gewürzt... hach, ich komm nicht aus dem Schwärmen heraus. Deswegen mein Tipp an Dich: Nutze die Chance und reserviere Deinen Tisch. 

Die Elbphilharmonie ist ebenfalls ein absolutes Must-Do. Die Konstruktion dieses Gebäude und die Aussichtsplattform sind es allemal wert gesehen zu sein. Auch der Shop den Du besuchen kannst, ist ein Blick wert. 

Ab hier 18+

Jetzt wird es erotisch, denn wir kommen zur Reeperbahn. Das Gebäude, das Du besuchen solltest ist die Boutique Bizarre. Warum? Es ist der größte europäische Sexshop den ich je gesehen habe. Vor allem gibt es Utensilien die fern von meiner sexuellen Fantasie sind. Hier gilt die Devise: Gut gesehen zu haben und es gibt Bilder, die Dir sicher nicht mehr aus dem Kopf gehen werden. Ich habe übrigens Gleitgel gekauft, das nach Tropicana schmeckt. Sehr empfehlenswert. ;-)

Auch die Damen die ihren Körper verkaufen, kannst Du hier antreffen. Vor allem abends. Hier wird mir der Spruch "zuerst der Orgasmus dann das Essen" nie wieder aus dem Sinn gehen. Dennoch ist es ein Besuch wert und es soll laut Aussagen einiger Bewohner:innen wesentlich ruhiger geworden sein.

Ab hier wieder jugendfrei!

Fazit zu unserer Hamburg Reise

Was kann ich dazu sagen? Hamburg ist eine fantastische Stadt mit Hafen. Wer sich gerne entspannen will, ist hier in der Stadt nicht so wirklich richtig aufgehoben. Wer interessante, eigenartige und großartige Menschen kennenlernen will, toll Ausgehen möchte, (sexuell) Spaß haben und sich musikalisch bedienen möchte ist hier an der richtigen Adresse. Meine Lieblingsstadt Köln wurde tatsächlich den Rang abgelaufen und ich liebe diese Stadt mittlerweile. Ich freue mich wenn ich wieder dorthin kann, denn es ist jedes Mal einen Besuch wert. Danke Hamburg!


Erfahrungsbericht: Disneyland Paris mit schwerem Rheuma

Zum ersten Mal im Disneyland war ich im Sommer 2000 im Alter von 22 Jahren mit meiner gesamten Familie. Damals war meine Welt noch in Ordnung. Wir waren zuerst eine Woche in Paris, dann 2 Tage im Disneyland. Ich hatte schon als Kind immer davon geträumt und gebettelt hinzufahren, aber damals gab es nur die Parks in Amerika, das war viel zu teuer und ich habe 3 jüngere Geschwister und irgendwie war immer gerade mindestens einer noch zu klein.

Das Disneyland-Virus kam herbei

Jedenfalls hat der Disneyland-Virus bei diesem Besuch meine Mama, meine Schwester Sarah (damals 14) und meinen Bruder Tim (damals 7) voll erwischt und wir beschlossen im nächsten Jahr wieder zu fahren. Das taten wir auch im Sommer und waren wieder so begeistert, dass wir beschlossen auch die Weihnachtssaison dort erleben zu wollen. Wir buchten also für Ende Dezember erneut.

Diagnose: Schweres Rheuma

Doch Anfang Dezember schlug für mich das Schicksal zu - über Nacht schwollen beide Knie auf die Größe von Basketbällen an, ich hatte wahnsinnige Schmerzen und hohes Fieber und konnte mich kaum bewegen. Später stellte sich das Ganze als schwere Form von Rheuma heraus. Ende Dezember ging es zwar etwas besser, aber ich war mir sicher - ich kann so nicht mitfahren. Doch meine Mama und Sarah wussten, wie traurig ich wäre, wenn ich Zuhause bleiben müsste, holten Erkundigungen ein, packten für mich und schleppten mich irgendwie mit nach Paris - bis heute weiß ich nicht wirklich, wie ich das geschafft habe. Dort liehen wir für mich einen Rollstuhl aus - hätte es diesen Service nicht gegeben, hätte ich nicht in den Park gekonnt. Ich konnte zwar inzwischen wieder unter Schmerzen mit Krücken laufen, aber keine langen Strecken - einige Schritte, dann war Schluss.

Das Pflaster: Disneyland Paris

Der Castmember beim Rollstuhlverleih schickte uns direkt in die City-Hall für die (damals noch) blaue Karte, mit der wir dann alle durch den Ausgang in die Attraktionen konnten und meistens auch fast direkt dran kamen. Die Castmember waren so nett und verständnisvoll und erklärten uns alles genau. Es war mir zwar nie wieder im Leben soooooo kalt (da waren es etwa -10°C), wenn wir abends ins Hotel kamen, waren meine Beine trotz Strumpfhose, Leggins, Stulpen und Jeans eiskalt, und ich hatte schon echt starke Schmerzen, aber trotzdem habe ich an diesen Urlaub eigentlich nur schöne Erinnerungen. Ich hatte erlebt, dass mein Lieblingsort auch im Rolli komplett zugänglich war und dass ich weiterhin alle meine Lieblingsattraktionen fahren konnte und das gab mir Kraft, als sich herausstellte, dass ich Rheuma habe, also eine unheilbare Krankheit, die sich auch leider immer weiter verschlechterte. In den nächsten Jahren schaffte ich den Disneyland Urlaub oft noch 1 oder 1/2 Tag auf eigenen Füßen, dann liehen wir für mich einen Rolli, später hatte ich meinen eigenen Rolli mit, weil ich seit 7 Jahren die ganze Zeit darin sitze.

Auch als ich mit 33 Jahren einen schweren Schlaganfall hatte, kämpfte ich mich zurück ins Leben (ich hatte eine Halbseitenlähmung, Doppel-Sehen, Schwindel, Sprachstörungen, ...) und hatte immer das Ziel vor Augen: in 3 Monaten steht unser nächster Disneyland Urlaub an, bis dahin will ich wieder so fit sein, dass ich mitfahren kann. Und ich war 3 Monate später dort. Ich war so glücklich und erleichtert, dass mir die Tränen herunterliefen als ich im Rolli auf das Disneyland Hotel zugeschoben wurde.

Das Disneyland ist mein persönliches Nimmerland, in dem ich alle Sorgen, Nöte, Probleme und auch den Großteil meiner Schmerzen hinter mir lassen kann und einfach nur zufrieden und glücklich bin und meine Zeit dort genieße. Inzwischen fahren seit ein paar Jahren meist nur meine Mama und ich, aber ihr geht es genauso und wir warten nach jedem Urlaub wieder sehnsüchtig auf den nächsten. Jetzt hoffen wir darauf, dass Corona endlich etwas weniger schlimm wird, denn wir wollen unbedingt Sarahs kleinem Sohn, Nicolas (er ist geistig behindert) das Disneyland zeigen. Er liebt Karussels und Autos bzw Fahrzeuge aller Art, also wird er sicher begeistert sein.

Weitere Texte sind gerne gesehen. Schreibe mir Deinen persönlichen Erfahrungsbericht per Kontakt -> Impressum.


Erfahrungsbericht: Ein letztes Mal Pluto's Hand halten

Nadine schrieb mir privat auf Facebook und ist im Hospiz unterwegs und erfuhr von einem Verein, der sich dafür einsetzt den letzten Wunsch einer Person noch zu erfüllen bevor ihre Patientin geht. Um diese Möglichkeit nach wie vor zu geben, wird die Spendenmöglichkeit am Ende des Beitrages erscheinen. Danke für eure Arbeit Jungs und Madels als auch unsere Nadine. 

Triggerwarnung: In diesem Beitrag geht es um Menschen die bald sterben oder (mittlerweile) gestorben sind. Wenn Du Dich nicht wohlfühlst mit dem Thema, bitte ich Dich diesen nicht zu lesen.

Ich habe lange Zeit in einem Hospiz gearbeitet und eine Dame kennengelernt die ihre Disney liebe versucht hat geheim zu halten.

Bis sie mich getroffen hat und so kam dann immer mehr heraus das sie Disney total liebt, hat Figuren und Filme mitbringen lassen... Und dann fiel ein Satz, so ganz nebenbei, der zu einem Riesen Projekt wurde. "Noch einmal Pluto treffen und ihm die Hand geben, das wärs!"

Zufällig hatte sich kurz zuvor ein Verein bei uns im Hospiz vorgestellt, der Erwachsenen Menschen einen letzten Wunsch erfüllt. Nach dem dieser Wunsch also geäußert wurde hat das gesamte Team alles IN Bewegung gesetzt damit er auch erfüllt werden kann. Die Damen von dem Verein waren super und haben einen 3 Tage Aufenthalt für die Patientin, ihr Enkelin mit Freund und Kind und für mich als begleitende Pflegekraft gebucht.

Und dann war es soweit: Wir sind morgens los gefahren Richtung Paris und waren alle super aufgeregt. Am Disneyland angekommen, haben wir dann im Newport bay hotel eingecheckt, (ich war bis zu diesem Moment selbst noch nie dort gewesen) und schwups bekamen wir den ersten Hauch Magie, als das gesamte Hotelpersonal zu uns kam und der Patientin einen Plüschpluto überreichten und uns allen einen magischen Aufenthalt wünschten. Wir sind dann nachdem wir die Zimmer bezogen hatten los um einen ersten Eindruck zu gewinnen.

Restaurant Café Mickey

Unser erster Stopp: Minnie-Ohren kaufen am nächsten Tag haben wir dann durch die Hotel Mitarbeiter erfahren das es die Greencard gibt, diese haben wir uns dann sofort besorgt und sind dann auf die Suche nach Pluto dich den Park... Wir haben viele Fotos mit allen Charakteren die wir getroffen haben gemacht, aber Pluto nicht finden können. Bei der Buchung wurde man da aber schon drauf hingewiesen und so hatte das Orgateam von dem Verein ein Mittagessen In Mickeys Café gebucht. Also sind wir mittags dorthin und haben gewartet das wir zu unserem Tisch gehen können. (wir mussten echt lange warten) irgendwann lief dann Pluto an uns vorbei und die Enkelin der Patientin und ich waren nicht zu halten, wir haben gerufen und sind ihm ein Stück hinterherlaufen. (Patientin im Rollstuhl vorweg geschoben) als die Restaurant Leiterin kam, haben wir ihr den Grund erklärt und dann hatten wir den nächsten magischen Moment :als sie erfuhr das die Dame im Rollstuhl schwer krank ist und dies ihr letzter Wunsch war, hat sie uns von Mickey und Goofy zu unserem Tisch begleiten lassen, Pluto und letztendlich "ALLE" Charaktere die zu dem Zeitpunkt noch im Restaurant waren zu uns geschickt! Wir wussten zum Teil gar nicht wo wir zuerst hingucken und mit wem zuerst ein Foto machen sollten. 🙈

Nach dem Essen hatte ich meiner Patientin angeboten ins Zimmer zu gehen damit sie sich etwas ausruhen kann, ihr Blick traf mich ziemlich hart und ihre Worte erlaubten keinen Widerspruch : "bist du verrückt! Ich leg mich doch jetzt nicht hin und verpasst hier dann irgendwas!" also sind wir weiter durch den Park gezogen und haben eine tolle Zeit verbracht, bei der Parade haben wir einen Platz in der ersten Reihe bekommen. Da die Patientin wusste das ich gerne Achterbahnen etc. fahre, hatte sie mir immer wieder angeboten, sie einfach mal in die Ecke zu stellen und mit Hilfe der Karte mal ne schnelle Runde zu drehen hab ich natürlich nicht gemacht (Verantwortungsbewusstsein lässt grüßen 🙈😂) also beschloss sie das wir eine Attraktion zusammen fahren. Wir waren Dann in den Studios und ich war total überrascht das sie nicht aus dem Rollstuhl aussteigen musst, sondern mit Hilfe einer Hebebühne in den Wagen transferiert wurde und dort fachmännisch befestigt wurde. Ich war wirklich beeindruckt das ein Freizeitpark auch auf Menschen die im Rollstuhl sitzen Rücksicht nimmt! Das war für mich ein weiterer magischer Moment für mich!

Das magischste an dem ganzen Ausflug war, das wir die komplette Zeit über, den Schatten der Erkrankung und dem bevorstehenden sterben davon laufen konnten und die Zeit genießen konnten! Das bedeutet für mich Magie! Das verbinde ich mit Disneyland!


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BIC: GENODEF1AB1

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Erfahrungsbericht: Familienzeit in unserem Seelenzuhause

Janni schrieb mir eine Geschichte, die sich zum einen mit Übergewicht, aber auch mit Erkrankungen die nicht sichtbar sind. 

!! Triggerwarnung: Die Geschichte beinhaltet Themen wie Bodyshaming, Tumorerkrankungen, Schwangerschaft und Herzinfarkt. Wenn Du Dich nicht mit dem Thema wohlfühlst, solltest Du den Artikel meiden. !!

Mein Mann und ich lernten uns vor etwa 17 Jahren kennen. Unterschiedlicher könnten wir nicht gewesen sein. Er, ein stattlicher, aber nicht dicker Mann, und ich, eine sehr dicke Frau. Wir verliebten uns. Unsere Familien waren gegen unsere Beziehung. Seine Eltern wollten keinen Fettklops und meine Eltern wollten keinen Armenhäusler. Doch wir wussten, dass wir zusammenbleiben und unser erstes Geschenk war ein gegenseitiger Gutschein ins Disneyland Paris. Dabei blieb es erstmal, wurde ich relativ schnell mit unserer Prinzessin schwanger. Schwanger ins Disneyland? Da gibt es ja nichts zu erleben, so dachten wir.

Nach der Geburt unserer wunderbaren Tochter wollten wir uns den Stress nicht antun. Kurz vor dem 1.Geburtstag unseres Schatzes war ich schon wieder schwanger. Dieses Mal mit gleich zwei Prinzen. Wieder verschoben wir unser Vorhaben auf unbestimmte Zeit. Im April 2013 sollte es dann soweit sein. Unsere Tochter war 6 Jahre und unsere Söhne 5 Jahre alt. Wir dachten, jetzt sei die perfekte Zeit dafür. Die Kinder sind in einem Alter, wo sie auch alles verstehen können. Einen Abend vor Abreise wollten unsere Jungs noch schnell eine Runde Rad fahren. Es kam nur einer heil nach Hause. Der andere stürzte und brach sich das Wadenbein und das Schienbein. Wieder wurde unser Disneytrip verschoben. Ein Jahr später war es dann doch soweit und wir waren begeistert. So richtig. Diese Magie ein Stück heile Welt. Die Kinder konnten das meiste schon mitfahren. Da wir nur 2 Erwachsene mit 3 Kindern waren, waren die Castmember sehr lieb und freundlich. Entweder durfte einer der Kinder bei einem CM bleiben oder wir durften hintereinander fahren. Einmal erlebten wir die Magie, dass ein CM einfach mit unserer Tochter mitfuhr, weil sie neben sich auch einen Erwachsenen haben wollte. Ich als sehr dicker Mensch konnte und kann alles fahren, was in teils anderen Parks nicht möglich war. Ich sag nur Wodan und Silverstar im Europapark.

Nun buchten wir wieder Disneyland für 2015. Doch dieses Mal traf es uns hart. Mein Mann bekam einen Herzinfarkt und bei mir wurde wenig später ein Gehirntumor festgestellt. Wir kämpften beide, doch ich wurde und werde nicht mehr gesund. Im Oktober 2018 fuhren wir das zweite Mal ins Disneyland. Ich hatte einen SBA, aber ich wusste nichts von einer greencard. Deshalb fuhren wir weniger, da ich manchmal einfach nicht so lange stehen konnte. Und was soll ich sagen. Es war trotzdem magisch und einfach wunderschön. Es war Familienzeit in unserem Seelenzuhause. Am letzten Tag holten wir uns unsere Jahreskarten, damit wir an diesen ruhigen und liebevollen Ort immer wieder zurückkommen konnten, um Kraft zu tanken. Zu Hause wurden wir dafür regelmäßig verspottet, ob wir spinnen, ob wir vor der Realität flüchten, ob wir wieder in unsere "Rosaglitzerblasenbubblewelt" fahren, ob wir gute Vorbilder für unsere Kinder sind, wenn wir ihnen eine gefakte heile Welt vorspielen..... Es war traurig für uns. Die Urlaube und Auszeiten meines Bruders in Wellnesshotels wurde hochgelobt und unser "Disneywellnessprogramm" wurde und wird bewitzelt und belächelt. Naja. So fuhren wir etwa alle 6-8 Wochen in unser Zuhause und es war jedes Mal erholsam und wunderschön.

Wir bekamen dann auch die greencard mit und haben sie geholt. Es ist wirklich eine Erleichterung für Menschen mit Behinderung, doch trotzdem würde ich mich lieber normal in die Schlange stellen und dafür gesund sein. Man sieht mir nicht immer die Krankheit an, die Narbe ist von Haaren bedeckt und die Welt ist so hektisch, damit sie die kleinen Anzeichen einer Behinderung nicht sieht. Was mir viel ausgemacht hat, waren die teils bösen Blicke von normal wartenden Besuchern, wenn man sich in ihren Augen vordrängelte. Damit habe ich auch heute noch zu kämpfen und mir ist es sehr unangenehm.
Nach mittlerweile unzähligen Besuchen im Disneyland ist es für uns immer noch magisch, eine Krafttankstelle und unser Seelenzuhause, auch wenn wir nicht mehr alles durch die rosarote Brille sehen. Geärgert haben wir uns auch schon etliche Male, aber da sind auch die besonderen Castmember, die uns immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Durch die Jahreskarten gehen wir nun alles ruhiger an, wenn was nicht klappt, dann ist das einfach so.
Kurzes Fazit: Für Kinder ab 5/6 Jahren, für Behinderte und sehr dicke Menschen geeignet. 😅❤

Liebe Grüße
Deine Janni

Du hast auch eine Geschichte, die Du mir erzählen willst? Damit hilfst Du anderen Menschen, die im gleichen Boot sitzen und überlegen ins Disneyland zu fahren.

Nachtrag: Der Beitrag wurde übernommen. Haftung wird nicht dafür übernommen. 


Lass Dich nicht entmutigen! Sei kreativ! - Das Leben mit Diabetes Typ 1

Hey! Zuerst mal vorne weg: ich finde deine Idee einfach klasse!
Viel zu selten wird in der Gesellschaft über das Thema Inklusion gesprochen. Und doch kann es jeden von uns tagtäglich treffen - plötzlich und ohne Vorwarnung. So wie bei uns. Aber lass mich von vorne anfangen. Mein Sohn Leon wurde 2011 als kerngesundes Kind geboren. Bis auf die normalen Infekte und Kindergarten Krankheiten keine Auffälligkeiten. Er war immer fröhlich, fit und selbstbewusst.

Die ersten Anzeichen

Im Jahr 2018 haben wir beschlossen, unseren ersten gemeinsamen Familienurlaub im Disneyland Paris zu verbringen.
Es sollte ein schöner Urlaub werden, doch leider wurde eher das Gegenteil daraus.
Im Sommer vor unserem Urlaub begann Leon, viel Wasser zu trinken. Mehr als sonst, allerdings war er schon immer ein guter Trinker im Vergleich zu anderen Kindern. Da es in diesem Sommer sehr heiß war, hat keiner - auch die Kinderärztin - erstmal keinen Verdacht geschöpft.

Auf dem Weg nach Paris ging es dann bereits los: Viel Wasser, ständige Toilettengänge und kein Appetit. Da es unser erster gemeinsamer großer Urlaub war, schoben wir die Appetitlosigkeit erstmal auf Aufregung. Die ständigen Toilettengänge erklärten wir mit dem vielen Wassertrinken. Wie sich im Nachhinein herausstelle - ein Teufelskreis den keiner erkennen kann der nicht mit dieser Krankheit in Berührung gekommen ist.

Im Disneyland ging es ihm rapide schlechter bis wir dann am 2. Tag beschlossen nach Hause zu fahren. Leon war fast nur noch am Schlafen, wenn er nicht schlief dann trank er oder musste aufs Klo. Essen wollte er gar nichts. Zu Hause angekommen habe ich ihn ins Bett gebracht, als dann plötzlich seine Atmung schneller wurde und ich den Notarzt gerufen habe. Leon kam mit einer Ketoazidose (einer lebensgefährlichen Stoffwechselentgleisung) und einem Blutzuckerwert von 588 (!) sofort in die Notaufnahme. Wäre Leon an diesem Abend zu Hause eingeschlafen, wäre er ins Koma gefallen und wer weiß was dann passieren hätte können.

Letztendlich wurde bei ihm Diabetes Typ 1 diagnostiziert. Eine Woche vor seiner Einschulung. Keiner in unserer Familie ist davon betroffen. Keiner hätte etwas merken können. Die anfänglichen Merkmale bis zur letztendlichen Ketoazidose werden oftmals nicht bemerkt und damit in Verbindung gebracht. Diese Nacht hat sich in unser aller Kopf gebrannt. Wir werden dies niemals wieder vergessen.
Sie hat unser Leben verändert...

Leben mit Diabetes Typ 1

Heute ist Leon noch immer fröhlich, fit und erstaunlich selbstbewusst. Man sieht ihm seine Erkrankung nicht an, er geht bewundernswert gut damit um und lässt sich von nichts und niemandem unterkriegen. Er ist tapfer, er ist ein Disney Liebhaber, Micky ist sein Held und er gibt uns als Eltern tagtäglich die Kraft die wir alle brauchen, um die Situation zu meisten.

Disneyland ist seither für uns ein Ort des 'Abschaltens', ein Ort der inneren Magie und Ruhe und ein Ort, an dem wir - trotz unseres etwas schwereren Alltags die Seele baumeln lassen können. Im Disneyland fühlen wir uns sicher. Disney begleitet uns als Familie in allen Lebenslagen.
Micky ist der Held meines Sohnes. Er hat sein Micky-Stofftier seit 2018 täglich und überall dabei...

Wenn wir ins Disneyland reisen, müssen wir mehr mitnehmen als andere. Ein Viertel unserer Koffer ist vollgepackt mit allen Sachen, die ein Typ 1 Diabetiker eben braucht, brauchen kann oder für den Notfall dabei haben muss.

Nicht alle Behinderungen sind sichtbar

Wenn wir ins Disneyland reisen, müssen wir mehr mitnehmen als andere. Ein Viertel unserer Koffer ist vollgepackt mit allen Sachen, die ein Typ 1 Diabetiker eben braucht, brauchen kann oder für den Notfall dabei haben muss. Wir haben uns immer sehr gut umsorgt, versorgt und behandelt gefühlt.
Die Cast Member sind immer sehr hilfsbereit und verstehen, was es heißt auch Menschen mit einer nicht sichtbaren Behinderung (in unserem Fall ein GdB (Grad der Behinderung) von 50 mit Merkmal H(ilflos)) zu verstehen... man erntet ja doch oft seltsame Blicke, wenn man als 'nach außen hin wirkender 'gesunder Mensch' eine Green Card zückt und dann 'anders' behandelt wird.

Viele Menschen können es vielleicht auch nicht verstehen, und denken sich, dass diese Erkrankung doch nicht so schlimm sei und heutzutage gut behandelbar sei. Das ist alles richtig, wie sehr dies allerdings das Leben umkrempeln kann und wie viel Pflege das wirklich bedeutet, das können viele Menschen nicht wissen. Von daher ist es für uns immer wichtig, einfach zu fragen, fragen, fragen, nur dann kann man wirklich verstehen, durch was ein Mensch durch muss und welche Päckchen er auf seinem Rücken zu tragen hat!

Was ich damit zeigen will?

Lasst euch vom Leben nicht unterkriegen! Seid stark, seid mutig, seid kreativ, seid wild und verfolgt eure Träume!

Ihr könnt alles sein, was ihr wollt - ihr müsst es nur versuchen!

Liebe Grüße
Melanie und Leon

PS: Beim Verfassen dieser Nachricht musste ich glatt weinen 😌

Dieser Text wurde von unserer Gastautorin Melanie geschrieben. Für den Artikel wird keine Haftung übernommen und spiegelt eine Erfahrung im Disneyland ggf. der Diabetes Melitus Typ 1 Krankheit. 


Erfahrungsbericht: Wenn man endlich zu Hause ankommt...

Dies ist ein Erfahrungsbericht von Katja. Da ich die Freiheit unserer Gastautor:innen respektiere, ist der Text 1:1 kopiert. Für den Inhalt des Textes wird keine Haftung übernommen.

Triggerwarnung: Seelisch-psychische Belastungen

Ich lese gerne Deine Berichte in FB und arbeite auch selbst als Erzieherin im Ü3 Bereich. Gerne folge ich Deinem Aufruf über Erfahrungen mit beeinträchtigten Menschen Im DLP zu schreiben.

Meine schönste Erfahrung habe ich vor mehreren Jahren mit einem Kurzzeitpflegemädchen gemacht, die mit uns in Paris war. Zur Erklärung… bei Kurzzeitpflege handelt es sich meist um Kinder, die ca. 3 Monate in eine andere Familie müssen. Wir haben das 16 Jahre lang gemacht. die Kids waren oft wegen Gewalt, Drogen und ähnlichem bei uns … aber auch ein fieser Sorgerechtsstreit mit Gutachten kann zu so einer Situation führen. Und jeder der schonmal ein Gutachten jedweder Art vor Gericht hatte weiß: das dauert Monate  … so auch bei A. Sie war 9 Jahre alt als sie zu uns kam. Und blieb etwas über 2 Jahre.

Anna-Maria* hatte eine schwere Traumafolgestörung. Sie war stark entwicklungsverzögert, besuchte eine Sonderschule. Sie wachte nachts mehrfach schreiend auf, nässte ein, bekam tagsüber Panikattacken und hatte riesige Konzentrationsschwierigkeiten. Im Auto spuckte sie stundenlang. Eine Reha hatte sie schon hinter sich, der Kinderpsychologe war am Start. Notfalltasche für Panikattacken immer dabei. Aber eine Änderung ihrer Gesamtsituation war noch lange nicht in Sicht. (Ein Behindertenausweis natürlich auch nicht, denn wenn sich die Sorgeberechtigten nichtmal über die Beschulung einigen können …)

"…und die willst Du mitnehmen?" fragte meine Nachbarin? Da versaust Du Dir ja den ganzen Urlaub!

Naja der Urlaub war schon lange gebucht und  angesichts ihres Zustandes kam eine Ersatzkurzzeitfamilie nicht in Betracht - sie hätte stationär aufgenommen werden müssen … klar kam sie mit.

(Ich hatte ja schon früher Pflegekinder mit dabei gehabt, würde schon schiefgehen) Jugendamt gab sein Ok. Alle Beteiligten, die das Sorgerecht wollten: ebenso Anna-Maria* dazugebucht. 5 Tage Santa Fe / 2 Erwachsene/ 5 Kinder unter 12 /Halbpension / Prinzessinnenessen und Frühstück mit Figuren.

Und was soll ich sagen: Es war so als würde sie Heimkommen… schon während der Hinfahrt wurde wenig gespuckt. Sie schaute Disneyfilme und war friedlich.

Unser Ritual nach dem Ankommen erstmal Ohren und Autogrammbücher kaufen überforderte sie überraschender Weise nicht.  Und dann im Park (Februar, Scheematsch) ging sie richtig ab. Alle wollten nachmittags ins Hotel ausruhen… Sie nicht. Sie sammelte mit mir Autogramme bis das Ding voll war. Und sie schlief nachts dabei gut. Beim Buffet brauchte sie Jemanden, der mit ihr hinging, schaffte es aber immer was zu Essen zu finden. Sie fühlte sich trotz Menschenmassen sicher.

Wir haben die Parade geschaut und das Feuerwerk - sie war völlig begeistert.

Und das absolute Highlight war als sie beim Prinzessinnen Essen auf Belle traf. Sie war selber als Belle verkleidet und so glücklich und entspannt, wie ich sie in der Zeit vorher noch nie gesehen hatte.

Klar hatten wir auch Probleme: Autogrammbuch auf dem Klo vergessen = Panikattacke, Dschafar tut so als ob er ihr Autogrammbuch wegwerfen will - sie schreit (richtig wüst)  Dschafar an und regt sich noch mindestens ne Stunde über ihn auf. (Cast Member fanden sie so süß - wütender "Bellezwerg" der Dschafar anbrüllt… aber für sie war es ein echtes Drama) und natürlich die Klassiker: Schreianfälle wegen nicht gekaufter Krönchen, nicht zutragende Glitzerschuhe bei Schneematsch usw. aber für dieses Kind war Disneyland hilfreicher als viele Therapien die sie vorher hatte und darum schreibe ich diesen Erfahrungsbericht.

Ich will allen wirklich  Mut machen, die sich für so einen Urlaub interessieren. Die Cast Member sind super hilfreich auch ohne Behindertenausweis. Es ist alles Videoüberwacht, da geht definitiv kein Kind verloren. Wenn man vorher in den Restaurants anruft und um eine „ruhigere Ecke“ bittet, bekommt man tolle Plätze.

Einfach die Speisekarten vorher im Internet ausdrucken und übersetzen und (in der Schlange der Attraktion vorher) schon mal aufschreiben was die Kids essen wollen. Lärmschutzkopfhörer und Klickerwürfel für unübersichtliche Situationen. (zum Beispiel wenn alle nach dem Feuerwerk rausströmen) um Panik zu vermeiden. Wichtig ist genügend Material für die vielen Wartezeiten dabeizuhaben. Man muss eben viel anstehen. (In unserem Fall Klemmbrett mit Malvorlagen und viel Fidgets) Nehmt Euch Zeit für die vielen ruhigen Ecken (Piratenhöhlen, Nautilus ,Schneewittchenbrunnen)  und dann wird es unvergesslich.

Anna-Maria* war selten wieder so entspannt wie in diesen paar Tagen. Ihr Therapeut hat die Disneyfiguren später sogar in ihr Therapie mit eingebaut, da sie ihr so viel Sicherheit gegeben haben.

Wir hatten keine grüne oder Orange Karte für sie und haben trotzdem eine sehr tolle Zeit dort verbracht.

Für Kinder mit eher mittelschweren Beeinträchtigungen ist Disney einfach toll. Klar mit Behindertenausweis wird vieles nochmal einfacher das Anstehen fällt weg, Figuren nehmen sich nochmal besonders Zeit, es gibt besondere Zimmer usw. aber mein persönlicher Eindruck war und ist, dass es sich wirklich lohnt.

Liebe Grüße
Katja

*Name wurde geändert


This is Halloween: Saison und Soirée für 2021 im Disneyland Paris

Es ist November, Halloween ist im Disneyland herum. Doch wie hat es sich geschlagen und wie war die Saison? Das findest Du hier heraus.

Halloween Saison 2021

Treffen konntest Du Stitch, Mickey (Phantom Manor oder Vampir), Donald (Teufel), Pluto (mit Halloween-Halsband), Goofy (Skelett), Minnie (Hexe), Daisy (Hexe), Jack Sklettington, Chip'n Dale (normal), Gaston, Malefiz, Hook, Jafar, Lady Tremaine (Cinderella die böse Stiefmutter), Böse Königin, Dr. Facilier uvm.

Folgende MagicShots  gab es: Stitch mit Kürbissen, Kürbis, Hexenkessel, Marie als Fledermaus, die drei aus Nightmare before Christmas, Kaa und noch einige. 

Für normale Gäste ist das komplett in  Ordnung und es war wirklich ein Fest die Charaktere zu treffen. 


















Halloween-Food

Das Essen sieht ganz fancy aus, es schmeckte aber leider nur das "Beignet" (Amerikaner) mit einer Nuss-Nugatfüllung. Wieso? Nun die Cupcakes hatten eine Buttercreme drauf. Also man hat hauptsächlich Butter gegessen, während der Muffin ganz trocken war. Bei Maleficent war eine saure Brombeerfüllung drin, die ich gut gefunden habe, aber im Groben und Ganzen einfach nicht stimmig war. Der Cakepop mit Minnie/Mickey ist mastig und lecker, wie immer. :-)

Die Restaurant-Leckereien habe ich hauptsächlich nicht essen können, da ich leider nicht einsah noch weiterhin für einen "All you can eat"-Tischservice zu bezahlen. Mittlerweile hat sich alles zum Guten gewendet und es wurde zum klassischen Buffet. Ich feiere es, kann aber zum Halloweenfood in Restaurants nichts groß sagen. Sorry!






Shows

2019 erschien zum ersten Mal "Lion King - Rhythms of the Pride Lands". Damit war die Sommersaison im Disneyland Paris gerettet. Nun kam die Show am 23.10.2021 bis Januar 2022 zurück. Das heißt, dass wir uns wieder mit tollen rhythmischen Klängen aus dem 90er Klassiker einlullen lassen können. Die Show ist einfach grandios und absolut empfehlenswert. Wer nur einen Tag dort ist, dem empfehle ich ebenfalls den sicheren Zugang (15.-) für die Show. Das heißt: Weniger Stress, mehr Zeit und mehr Planbarkeit. 

Neben dieser Show läuft auch die Traumfabrik in den Studios so wie "Animation Celebration" mit Anna, Elsa, Kristoff und Sven. Dabei wird fröhlich gesungen.

https://youtu.be/yHe2t5GISNQ

Exklusive weitere Teile (auf YouTube): 

Teil 3 - Teil 4 -Teil 5 - Teil 6 - Teil 7 - Teil 8 - Teil 9 - Teil 10 - Teil 11

Halloween Soirée

Einlass:

Um auf die Soirée zu kommen, kann man sich das Armband über den Tag kaufen. Das klappt ganz gut und man konnte den ganzen Tag schon verkleidet herumlaufen. Ich empfand in diesem Punkt die Organisation gut gelungen und sollte unbedingt so weitergeführt werden.

Menschenmassen:
Central Plaza, sprich vor dem Schloss konnte man keinen einzigen Millimeter weiterlaufen. Man stand (wie vor 2020) Schulter an Schulter. Ich weiß, es ist eine Party und jede*r möchte tanzen, allerdings war das vor allem (kurz nach Pandemiezeit) ungewohnt und unangenehm. Wer Probleme damit hat, sollte für die Zukunft sich im Hinterkopf behalten, diesen Platz zu meiden. Das haben wir auch getan.

Charaktere:
Es gab eine paar seltene Charaktere die man treffen konnte: Prinz John und Sheriff von Nottingham, die böse Königin und als Hexe (mit Maske), Gaston, Maleficent, Cruella (Cartoon), Jack Skellington, Star Wars Bösewichte wie Darth Vader, Lady Tremaine und ihre Töchter so wie Edgar von den Aristocats. Der Hauptstar war Oogie Boogie, der 2019 zum ersten Mal erschien. Dabei gab es aber einige Schwierigkeiten. Zum ersten bestand das Problem, dass die Charaktere nur zwei Zeitstunden für die Gäste posten. Zum anderen gab es bei Oogie Boogie "technische Schwierigkeiten". Man musste ca. eine halbe Stunde länger warten. Das heißt, viele Gäste haben Zeit verloren. 

Restaurants:
Tatsächlich standen ganz viele Leute vor dem Restaurant. Nun stellt man sich die Frage: Warum stelle ich mich an ein Restaurant an einer Soirée? Ich habe um 17 Uhr im Silver Spur diniert und es war extrem lecker. Absolute Empfehlung.

Shops:
Ein Thema, das eher frustrierend als erfüllend war. Es gab nur noch Reste zu kaufen. Du fragst Dich bestimmt: Wieso? War doch voll? Ja das stimmt, nur wenn man bedenkt, was Disney alles rausgehauen hat über den Oktober, ist man echt enttäuscht, dass diese Sachen ausverkauft waren. Es wurde auch nichts aufgehoben für die Gäste der Soirée, was ich gehofft hatte. Auch hoffte ich, dass es exklusives Merchandise für die Gäste gibt. Fehlanzeige.

Attraktionen:
Es gab viele Ausfälle (BTM, HyperSpace Mountain) und durch diese Situation wurden die Warteschlangen von anderen Attraktionen ins unermessliche gezogen.

Shows/Finale:
Shows gab es schon, war aber extrem voll und kaum zu genießen. Die Musik von der "Party" waren nicht zeitgemäß und haben null Halloween-Feeling geschenkt. Das Finale war ein Herumlaufen mit den Villains und einen Song (I put a spell on you von Hocus Pocus). 
















Community:
Obwohl Disney es verbietet mit anderen Gästen zu Posen und Fotos zu machen, wurde dies schweigsam toleriert. Deshalb feiere ich absolut unsere Mutter Gothel und die Sanderson Schwestern. Einfach phänomenal! Danke für euren Einsatz. 

Sonstige:
Wer schöne Fotos in einer tollen-finsteren Atmosphäre haben möchte, ist hier bestens bedient. Deshalb meine Empfehlung: Gute Kamera mitnehmen und los knipsen. Diese Gelegenheit wird sich nicht nochmal so schnell anbieten. 

Fazit

Vor einem Jahr wurde Halloween nur kurz gelebt, denn dann kam der Lockdown in Frankreich. Umso glücklicher bin ich gewesen 2021 feiern zu können. Es war toll im Park die orange-schwarze Atmosphäre zu erleben und zu genießen. Vom Food war ich weniger begeistert, was aber nicht heißt, dass es schlecht ist. Von der Kreativität gibt es eine glatte 2. Eine 1 gibt es nicht, weil bei mir die Kreativität nur vollendet ist, wenn sie geschmacklich Disney würdig ist. Genau das ist der Punkt worauf ich hinaus möchte. Disney's Magie ist zur Zeit kaum zu spüren. Das ist aber nicht von jetzt auf gleich passiert. Es gibt viele Dinge die mich stark enttäuschen. Angefangen mit dem Premier Access, den sie eingeführt haben, gefolgt der wieder schlechteren Qualität in den Restaurants. Weniger Mitarbeiter um maximalen Profit beim Kunden rauszuschlagen.

Kommen wir zur Soirée: Man bekommt für viel Geld wenig Leistung. Menschen, die gerne Fotos mit Charakteren machen, mussten hoffen, dass sie a) überhaupt kommen und b) man noch rein darf. Wieso? Die Schlangen wurden öfters geschlossen und wieder geöffnet. Vor allem, nichts für ungut, aber was soll man in zwei Zeitstunden schaffen? Charakterjäger sind hier definitiv schlecht davongekommen. Man hat, wenn man gute Freunde hat, die sich für Dich anstellen, 2-4 Charaktere machen können, allerdings empfand ich das echt mager. Abgesehen davon gab es Schwierigkeiten bei Oogie Boogie. Es gäbe ein "technisches Problem" sagte uns ein Mitarbeiter. Als man fragte, was man nun machen soll, wurde mit den Achseln gezuckt und vorgeschlagen eine Attraktion zu fahren. Auf die Frage, wie lange dies dauern würde, wurde mit 21:30 geantwortet. Fassungslos haben wir uns angeschaut. Dann kam kurz danach ein anderer Cast Member und betonte, dass auch dies nicht sicher sei, denn vielleicht käme er gar nicht. Der Unmut war sehr groß bei vielen Gästen. Am Ende hat sich die Lage glücklicherweise 20-30 Minuten gelegt, weil er dann endlich rauskam. 

Für Leute, die nur an dem Tag/Abend kommen, haben ebenfalls das Nachsehen gehabt, wenn sie sich hauptsächlich auf Attraktionen konzentrierten. Big Thunder Mountain, Hyperspace Mountain und noch andere Attraktionen waren ausgefallen. BTM den ganzen Abend und Hyperspace Mountain ging spät wieder auf. Ikonische Attraktionen nicht zum Betrieb zu kriegen ist echt eine sehr traurige Leistung. Natürlich steckt man nicht drin, aber für viele Gäste war das sehr nüchtern. Phantom Manor und Co. wurden dann mit extrem langen Warteschlangen belegt, was dann wieder ein zwanghaftes Gefühl schenkte sich doch vielleicht den Premier Access zu holen.

Die Parade war witzlos, während 2019 eine ewig lange Parade an uns vorbeizischte, mussten wir aufgewärmte Suppe vom Nachmittag essen. Was passierte? Die gleiche Parade von 17:30 spazierte vorbei, obwohl das "exklusiv" angekündigt worden ist. Hier hätte man wenigstens noch ein paar weitere Charakter rennen lassen können. Donald im Maleficentkostüm, Ursula als Wagen oder ähnliches. Schade drum!

Das Finale war minimalistisch gehalten. Es wurde "I put a spell on you" gesungen und mal die Villains herumlaufen gelassen. Da bin ich sehr froh mein Presse-Event bekommen zu haben. Das war wesentlich besser und wäre eher einer Halloween-Party/Soirée würdig gewesen. 


Was ich als Lösung vorgeschlagen hätte: 
An Jahreskarten-Events hat man immer ein Goodie bekommen. Warum nicht auch hier? Sei es nur ein Popcornbecher aus der Ecke. Einen Schlüsselanhänger mit einer netten Karte à la "stirb langsam und bestatte uns nochmal einen geilen und teuren Besuch ab." Oder ein Voucher zum Futtern oder Cocktail (ohne Alkohol). Die Ideen sind zahlreich. Auch hätte ich als Lösung bei den Meet and Greets: Warum nicht wie bei unserer 100 Charakter Soirée: Abwechselnde Charaktere um Puffer für die Cast Member zu schaffen. Es war schön Oogie Boogie und die Evil Queen zu treffen, nur die Community mit ihren Cosplays und einzigartigen Kostümen waren eigentlich mein rettender Anker. Ich konnte mich mit ihnen ablichten und genoss es, wie manche einfach geil drauf waren. Vor allem die Sanderson Sisters, die aus zwei Kerlen und einer Frau bestanden. Hätte sie am liebsten alle abgeknutscht.

Die Halloween-Soirée werde ich nicht mehr besuchen, weil ich erstens zu Hause wieder unseren Halloween-Stand mache und Kürbissuppe verkaufe. Das Geld fließt in die örtliche Bücherei oder/und örtlichen Kindergarten. Zum anderen bin ich einfach enttäuscht vom Disneyland Paris. Organisatorisch, Leistung und Inhalt sind hier komplett verfehlt. Von den Shows rede ich gar nicht. Ich bin überhaupt nicht ins Halloween-Feeling gekommen, denn bei der "Musik" dachte ich, ich sei 2009 angekommen. Sorry, aber da müsst ihr mehr auf eure Community hören.

Ich weiß nicht ob ich einen Fehler gemacht habe, aber ich habe nun Tickets für Silvester gekauft. Ob ich die gleichen Erfahrungen mache? Das werden wir sehen. Teile doch auch Deine Erfahrungen und schreibe in die Kommentare. Danke! 



Das Portfolio von Arribas France

Eine Geschichte, die sehr wohl mit Disney zu tun hat und in der Community unterschätzt wird. Die Manufaktur Arribas. In diesem Beitrag erfährst Du alles zu dem engen Partner vom Disneyland Paris und Disney allgemein und was sie so besonders macht.

https://ridgley.de/wp-content/uploads/2021/10/Arribas-Brothers-Story-EN.m4v

Die Geschichte

Lange Zeit in der spanischen Stadt von Coruna hat eine Glasbläserfamilie gelebt. Ihr Wissen geben sie weiter. Generation für Generation. Es fing 1960 unter dem Einfluss vom Vater und Großvater an, dass Alfonso und Tomas ihre Technik und Kniffe für das Glasblasen erlernten. 

Die spanische Regierung war auf der Suche nach jungen Künstler:innen 1964 die Kunst ihres Landes auf eine Weltausstellung in New York zu bringen. Bei dieser Gelegenheit trafen sich die Arribas-Brüder zum ersten Mal mit Walt Disney, was ihr Leben auf den Kopf stellte.

So begannen die Brüder ihren ersten Store und Studio im Disneyland in Kalifornien zu eröffnen. 

Seitdem steht die Familie Arribas mit ihrem Know-How in der Glaskunst immer zur Seite. Dabei wurde das Ganze weiter ausgebaut um immer spektakulärere Vorfügrungen anzubieten. Vom Glasblasen mit Stock und Fackel bis zum Kristallschleifen und Glasgravieren. 

Auch wurde Arribas in Frankreich sesshaft und nannte sich "Arribas France" im Oktober 1991 um im Disneyland Paris mit am Start zu sein. Seit dem und bis heute arbeiten unsere Magiekünstler:innen fleißig an der Herstellung unter größter Geheimhaltung an der Realisierung Sammlerobjekten aus Glas, die man unbedingt entdecken muss. 

Du kannst jederzeit die Kreationen bestaunen, denn hier ist alles unter höchstem Aufwand per Hand verarbeitet. Die Manufaktur zu besuchen, ist jederzeit möglich. Dazu findest Du alle Informationen (in Englisch oder Französisch) hier. 

Alternativ kannst Du auch im Disneyland Paris schauen. Wo genau? Im Merlin Shop (Dornröschenschloss) oder Harrington's (Main Street USA).

Das Know-How

Die Kunst des Glashandwerks wurde 2019 offiziell in das Inventar des französischen Kulturerbes aufgenommen.

Eine großartige Anerkennung an unser Handwerk. Denn es zeigt eine Wertschätzung an der Kunst.

Stockbläser, Vergolder, Dekorateur, Polierer, alle sind nun offiziell als Handwerker anerkannt.

Als Erben des uralten Know-hows von seit über 200 Jahren, sind sie ständig auf der Suche nach den besten Talenten für die Kreation ihrer Produkte, das Schleifen und Gravieren von Kristall und Glas, um die Qualität unserer Leistungen zu garantieren.

Als solche beherrscht die Manufaktur Arribas eine Reihe unterschiedlicher Glasbearbeitungstechniken.

Glasbläserei mit Schweißbrenner / Rohr

Die Glasbläser:innen entwerfen und produzieren Dekorations- und Souvenirobjekte aus gesponnenem oder mundgeblasenem Glas. Dabei verwenden sie Glasstäbe von über 1,50 Meter Länge und unterschiedlichen Durchmessern, um das gewünschte Stück zu fertigen. Sie verwenden dabei die Flamme, um das Glas zu erhitzen es damit zu erweichen und zu formen.

Mit einem leichten Blasen, wird die Arbeit mit dem Glasrohr in die gewünschte Form gebracht. Das Glas ist gegen Temperaturschwankungen beständig. Dies nennt man "Borosilikat".

Auf die (Glas)Größe kommt es an

Die Größe des Glases wird durch Abrieb mit verschiedenen Arten von Diamantenscheiben hergestellt. Der spezielle Glanz wird durch den speziellen Poliervorgang mit Kork- und Bimssteinscheiben und anschließendem Ceroxidpolierung richtig in Schuss gebracht.

Sandstrahlmaschinentechnik und die Glasdekoration

Sandstrahlen ist ein Ätz- und Gravierprozess, bei dem ein starker Sandstrahl auf das Glasobjekt projiziert wird. Die Sandkörner ermöglichen durch die Bildung kleiner Hohlräume einen matten oder satinierten Effekt, um ein Muster auf das Glas zu "zeichnen".

Das funktioniert dann wie im Kindergarten: Eine Schablone wird manuell nach dem gewünschten Muster geschnitten und auf das Glas gelegt. Dabei werden die bedeckten Stellen nicht graviert. 

Die Dekoration durch Sandstrahlen ermöglicht die Bearbeitung verschiedenster Materialien wie Glas, Kristall, Marmor, Kupfer, Holz, Schmuck, Keramik und vielem mehr. Die Ästhetik kennt somit kaum Grenzen. 

Tiffanys Kunstmalerei

Während der restliche Europäische Teil mehr mit Bleiglas arbeitet, hat sich die Familie Arribas gewünscht mehr angespornt zu werden, als sie in Amerika ankamen. So haben sie im Laufe der Jahre die Technik von Tiffany gelernt zu beherrschen.

Die Schritte ähneln der traditionellen Technik der Glasmalerei: Ein Modell, ein Karton, Glasauswahl, Schneiden, Bemalen und Schleifen. 

Die plastische Verformung (Crimpen) benötigt hier kein Blei sondern ein Kupferklebeband, mit dem jedes Werkstück umgeben ist. Dies verleiht dem Produkt eine größere Leichtigkeit.

Meinung: Unterschätzung einer hohen Kunst

Glasblasen so wie das Dekorieren, Schneiden, Gravieren, Polieren usw. ist eine einzigartige Kunst. Wer in den Merlin Shop oder Harrington's vorbeischaut, sieht tolle Cast Member ihrem Job nachgehen. Dabei sieht man meist welche am Schweißbrenner und formen Glasstücke für eine Figur (beispielsweise: Rose von Beauty and the Beast) oder aber auch Zauberstäbe, die individuell für jeden einzelnen Gast abgestimmt wird. Natürlich gibt es auch limitierte Zauberstäbe die absolut einmalig sind und meinen höchsten Respekt zöllen. 

Ich sage schon seit ich meine Tattoos erhalten habe: Ich zahle gerne für Dinge, die handgemacht sind. Auch wenn es mehr als üblich ist. Dabei erzählt das Objekt eine Geschichte über Träume, Passion und Können über den Schöpfer des Sammlerstücks. Auch hier hat Disney ein gutes Auge gehabt, denn hier kann man wirlkich aus Träumen tolle Sachen kreieren. Denn das Universum, die Dummheit aber auch die Fantasie des Menschen kennt keine Grenzen. 

PS: Beim Schreiben vom Artikel fiel mir auf, dass Arribas France den 30. Geburtstag feiert. Happy Birthday meine Freunde!